Riedenburg
Leidenschaft für Kaffee zum Beruf gemacht

Andreas Allefeld eröffnet Kaffeerösterei Dreiburgen in Haidhof

21.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:55 Uhr

In der Dreiburgenrösterei: Bürgermeister Thomas Zehetbauer (von links), Andreas Allefeld und die Stadtratsmitglieder Siegfried Lösch, Karin Dachs und Andreas Peter. Foto: Kolbinger

Riedenburg – „Kaffee kann so viel mehr sein, als nur ein schwarzes Heißgetränk!“ Diese Erkenntnis reifte nicht nur bei Riedenburgs Bürgermeister, Thomas Zehetbauer (CWG), schnell. Er war, wie viele weitere Kaffeeliebhaber, der Einladung zur Eröffnung der Kaffeerösterei Dreiburgen in einer Gewerbehalle in Haidhof gefolgt und fand sich in einem wahren Mekka für Kaffeeliebhaber wieder. Kaffeesommelier Andreas Allefeld geht hier seiner Berufung nach und veredelt Rohkaffee aus aller Herren Länder.

Kaffee ist seine Leidenschaft, das wird sofort spürbar, wenn Allefeld Fragen beantwortet und seinen Werdegang schildert. Die Sache mit dem schwarzen Heißgetränk sei ihm keineswegs fremd, gesteht er. Er komme ursprünglich aus der Gastronomie und habe sich quasi „von Kaffee ernährt“. Die Quittung seien erhebliche gesundheitliche Probleme gewesen. Er erzählt von längerer Kaffeeabstinenz und der schicksalhaften Begegnung mit sortenreinem Kaffee, der ihm wunderbar bekam, und dem Gespräch mit dem Besitzer einer Kaffeerösterei im Urlaub. „Meine Leidenschaft war sofort geweckt. Ich habe meinen Job aufgegeben und mich erst zum Kaffee-Experten und dann am Kaffee-Institut in Wien bei Professor Edelbauer zum Sommelier ausbilden lassen.“

Allefeld zitiert einen Satz aus seiner Ausbildungszeit: „Man muss wissen, wie schlechter Kaffee schmeckt, um guten Kaffee machen zu können!“ Jetzt kann der gebürtige Hildesheimer, der seit etlichen Jahren in Haidhof wohnt und jetzt auch hier seiner Passion nachgeht, verschiedenste Aromen im Kaffee identifizieren. Rund 835 sind bis dato nachgewiesen, erfahren die Besucher. Die Palette reicht von Marzipan und Erdnuss bis Zartbitterschokolade. Die Riedenburgerin Sidonia Reichmann hat bei der Verkostung ihren persönlichen Favoriten entdeckt. „Ich hoffe, die Riedenburger nehmen das neue Angebot entsprechend an“, sagte sie. Diesem Wunsch schlossen sich Zehetbauer und die Stadtratsmitglieder Siegfried Lösch, Karin Dachs (beide CSU) und Andreas Peter (CWG) gerne an. Auch wenn das Stadtoberhaupt korrigiert wurde: „Der Name Dreiburgen ist eigentlich keine Assoziation auf die Drei-Burgen-Stadt Riedenburg, sondern hat seinen Ursprung im österreichischen Dreiburgenland. 1683 standen die Türken vor Wien und die hatten den Kaffee im Gepäck. In der Schlacht am Kahlenberg wurden sie besiegt, der Kaffee aber blieb und trat seinen Siegeszug im Westen an. Der bewaffnete Krieger hoch zu Ross ziert daher das Logo der Rösterei“, erklärte Allefeld. Das Pferd war es, das den Ausschlag gab für die Sortenwahl der Familie Lösch. „Meine Tochter hat das Etikett mit dem Pferd ausgesucht“, sagt Siegfried Lösch. Allefeld entwirft auch die Sortenlabels selbst. „Bei Kaffee aus Uganda denkt man unwillkürlich an Gorillas. Der Löwe beispielsweise findet sich auf der Verpackung des Kaffees aus Tansania.“

Das Multitalent hat auch die nüchterne Industriehalle verwandelt. Da werden ausgediente Kaffeesäcke zum Bezugsstoff für die Polster alter Stühle, die sein Opa einst geschreinert hat. Kaffeesatz ist die Grundlage für die spülmaschinengeeigneten Coffee-to-go-Becher. Der Sommelier bietet in Haidhof auch Kaffee-Seminare an.

pek