Gemeinsame Sache
Neuausrichtung: Soll die Zukunft der Thermalbäder aussehen

31.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:29 Uhr

110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den fünf Heil- und Thermalbädern Niederbayerns und ihren Thermen mit Bezirksbeteiligung trafen sich zum ersten „Thermenerlebnistag“ in Bad Birnbach. −Foto: Gröll

Die strategische Neuausrichtung der Heil- und Thermalbäder schreitet voran. Mitarbeiter aus fünf niederbayerischen Thermalbädern präsentieren erste Ergebnisse.



Erste Kompetenzzentren (Marketing, Personal, Rechnungswesen) sind gegründet, Werte der einzelnen Thermen (und auch der Orte) definiert, Nummer-Eins-Positionen herausgearbeitet. Nun wurden die Ergebnisse beim ersten „Thermenerlebnistag“ 110 Mitarbeitern aus den niederbayerischen Heil- und Thermalbädern Bad Abbach, Bad Gögging, Bad Füssing, Bad Griesbach und Bad Birnbach präsentiert.

„Thermenerlebnistag – das hört sich fast nach Freizeit an, doch es steckt viel mehr dahinter“, schickte Bad Birnbachs Bürgermeisterin Dagmar Feicht voraus, die sich hinter die Neuausrichtung stellte. Bad Birnbach mit seiner Geschichte sei ein guter Ort, „mit diesem Thermenerlebnistag den Aufbruch unserer fünf Kurorte nach außen sichtbar zu machen“.

Thermen in eine neue Zeit führen

Die „Jungen Wilden“ habe man die Bewegung genannt, die im Birnbach Ende der 1960er-Jahre den Aufbruch wagte. Aufbauen müsse man die Thermen heute nicht mehr. Es gehe darum, sie zu erhalten und in eine neue Generation und Zeit zu führen. Klimakrise, Energiewende, Ukrainekrieg, zu allem Überfluss noch die X-te Corona-Variante sorgten für einen schwierigen Rahmen. „Gute Gründe, warum wir uns in Niederbayern gemeinsam auf den Weg machen müssen“, so Feicht. Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl blies ins gleiche Horn.

Die fünf Bäder hätten im Wandel der Zeit und im Zuge verschiedener Gesundheitsreformen Durchhaltevermögen bewiesen. „Heute müssen wir Antworten auf neue Herausforderungen geben und die Bäder zukunftssicher aufstellen“. Bewusst trete man eine neue Form der Zusammenarbeit an. Großes Lob zollte er den zahlreichen Mitarbeitern, die aus allen Orten gekommen waren. „Sie zeigen Ihr Interesse an der praktischen Umsetzung des Prozesses“. Das bestärke die politisch Verantwortlichen, der eingeschlagene Weg sei richtig.

Partner für betriebliche Gesundheitsförderung

Neben strukturellen Veränderungen gibt es Zusammenarbeit bei neuen Themen. So wollen sich die fünf Heilbäder aufmachen, um als Partner für betriebliche Gesundheitsförderung vor allem klein- und mittelständischen Firmen zur Seite stehen. Wissenschaftliche Unterstützung dazu kommt von der Ludwig-Maximilian-Universität, die mit Bad Birnbach unter anderem das erfolgreiche Anti-Stress-Programm „AGES – Aktiv gegen Erschöpfung und Stress“ umgesetzt hat.

− vg