Riedenburg
Ein Riesenfest für das neue Vereinsheim der Fischer

Riedenburger Anglerverein nimmt sein neues Vereinsheim offiziell in Besitz – Lob von allen Seiten

26.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:52 Uhr

Steckerlisch und andere kulinarischen Köstlichkeiten fanden reißenden Absatz. Fotos: Erl

Von Lorenz Erl

Riedenburg –„Niemand freut sich mehr als ich, dass wir heute dieses neue Vereinsheim einweihen können.“ Das ist der erste Satz des Fischereivereinsvorsitzenden Ludolf Wasner am Samstagvormittag vor den Reihen der Ehrengäste und seiner Vereinskameraden. Ihm ist anzusehen, dass ihm dabei eine große Last von den Schultern fällt. Es ist einer der größten Tage in der Geschichte des Altmühl-Fischerei-Vereins Riedenburg, an dem sie nach dreijähriger Bauzeit den Segen für das neue Haus erbitten und es offiziell in Betrieb nehmen.

Viele sind gekommen – darunter Landrat Martin Neumeyer (CSU), Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG), der Präsident des Fischereivereins Niederbayern, Michael Kreiner, und die Vorsitzenden mehrerer Nachbarvereine –, um diesem Ereignis den würdigen Rahmen zu geben. „Wir haben zusammen gewerkelt und geschwitzt und es war uns ein großes Anliegen, die heimischen Firmen hier einzubinden“, blickt Wasner auf die arbeitsreichen Jahre zurück. Zum christlichen Segen für das neue Gebäude haben sich Stadtpfarrer Edmund Bock und sein evangelischer Amtsbruder Christian Bernath zusammengetan. „Einige Apostel waren von Beruf Fischer und Fische waren das geheime Erkennungszeichen der ersten Christen“, so Bock. Bernath erinnerte an den Fischzug des Apostels Petrus, des Patrons der Fischer, und brachte als Geschenk sogar einen singenden und zappelnden Plastikfisch mit. „I will survive – ich will überleben“, ließ er den Fisch ins Mikrofon singen und für alle, die erfolglos vom Angelplatz heimkommen, fügte der Fisch die Strophe „Don’t worry, be happy“ an. Ein Kreuz für das neue Heim legte Bock als Geschenk dazu.

Gemeinsam spendeten sie den Segen und gratulierten zu dem erfolgreichen Bau. Seine ganz persönliche Hochachtung sprach auch Landrat Martin Neumeyer aus. „Für so etwas muss man schon gscheid hinlangen. Wir sind stolz auf solche aktiven Vereine“, attestierte er. Bürgermeister Zehetbauer ist zwar kein Angler, aber die Philosophie „Natur erfahren, Natur bewahren“ trifft nach seiner Überzeugung auch auf den Altmühl-Fischerei-Verein Riedenburg zu. „Die vielfältigen Aufgaben zum Erhalt der ökologischen Systeme unserer Gewässer beweisen, dass es mehr braucht, als nur die Angelschnur auszuwerfen, um ein guter Fischer zu sein“, sagte er und erinnerte an die vielen tausend Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit durch die engagierten Vereinsmitglieder.

Dass der Bau so problemlos errichtet wurde, beweist nach seiner Überzeugung, dass es sich hier um einen kerngesunden Verein handelt, der dank des neuen Vereinsheims noch weiter wachsen könne. Über die Bedeutung der Fischerei und die Schwierigkeiten, sie mit der wachsenden Population von Fischottern und Gänsesägern in Einklang zu bringen, berichtete Präsident Michael Kreiner. Der gratulierte und bekräftigte, dass die Hauptaufgabe eines Fischereivereins nicht sei, die Angeln auszuwerfen. „Es geht darum die Fischarten zu erhalten“, betonte der Präsident.

Nachdem auch die Vorsitzenden der Nachbarvereine Grußworte gesprochen hatten, überreichte Dieter Scholz als Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse an Wasner einen Spendenscheck über 5000 Euro. „Es ist wichtig, das gesellschaftliche Leben zu fördern“, sagte der Sparkassenchef zum Vereinschef, der im Berufsleben einer seiner Mitarbeiter ist.

In seinem Rückblick auf die dreijährige Bauzeit und auf die 70-jährige Vereinsgeschichte ging Wasner ausdrücklich auf den Zusammenhalt und Teamgeist der Fischer sowohl während der arbeitsreichen Zeit seiner Vorgänger als auch in seiner Amtszeit ein. Nicht nur der Hausbau, auch die Umsiedlung der Fische während des Baus des Main-Donau-Kanals forderte von den Anglern ein hohes Maß an Arbeitseinsätzen und Engagement. „Ich danke euch für die tausende freiwilligen Arbeitsstunden und die Harmonie. Wir sind heilfroh, dass wir jetzt fertig sind“, beendete er seine Rede.

Nach dem Rundgang durch das Haus und dem gemeinsamen Mittagessen schloss sich am Nachmittag die öffentliche Feier an. Zahlreiche Besucher nutzten die Möglichkeit, die neue Heimstatt der Fischer kennenzulernen und die kulinarischen Köstlichkeiten aus der Fischerküche zusammen mit den Klängen der Mixed Pickels zu genießen. Abends sprengte der Besucherandrang nahezu das Fassungsvermögen des Vereinsareals.

DK