Kelheim
„Gebt eure Werte und Erfahrung weiter“

97 Aktive aus dem Landkreis Kelheim für 25, 40 und 50 Jahre Feuerwehrdienst ausgezeichnet

26.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:17 Uhr

Zahlreiche Aktive aus sechs Feuerwehren der Großgemeinde Riedenburg wurden von Landrat Martin Neumeyer (l.) für langjährigen Dienst ausgezeichnet. Foto: M. Lippoldt

Von Miro Lippoldt

Kelheim – Im Landratsamt sind am Freitagabend 97 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Kelheim für 25, 40 und 50 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet worden. Die Geehrten kommen aus 28 Feuerwehren in elf Gemeinden. Das im Jahr 2018 eingeführte Große Feuerwehr-Ehrzeichen sollte Josef Schmid von der Ihrlersteiner Wehr für 50 Jahre Dienst verliehen werden – er konnte jedoch nicht dabei sein.

Landrat Martin Neumeyer (CSU) begrüßte die Feuerwehrfrauen und -männer, nachdem die Musikanten des Trios Blechlawine mit ihrer Blasmusik auf den Abend eingestimmt hatten. Die Geehrten trugen ihre Feuerwehruniformen und Abzeichen. Neumeyer erwähnte, dass man das erste Mal seit zwei Jahren wieder zusammensitzen könne. Aufgrund der Corona-Pandemie drückte der Landrat den Geehrten die Ehrzeichen jedoch wieder in die Hand, anstatt sie ihnen wie früher anzustecken.

Der Landrat verkündete die aktuelle Temperatur im Saal aufgrund der neuen Regelungen: 19 Grad. Er informierte die Anwesenden über den Ablauf des Abends und nannte einige Zahlen. „Bayern ist das Land des Ehrenamts“, sagte er und erklärte, dass es in Bayern pro 1000 Einwohner 25 Feuerwehrleute gebe – deutschlandweit liege der Durchschnitt bei 13 pro 1000 Einwohner und in anderen Ländern Europas sei die Zahl noch niedriger. „Deshalb sind wir dankbar, dass es euch gibt. Ihr habt schon viele Krisen bewältigt. Darauf sind wir stolz“, erklärte Neumeyer zum Ende seiner Rede.

Neben den Ehrzeichen erhielten die Aktiven außerdem eine Urkunde und einen Gutschein. Für 40 und 50 Jahre Dienst finanziert der Freistaat Bayern seit dem Jahr 2014 einen Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim in Bayerisch Gmain im Berchtesgadener Land. Unter den Geehrten waren 22 aus der Großgemeinde Riedenburg. Diese gehörten zu den Feuerwehren in Eggersberg, Meihern, Perletzhofen, Prunn, Thann und Riedenburg (siehe eigenen Bericht).

Bevor die Feuerwehrleute jedoch nach vorne treten und ihre Ehrzeichen abholen durften, gab es noch eine emotionale Geschichte von Kreisbrandrat Nikolaus Höfler zu hören. „Stellt auch mal vor“, begann er und beschrieb die Szenerie eines Autounfalls. „Also, was machen wir? Natürlich setzen wir einen Notruf ab“, erzählte er weiter. In seiner Geschichte kam dann aber keine Feuerwehr. Das könne man sich nicht vorstellen, fand der Kreisbrandrat, doch „woanders ist das traurige Realität“. Dies sei jedoch nicht bei uns der Fall, sondern in anderen Ländern, in denen es keine freiwilligen Feuerwehren gibt. Seinen Dank verband Höfler mit einer Bitte: Einerseits sollten die Feuerwehr-Aktiven weiterhin für ihre Mitmenschen da sein. Zum anderen: „Ihr habt wirklich viel Erfahrung. Nehmt die jungen Feuerwehrleute mit, gebt eure Erfahrung weiter und gebt vor allem die Werte der freiwilligen Feuerwehr weiter.“

Anschließend überreichte der Landrat die silbernen und goldenen Ehrzeichen. Für eine Dienstzeit von 25 und 40 Jahren wurden jeweils 48 Aktive ausgezeichnet.

DK