Klassischer Gesang zu Klavier, Cello oder Orgel gehört längst zum Erfahrungsschatz aller, die sich dafür interessieren. Wie gut aber eine Sopranstimme zu einem Harmonium harmoniert, hat bislang noch kaum jemand ausprobiert. Für den emeritierten Regionalkantor und Harmonium-Liebhaber Robert Lehner aus Riedenburg ist dies Anreiz genug, zu so einer ganz besonderen Matinee einzuladen.
Am Sonntag, 22. September, wird die Solistin Andrea Wurzer aus Nürnberg mit Robert Lehner am Harmonium um 11 Uhr in der Stadtpfarrkirche sein und mit geistlichen Sologesängen aus der französischen Romantik ein paar Perlen dieser Musiktradition zum Glänzen bringen.
„Viele Komponisten haben speziell dafür geistliche und weltliche Werke geschrieben. Für mich ist das auch ein neuer Weg, Gesang mit manchen der Instrumente, die ich aufgegabelt habe, zu begleiten“, freut sich Lehner im Gespräch mit unserer Zeitung auf den Termin. Erst vor wenigen Tagen war er auf einem Harmonium-Symposium im Rheinland und ist mit tollen virtuosen Musikeindrücken zurückgekehrt. „An diesen Eindrücken möchte ich die Menschen hier mit der Matinee gerne teilhaben lassen“, sagt er. Den späten Septembertag haben Lehner und die Mitorganisatorin Karin Dachs (CSU) als Kulturbeauftragte des Stadtrats bewusst ausgesucht, da andere Veranstaltungen in dieser Zeit bereits ausklingen.
Menschen für „hochkarätige Musikperlen“ interessieren
Andrea Wurzer ist eine musikalische Freundin von Lehner, die sowohl als Solistin auf Konzert- und Oratorienbühnen im In- und Ausland auftritt, in Fernseh- und Rundfunkaufnahmen zu hören und zu sehen ist als auch im Solisten-Ensemble engagiert ist. „Ich finde es reizvoll, die Menschen wieder für bezaubernde, ansprechende und hochkarätige Musikperlen zu interessieren, die sonst kaum in dieser Weise zu hören sind“, verrät Lehner über seine Motivation. Dachs unterstützt ihn dabei gerne. „Es ist mein Wunsch als Kulturbeauftragte, dass neben den großen Veranstaltungen auch mehrere solcher kleinen Aktionen stattfinden können und vielleicht ein Netzwerk damit geschaffen werden kann“, sagt sie.
Rückendeckung finden beide bei Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG). Er sieht darin zudem eine gute Möglichkeit, wie man Menschen wieder in das Gotteshaus bringen kann. „Musik bringt ohnehin Menschen immer zusammen und nachdem es mit etwa 40 Minuten eine kurze Matinee sein wird, bin ich zuversichtlich, dass viele Zuhörer das Angebot annehmen. Zumal mit einer professionellen Sopranistin und einem hervorragenden Organisten, der seine persönlichen Kontakte und sein Engagement hier in Riedenburg mit einbringt“, fasst Zehetbauer zusammen.
Ein beinahe vergessenes Kircheninstrument
Lehner hat sich als Ideengeber und Organisator der Harmonium-Radltouren längst um das Harmonium als beinahe schon vergessenes Kircheninstrument verdient gemacht und manchen Dorfkirchen ein Harmonium geschenkt. Er geht mit dieser Matinee einen weiteren Weg in der Renaissance dieses Instruments. „Es sind Kleinodien der Musikgeschichte, die von Komponisten hierfür wundervoll geschrieben wurden und die an diesem Sonntagvormittag wieder zum Klingen gebracht werden“, verspricht er.
Weitere Matinee am 3. November
„Es ist eine musikalische Vorspeise zu einem späteren kulinarischen Hauptgericht“, definiert er diesen klingenden Appetithappen in der Stadtpfarrkirche. Bereits am 3. November ist eine weitere Matinee mit der Sopranistin in der Kirche von Schambach mit Barockmusik sowie Musik aus der Zeit Mozarts geplant.
err
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