Von Anna Sonnenmoser
Tanzen, der Musik von neuen oder schon etablierten Künstlern lauschen oder sich im Schlauchboot mit einem kühlen Getränk auf dem Wasser des Agathasees treiben lassen – all das ist am Wochenende auf dem Festival Agratamagatha nach dreijähriger Pause wieder möglich gewesen.
Die Stimmung bei den Besuchern und den vielen freiwilligen Helfern war entspannt und auch das Wetter zeigte sich, zumindest am Samstag und Sonntag von seiner besten Seite.
Am Samstagnachmittag lockten Men of the Yeah, aus München die ersten Tanzwütigen vor die Hauptbühne. Ihr entspannter Reggae kam an und auch die gute Laune von Frontmann Stefan Hagemeister schien ansteckend zu sein – vor der Bühne wurde ausgelassen getanzt und mitgesungen. Neben seiner Stimme nutzte Hagemeister eine elektrisch verstärkte Ukulele zum Musizieren. „Wenn ihr wie ich dicke Finger habt und wenig Akkorde lernen wollt, machts wie ich und spielt Ukulele“, riet er schmunzelnd seinem Publikum.
Bunt gemischtes Publikum
Auf dem Agratamagatha war auch in diesem Jahr eine bunte Mischung aus Besuchern unterwegs: Neben der dominierenden Gruppe der circa 18 bis 30-Jährigen und auch einigen älteren Festivalgängern waren am Samstag auch schon ein paar ganz kleine Festivalbesucher mit ihren Eltern unterwegs. Gut geschützt, mit riesigen Kopfhörern, sah man so bei der Dortmunder Punkband Drens den ein oder anderen kleinen Zwerg begeistert vor der Bühne herumhüpfen.
Wie es sich für ein Festival gehört, waren auch ungewöhnliche Begleiter mit von der Partie: Zum Beispiel ein riesiges Einhorn aus Gummi mit Regenbogenmähne. „Das ist die Liesel“, stellte Besucherin Sandra das Schwimmtier vor. „Sie darf dieses Jahr auf ihr erstes Festival, sonst war sie bis jetzt nur im heimischen Pool unterwegs“, sagte sie lachend.
Neben den Bands aus verschiedenen Musikgenres war bei einem Rundgang über das Festivalgelände noch einiges mehr zu entdecken, im Zirkuszelt war am Samstagnachmittag noch wenig los, aber der ein oder andere tanzte schon jetzt in dem mit bunten Blumen geschmückten Zelt zu den Beats der Künstler Time Tripping, Den und Sauerkraut.
Schwierige Personalplanung
Um die entspannte Atmosphäre zu ermöglichen, gab es für die Organisatoren des Agratamagatha auch in diesem Jahr einiges zu stemmen. Die Personalplanung der freiwilligen Helfer gestaltete sich schwieriger als zunächst gedacht, berichtete Christoph Gergele, Vorsitzender des Kulturellen Untergrund Riedenburg: „Eigentlich hatten wir mit rund 150 Helfern gerechnet, gestern und heute haben uns dann extrem viele Coronafälle und andere Krankmeldungen die Schichteinteilung durcheinander geworfen.“ Wenn man seinen Blick über das Gelände schweifen ließ, entdeckte man glücklicherweise dennoch sehr viele Menschen in gelben Helfer-Shirts. Auch der Vorverkauf der Tickets lief laut den beiden Hauptverantwortlichen Nina Scheidl und Anna-Lena Lang etwas zäher als in den Vorjahren. „Zirka 800 Karten waren es im Vorverkauf. Wir haben allerdings auch von anderen Veranstaltern gehört, dass die Leute im Moment zurückhaltender beim Kartenkauf sind“, sagte Scheidl. „Viele halten sich erstmal zurück und kaufen dann eher spontan ein Tagesticket“, sagte Lang. Die beiden hofften am Samstagnachmittag noch auf spontane Besucher.Gergele verwies auch darauf, dass heuer, an diesem letzten Wochenende im Juli, unglaublich viele Veranstaltungen in der Region stattfinden. Man habe also eine große Konkurrenz gehabt.
Mehr Fotos in unserer Agratamagatha-Bildergalerie
Nach einer für viele der campierenden Festivalgänger bestimmt kurzen Nacht, war auf dem Agratamagatha am Sonntag nochmal einiges geboten. Nach dem schon traditionellen Frühschoppen gab es am Familientag –zu dem der Eintritt kostenlos war – musikalisches Kabarett von Margreth Außerlechner und Claudia Pichler. Beide rechneten bissig, aber charmant und im Fall von Außerlechner auch in Liedform, mit überkommen gesellschaftlichen Vorstellungen und chauvinistischen Männern ab.
Maxi Pongratz, der als Frontmann seiner Band Kofel-gschroa bereits vielen ein Begriff ist, stellte sein Soloalbum „Meine Ängste“vor und machte damit das Sonntagsprogramm auf der Hauptbühne komplett. Die lebensklugen Songs, im Raum zwischen Lebenslust und Melancholie umher pendelnd, blieben dem ein oder anderen sicher im Gedächtnis.
DK
Zu den Kommentaren