
Gut 20 Mitglieder kamen zur Jahresversammlung der CWG und hörten die Rede des Vorsitzenden, Riedenburgs Bürgermeister Thomas Zehetbauer. Foto: Erl
„Wir haben viel auf den Weg gebracht, aber es liegt auch noch viel Arbeit vor uns. Mir macht die Arbeit als Bürgermeister von Riedenburg sehr großen Spaß“, hat der CWG-Vorsitzende Thomas Zehetbauer seinen Zuhörern am Sonntagabend in Baiersdorf versichert.
Bei der Jahresversammlung der Christlichen Wählergemeinschaft gab der Bürgermeister und CWG-Vorsitzende einen Rechenschaftsbericht sowohl über seine Arbeit im Rathaus als auch über die Aktivitäten seiner Gruppierung. Gut 20 Mitglieder, darunter die Ehrenvorsitzenden Volker Süß und Michael Weber, waren der Einladung gefolgt.
Ölspur quer durch das halbe Gemeindegebiet beseitigt
Den Begriff „Spaß“ relativierte Zehetbauer jedoch umgehend und setzte ihn in Bezug zur engagierten Arbeit mit dem nach seinen Worten hervorragenden Team im Rathaus. Vor der Halbzeitbilanz seiner bisherigen Arbeit sprach der Bürgermeister ein großes Dankeschön für alle Feuerwehr- und Bauhof-Mitglieder aus, die nur Stunden zuvor eine Ölspur quer durch das halbe Gemeindegebiet beseitigt und ihren Sonntag dafür geopfert hatten.
Schwerpunkt seines Berichts waren die Wiederbesetzung der verwaisten Stellen im Rathaus zu Beginn seiner Amtszeit, die Bewältigung der durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Energiekrise im vergangenen Winter und die Übergabe der Trägerschaft für die Kindergärten an das BRK. „Die entsprechenden Liegenschaften sind aber weiterhin im Eigentum der Stadt“, betonte Zehetbauer.
Sehr zufrieden ist der Bürgermeister mit der Entwicklung der erneuerbaren Energien im Gemeindebereich. „Wir erzeugen in Riedenburg weit mehr Energie als wir verbrauchen“, lautete sein Fazit, in das er die Planungen für künftige Windenergieflächen mit einbezog. „Größere Städte können nicht so viele Flächen melden wie Kommunen auf dem Land. Das aber stellt eine Ungleichbehandlung dar, weil sich die Energiewende nicht alleine auf dem Land abspielen kann“, monierte er die einseitige Lastenverteilung. Sollten sich für die Vorrangflächen zwischen Jachenhausen und Hemau Neuerungen ergeben, hat Zehetbauer mit dem Hemauer Bürgermeister vereinbart, eine gemeinsame Bürgerversammlung dazu abzuhalten.
Auch die Baulandentwicklung in und um Riedenburg war für Zehetbauer ein Thema. Aufgrund der Situation auf dem Bausektor sei kaum mehr eine Nachfrage nach städtischen Eigenheimflächen vorhanden, wohl aber im Geschosswohnungsbau für Mietwohnungen. Das Bauprojekt „Gartenstadt“ auf dem Areal der ehemaligen Pappenfabrik stehe dagegen kurz vor der Umsetzung.
Trotz höherer Einnahmen aus der Gewerbesteuer und der Senkung der Pro-Kopf-Verschuldung sieht Zehetbauer wegen der notwendigen Sanierung von Straßen, des Kanalsystems sowie Investitionen für die Grund- und Mittelschule hohe Kosten auf die Stadt zukommen. Am Ende seines Rückblicks als Rathauschef hob er die konstruktive Zusammenarbeit innerhalb der CWG-Fraktion hervor. Viel Lob hatte er auch für die sachorientierte Kooperation mit den anderen Fraktionen in der sogenannten „gestaltenden Mehrheit“, wie sie oft genannt werde. „Anfangs war das wohl anders gemeint, aber hier wird tatsächlich vieles fraktionsübergreifend zum Wohl der Stadt gestaltet“, betonte Zehetbauer.
Allerdings sei der Stadtrat immer noch dabei, das abzuschließen, was lange vorher angefangen und nicht zu Ende gebracht wurde. „Neue Projekte müssen realistisch umsetzbar sein“, ist sein Anspruch.
„Der Zustand der Schotterwege ist schlimm“
Die CWG sieht Zehetbauer auch mit Blick auf die Arbeit außerhalb des Stadtrats auf einem erfolgreichen Weg. Als Beispiel nannte er die Christbaumsammelaktion oder die Jugendaktionen des Stadtrats Andreas Peter. Eine rege Diskussion entwickelte sich anschließend zum schlechten Zustand des Radweges ab der Einmündung des Main-Donau-Kanals ins Altmühltal. Auch im Gemeindegebiet verläuft dieser sowohl von Urlaubsgästen als auch von Einheimischen überaus gut frequentierte Radweg auf dem Betriebsweg des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes. „Der Zustand der Schotterwege ist schlimm“, wurde aus den Reihen der Zuhörer moniert. Die CWG wird im Stadtrat dafür eintreten, eine Lösung anzustoßen und Fördermöglichkeiten für einen Ausbau zu eruieren.
Der Vorstand wurde einstimmig entlastet, eine Neuwahl fand in diesem Jahr nicht statt.
err