Graugänse und Kormorane haben sich seit Jahrzehnten im Altmühl- und Donautal nicht nur ein neues Refugium erobert, ihre große Zahl ist inzwischen sowohl für Landwirte als auch für die Fischerei zu einem Problem geworden. In einer revierübergreifenden Hilfsaktion haben vor Kurzem mehr als 80 Jäger in den Revieren von Meihern bis Kapfelberg Jagd auf die Vögel gemacht.
Das Landratsamt Kelheim hatte für diese Aktion eigens die Schonzeiten für Graugänse und Kormorane aufgehoben. „Wir wollen mit solchen Jagden diese Tierarten nicht ausrotten, sondern ihre hohe Zahl reduzieren und sie von ihren bevorzugten Fressplätzen vergrämen“, begründet Andreas Wasner, der Kreisjagdberater des Landkreises Kelheim und Pächter eines der beteiligten Reviere, diese Aktion.
Enorme Schäden für Landwirte
Die enormen Schäden, die hunderte Graugänse auf den sprießenden Feldsaaten sowohl durch ihr Fressverhalten als auch durch den ätzenden Dung verursachen, werden von niemandem ausgeglichen. Landwirte versuchen zwar immer wieder, die Gänse zu verscheuchen und damit ihre Ernteausfälle zu reduzieren, aber die schlauen Vögel lassen sich durch Vogelscheuchen nicht vertreiben. Auch Kormorane können das natürliche Gleichgewicht in den Gewässern zerstören und Generationen von Jungfischen weitgehend vernichten.
Jäger wollen ihren „gesellschaftlichen Auftrag erfüllen“
„Mit unseren Jagdmethoden schöpft man nicht einmal den natürlichen Zuwachs bei diesen Vogelarten ab. Wir unterstützen aber gerne die Landwirte und Fischer und erfüllen als Jäger damit einen gesellschaftlichen Auftrag“, betont Andreas Wasner.
Zum Abschluss der gemeinschaftlichen Jagd hatten die Riedenburger Altmühlfischer und ihr Vorsitzender Ludolf Wasner die Jäger zu einem Weißwurstfrühstück ins Vereinsheim eingeladen. „Das ist unser Dank an die Jäger für ihre Unterstützung bei der Kormoran-Vergrämung“, betonte Ludolf Wasner, der Bruder des Kreisjagdberaters.
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