Riedenburg
Junge Künstler faszinieren das Publikum

Schwungvolles Sommerkonzert an der Staatlichen Realschule Riedenburg

28.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:36 Uhr

Finstere Zombies traten beim Michael-Jackson-Hit „Thriller“ auf. Beim Konzert in der Staatlichen Realschule wurden viele Titel aus Pop und Rock gespielt. Foto: Rast

Von Lorenz Erl

Riedenburg – Hätte der Komponist Johann Simon Mayr am Mittwochabend aus einem Himmelsfenster auf die nach ihm benannte Realschule in Riedenburg herunterblicken können, er hätte wohl sicherlich mitgeklatscht. Denn die Begeisterung mit der die Schüler beim 14. Sommerkonzert der Schule Musik machten, war ansteckend. Sicherlich eine ganz andere Art von Musik als zur Zeit des Klassik-Komponisten, aber nicht weniger leidenschaftlich. Mit 19 verschiedenen Titeln aus Pop und Rock würzten sie dieses nach der zweijährigen Corona-Pause sehnlichst erwartete Konzert.

Immerhin 670 Karten waren bereits im Vorfeld verkauft worden, wohl mehr als 1000 Menschen saßen dann am Konzertabend in den Stuhlreihen. Unter ihnen die Bürgermeister aller Gemeinden, die Schüler an die Staatliche Realschule schicken, sowie weitere Ehrengäste.

Helfer hatten im Schulhof eine nahezu professionelle Bühne mit Lichteffekten, Bühnennebel und natürlich einer Soundanlage aufgebaut und den Slogan „The Joy of Summer and Music“ darüber gestellt. „An solchen Tagen wünscht man sich Unendlichkeit, was will man mehr an einem Sommerabend wie diesem“, sagte Schulleiter Thomas Dachs auch angesichts der angenehmen Temperaturen. Seine Feststellung, es sei eine absolut fabelhafte Darbietung voller Kreativität und Musikalität, wurde spontan mit heftigem Applaus vom Publikum bestätigt.

Bewundernswert war auch, mit welcher Selbstsicherheit die meisten Jugendlichen ihren musikalischen Part auf der Bühne ablieferten. Denn nicht nur 1000 Ohren- und Augenpaare, auch die Eltern, Geschwister, Mitschüler und Lehrer fieberten beim jeweiligen Auftritt mit. Und auch wenn die Mikrofonständer bei drei Solo-Mädels aus der Musikerklassen 5 D länger waren als sie selbst, zogen ein paar Buben am Rand voller Solidarität ihr Handy aus den Taschen, knipsten das Licht an und wiegten sich im Rhythmus mit.

Schulleiter Dachs nutzte die Gelegenheit kurz vor der Pause, ausscheidende Mitglieder des Elternbeirats zu verabschieden. Er dankte der bisherigen Vorsitzenden Christl Lammert sowie Michaela Schuster, Mirko Urbatschek und Andreas Pollinger für deren großartigen Einsatz als Vermittler zwischen Schule und Eltern während der vergangenen Jahre. „Es fällt mir schwer, die Schule hier zu verlassen“, betonte Christl Lammert und knüpfte den Aufruf an die verbleibenden Eltern, sich bei der anstehenden Neuwahl zu engagieren.

Mit sichtlich schwerem Herzen nahm Dachs auch Abschied von zwei Lehrkräften. Konrektor Michael Kessner wechselt als Schulleiter an eine Realschule in Regensburg und Franz Kirschner geht nach 41 Jahren an dieser Schule in den Ruhestand. „Lieber Franz, du wirst uns als exzellente Lehrkraft mit deinem Engagement, deinem immer korrekten Einsatz und deinem Herzblut sehr fehlen“, betonte Dachs. Auch Kessner sei als ausgezeichnete Lehrkraft, hervorragender Pädagoge und äußerst engagierter Stellvertreter ein großer Verlust für die Schule, versicherte Dachs nach einer herzlichen Umarmung.

Fast zwei Stunden lang wechselten sich die Schülerinnen und Schüler zumeist aus den Musikerklassen der fünften bis achten Jahrgangsstufe und der Schulband auf der Bühne ab. Sie wurden von sportlichen Inlineskatern im Lied von der Insel mit zwei Bergen oder von finsteren Zombies im Michael-Jackson-Hit „Thriller“ unterstützt.

Wie Musiklehrer Michael Höcker im Gespräch mit unserer Zeitung verriet, sei das Bühnenprogramm zum großen Teil von den Schülern selbst zusammengestellt worden. Seit April haben er und drei weitere Musiklehrer mit den Schülern neben dem normalen Schulalltag für diesen Abend geprobt. „Die Atmosphäre bei so einem Konzert ist durch nichts zu ersetzten – hoffentlich nächstes Jahr wieder“, sagte er.

Am Ende blieb Schulleiter Dachs nur noch die Aufgabe, sich bei allen mit einem „Vergelt‘s Gott“ zu bedanken, die diesen Abend möglich gemacht haben. Ein spezielles Lob hatte er für die jungen Künstler. „Ihr wart wieder einmal unglaublich spitze. Nichts habt ihr in den vergangenen Jahren verlernt, eure Darbietungen waren erneut fabelhaft“, attestierte er.

Diese Auffassung teilten auch zahlreiche Besucher. „Es war superschön“, schwärmte beispielsweise Andreas Winzinger aus Saal. Er und seine Frau werden ihre Tochter für ihren Bühnenauftritt mindestens mit ein paar lobenden Worten belohnen.

DK