Forstner mit Vereinsnadel in Gold geehrt
Kreisgruppe des Bund Naturschutz diskutiert bei Jahresversammlung über Amazon-Ansiedlung

25.11.2024 | Stand 25.11.2024, 5:00 Uhr |

Der ehemalige Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz Peter Forstner (rechts) freute sich sehr über den Erhalt der Vereinsnadel in Gold, die sein Nachfolger Konrad Pöppel (Mitte) zusammen mit dem Vize-Landesgeschäftsführer Stefan Maurer überreichte. Foto: Kraus

Der langjährige Kreisvorsitzende Peter Forstner ist vor Kurzem bei der Jahresversammlung des Bund Naturschutz mit der Vereinsnadel in Gold geehrt worden. Bei der gut besuchten Versammlung in Abensberg wurde über die Aktivitäten der Mitglieder im Landkreis berichtet. Neben etlichen positiven Projekten durch die Kommunen im Landkreis muss insbesondere dem enormen Flächenverbrauch entgegengewirkt werden, sagen die Naturschützer.

Kreisvorsitzender Konrad Pöppel freute der Besuch einer Abordnung der „BI Abensberg und Umgebung“, die mit viel Herzblut und Sachverstand die geplante Ansiedlung von Amazon mit dem Überbau von vielen Hektar Fläche verhindern will. Neben Bürgermeister Christian Nerb aus Saal war auch Kreisrat Richard Ziegelmeier aus Abensberg anwesend. Überraschend ist auch der stellvertretende Landesgeschäftsführer Stefan Maurer vom Landesverband dazugestoßen, um die Auszeichnung des langjährigen Kreisvorsitzenden Peter Forstner mit zu begleiten.

Besondere Leistung in der Umweltbildung



Die Versammlung begann mit der Laudatio für Forstner, der für sein Engagement von 2002 bis 2021 als Kreisvorsitzender großen Applaus bekam. Zu seinen ganz besonderen Leistungen zählte die Gründung und permanente Förderung des Umweltbildungsprojekts NANU. Sein Einsatz für eine naturschonende Landwirtschaft und für die Agenda 21 – später dann Leader-Projekte – sowie für die Landschaftspflege war enorm. Stefan Maurer bedankte sich auch im Namen des Vorsitzenden Richard Mergner für die Tätigkeit im Landesbeirat und im Landesarbeitskreis „Landwirtschaft“.

Nachfolger für NANU und Ortsgruppe Abensberg gefunden



Forstner bedankte sich bei allen Mitgliedern und Organisationen, wie dem Kelheimer Landschaftspflegeverband VöF, für die gute Zusammenarbeit. Sehr stolz sei er darauf, dass es ihm gelungen war, eine gute Nachfolge bei NANU, im Kreisvorstand und auch in der Ortsgruppe Abensberg zu hinterlassen.

Zur Ehrung passend stellte Birgit Kraus das Projekt „Lebensraumführungen NANU“ vor. Das Team kommt zu den Kindern an die Schulen. Das aktuelle Projektthema „Lebenselixier Wasser“ wird die nächsten zwei Jahre von „Hecken und Feldgehölze“ abgelöst. Im Jahr 2024 war die Bilanz wie folgt: 117 Lebensraumführungen mit 2 484 Teilnehmer in 28 verschiedene Einrichtungen. Bei der zusätzlichen Jubiläumsveranstaltung „20 Jahre Umweltbildung Bund Naturschutz Kelheim“ an der Grundschule Siegenburg waren auch Gründer Georg Flaxl und der damalige Rektor Gantner anwesend.

Arten- und Tierschutz voran gebracht



Im Tätigkeitsbericht von Pöppel wurden Ausschnitte der Verbandsaktivitäten vorgestellt. Themen waren die Grundstückspflege mit Wegesicherung, der Arten- und Tierschutz mit Krötenzaunbetreuung, Storchenhilfe oder Kartierungen. Zusätzlich gab es Informationen zur Verbandsarbeit und Projekten im Landkreis, bei denen auch der Bund Naturschutz mitwirkt. Dazu gehören die Ökomodellregion, das Programm Bodenständig oder die Schwammregion Kelheim, die oft vom Kelheimer Landschaftspflegeverband VöF geführt werden.

Blick auf umweltzerstörende Projekte im Landkreis



Pöppel wies auch auf umweltzerstörende Projekte im Landkreis hin, wie dem geplanten Dammbau in Staubing oder der enorme Flächenverbrauch mit der geplanten Amazon-Ansiedlung Rohr-Bachl. Zu letzterem kam von BI-Vorsitzenden Roland Weiß Dank an den Bund Naturschutz für die Unterstützung. Er erläuterte den Anwesenden die aktuelle Situation zur Amazon-Ansiedlung. Aktuell sind weitere Kontakte mit dem Wildenberger EVP-Fraktionsführer im Europaparlament Manfred Weber und Ministerpräsident Markus Söder geplant.
Vom Bund Naturschutz wird auch die geplante Wasserentnahme des neu gegründeten „Wasser- und Bodenverband Hallertau“ aus Donau, Amper und Isar kritisch begleitet. Insbesondere das Aufstellungsprozedere, verschiedene Satzungsinhalte und die Macht über die Wasserentnahme in der Hand weniger Nutzer sind Kritikpunkte.

Hilfe für einheimische Krebse



Zuletzt wurde Werbung für das Artenhilfsprogramm „Einheimische Krebse im Landkreis Kelheim“ gemacht. Im Landkreis sind aktuell nur noch je ein Bestand von Stein- und Edelkrebs bekannt. Unter Führung der Regierung von Niederbayern soll hier ein Ehrenamtsprojekt durch die Fischereivereine und die Umweltverbände gestartet werden. An einer Mitarbeit Interessiere können sich im Büro des Bund Naturschutz in Abensberg per E-Mail an bn.kelheim@t-online.de oder unter Telefon (09443) 91 80 17 melden.

DK



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