Riedenburg
Mädchenrealschule St. Anna erobert Rom

332 Riedenburger Schülerinnen verbringen aufregende Tage in der Ewigen Stadt

08.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:37 Uhr

Vor der Kulisse des Petersdoms haben sich die Rom-Fahrerinnen von St. Anna zu einem Gruppenbild zusammengefunden. Foto: Putz,Fackler

Riedenburg/Rom – Fünf Busse, 332 aufgeregte Schülerinnen, 35 Aufsichtspersonen, 129 Bungalows, sommerliche 27 Grad und eine Audienz beim Papst – das ist die Kurzbilanz des wohl außergewöhnlichsten Schulausflugs der Riedenburger Mädchenrealschule St. Anna. Die Klassen sechs bis zehn erkundeten gemeinsam an drei Tagen Rom. Ein Abenteuer, das sowohl Schülerinnen als auch alle Betreuer wohl nicht so schnell vergessen werden. Schulleiter Christian Fackler und die Hauptorganisatorin Beate Putz berichten von der großen Fahrt.

Große Vorfreude nachzweijähriger Wartezeit

Eigentlich hätte das Großereignis schon 2020 stattfinden sollen, denn da hieß es 160 Jahre St. Anna Mädchenrealschule. Eigentlich – denn die Pandemie machte auch nicht vor einem solchen Jubiläum halt. „Uns blieb nichts anderes übrig als die Reise zu verschieben, zur Sicherheit gleich um zwei Jahre“, sagt Putz. Es sei ja schon alles gebucht gewesen und „das Stornieren der Reise hätte Unsummen gekostet“.

Und so ging es nun eben mit zwei Jahren Verspätung in der Woche vor den Herbstferien nach Rom, und zwar mit fünf doppelstöckigen Bussen voller aufgeregter Schülerinnen. „In den Wochen davor gab es natürlich kaum ein anderes Thema, es war eine positive Aufregung in der ganzen Schule zu spüren“, erzählt Schulleiter Fackler.

Bei so einer Fahr ist Vorbereitung natürlich alles. Fackler ist sehr froh, dass seine Kollegin Beate Putz die Gesamtorganisation übernommen hat, diese habe diese Aufgabe hervorragend gemeistert, viele Stunden mit Einteilungen und allerlei Korrespondenzen verbracht. Kurz vor der Fahrt wurde es dann nochmals spannend, blickt Putz zurück, es gab einige Coronafälle. Aber zum Reisebeginn war der Virus gebannt und fast alle Schülerinnen konnten mitfahren.

Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht im Bus wurde am Montagvormittag zunächst das Quartier bezogen. Und zwar auf einem Campingplatz, etwa fünf Kilometer vor den Toren Roms. Insgesamt 129 Bungalows hatte die Schule gemietet, in denen jeweils drei bis fünf Schüler zusammen untergebracht wurden.

Und dann ging das Erkunden auch schon los, die erste beeindruckende Sehenswürdigkeit wartet auf die Schülerinnen: die Domitilla-Katakomben. Durch enge Gänge wanderten über 300 Schülerinnen durch den weit verzweigten Untergrund und feierten mit dem emeritierten Domdekan Johann Neumüller einen Wortgottesdienst in der beeindruckenden Katakombenbasilika. Am zweiten Tag stand eine Stadtführung durch das antike Rom, mit Sehenswürdigkeiten wie dem Forum Romanum, für alle Schülerinnen auf dem Plan. Die älteren Jahrgangsstufen besichtigten im Anschluss den Petersplatz und den Petersdom, während die sechsten Klassen im zoologischen Garten Bioparco di Roma 200 verschiedene Tierarten beobachteten.

Am Mittwochvormittag folgte ein besonderer Höhepunkt: Es ging in den Vatikan zu einer Papstaudienz. Es wurde fleißig gewunken und gejubelt, denn die in Riedenburg daheimgebliebenen konnten das Spektakel per Livestream mitverfolgen. Danach besuchten einige der Schülerinnen das Ausgrabungsgelände Ostia Antica und schnupperten Meeresluft am Strand von Lido di Ostia.

Am Donnerstag war noch Zeit, um durch Rom zu bummeln und am Markt auf dem Campo de Fiori mit seinen bunten Gemüse-, Blumen- und Gewürzständen, ein Andenken zu erstehen. Außerdem gab es einen Einblick in eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt: das Kolosseum.

Momente, an die sich dieSchülerinnen lange erinnern

Die Reise sei nicht nur ein lehrreiches Abenteuer für die Schülerinnen gewesen, sie habe auch positive Effekte für die Schulfamilie gehabt. „Es war besonders schön zu sehen, dass die Großen mit den Kleinen zusammengearbeitet haben“, sagt Fackler, im normalen Schulalltag treffen die unterschiedlichen Altersstufen ja selten aufeinander. Der Campingplatz war so für drei Tage eine Art St. Anna-Dorf. Am letzten Abend wurden sogar ein Straßenfest gefeiert.

„Ich denke, es sind genau solche Erlebnisse wie diese Fahrt, an die man sich später beim Klassentreffen erinnern wird“, fasst Fackler die Romreise der Realschule St. Anna zusammen.

DK