Riedenburg – Die Jahre der Corona-Pandemie haben auch beim Verein Historisches Riedenburg Spuren hinterlassen. Seit dem Jahr 2019 wurde am Freitagabend erstmals wieder eine Jahresversammlung mit Neuwahlen einberufen und immerhin 17 Mitglieder fanden sich mit großer Motivation für die Vereinsarbeit ein.
„Es ist schön, dass so viele da sind und es ist ein Schritt in die Zukunft, nach Corona das Vereinsleben wieder aufleben zu lassen. Und Mitglieder zu haben, die sich engagieren, ist besonders wichtig“, attestierte Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) in seinen Begrüßungsworten. Satzungsgemäß ist der amtierende Bürgermeister ohnehin Mitglied im Verein.
Angesichts der vergangenen ruhigen Jahre konnte sich der Vereinsvorsitzende und CSU-Stadtrat Siegfried Lösch in seinem Rückblick auf die Vereinsgeschehnisse seit dem Jahr 2019 ziemlich kurz fassen. Er erinnerte an das letzte Kindermittelalterfest im Juli 2019 in Riedenburg, zu dessen großem Erfolg viele Vereinsmitglieder beigetragen hätten. Ein weiterer Höhepunkt dieses Jahres sei die internationale Stadtführung im selben Monat mit Gästen aus mehr als 20 Nationen gewesen. Erst im Sommer 2021 durften wieder vereinzelt Stadtführungen mit Maske und Headset starten. Im aktuellen Jahr konnten die bei Gästen gut nachgefragten Stadtführungen in den Monaten von Ostern bis Oktober jeweils an den Montagen ab 18 Uhr wieder im normalen Umfang erfolgen.
Als schmerzlich für den Verein empfindet Lösch, dass sich in der Pandemiezeit die Tanzgruppe Saltatio Nobilis aufgelöst hat. „Aber ich gebe es nicht auf, vielleicht bekommen wir da wieder was zusammen“, sagte er. Die eleganten Tanzfiguren der mittelalterlich gekleideten Damenriege sind ihm zwar noch in bester Erinnerung, aber die Tanzformation stünde auch Herren offen. Er bedankte sich sowohl bei den Tänzerinnen für ihr langjähriges Engagement als auch bei der Trommlergruppe, die nach wie vor aktiv bleibt.
Bei seinem Blick in die Zukunft lenkte Lösch das Augenmerk auf das anstehende 20-jährige Bestehen des Vereins, der 2003 gegründet worden war, und das nachfolgende erste Mittelalterfest im Jahr 2004. Eine Wiederauflage des großen Mittelalterfestes werde es wegen des enormen Aufwands dafür wohl nicht mehr geben, Lösch möchte aber zusammen mit den Vereinsmitgliedern zumindest ein Kindermittelalterfest im Jubiläumsjahr organisieren.
Auch Vereinsausflüge im März nach Burghausen und später ins Haus der Bayerischen Geschichte nach Regensburg stehen auf seiner Agenda für 2023. Die Historische Stadtführung mit Gästen immer montags und zudem noch Vorträge im Alten Rathaus zur Historie der Stadt sind ihm entsprechend dem Grundgedanken des Historienvereins wichtige Anliegen. „Wir sind ein großer kulturhistorischer Verein in Riedenburg, wollen präsent sein und haben schon einiges auf die Füße gestellt“, sagte er und erinnerte an bisherige Aktivitäten.
Im seinem Finanzbericht sagte Kassenwart Bernhard Sandl, dass der Kassenbestand stabil ist. Die anstehenden Neuwahlen, die Zehetbauer unter Mithilfe von Annemarie Amann und Gabi Kießwetter leitete, brachten wenig Überraschendes. Einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden Siegfried Lösch als Vorsitzender, Josef Amann als sein Stellvertreter und Bernhard Sandl als Kassier. Auch beide Kassenprüferinnen führen ihre Aufgaben fort. Für die Aufgabe als Schriftführer unterlag Günter Wagner mit einer Stimme gegen seine Mitbewerberin Gabi Dürschinger. Als Beisitzer wurden Rudi Andersson, Gabi Kießwetter, Johann Altmann, Brigitte Sollinger, Karin Dachs, Hans Dürschinger und Günter Wagner gewählt.
erv
