Naturschutz
Donautalprojekt zwischen Neustadt und Weltenburg geht ins vierte Jahr

21.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:57 Uhr

Schutz für seltene Pflanzen- und Tierarten: Ein Landschaftspflegetrupp macht den zugewachsenen Steilhang wieder frei. Fotos: Andreas Frahsek

Der Donaulauf zwischen Neustadt und Kelheim zählt zu den wertvollsten Donauabschnitten in ganz Bayern. Es handelt sich dabei um eine der letzten frei fließenden und nicht staugeregelten Fließstrecken und einen der fischartenreichsten Flussabschnitte in Deutschland, teilt Andreas Frahsek vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF mit.



Die Flussaue mit ihren Fließgewässern, Uferzonen, Kies-, Sand-, Schlammbänken, Auwäldern, Röhrichten und Altwässern ist weitgehend intakt. Die Stromtalauen mit ihrem charakteristischen Artenspektrum zählen im gesamten Bundesgebiet zu den seltensten und am stärksten gefährdeten Lebensräumen.

Von hoher Bedeutung ist die direkte Nachbarschaft von Nass- und Feuchtflächen in der Donautalsohle mit den angrenzenden Trockenstandorten an den Leiten. Daraus resultiert die enorme Arten- und Biotopvielfalt mit beispielsweise 76 Arten der Roten Liste Bayerns und Deutschlands.
Vor Kurzem tagte die Trägergemeinschaft und die projektbegleitende Arbeitsgruppe im Landratsamt Kelheim, um über die Entwicklung des BayernNetzNatur-Projekts Donautal zwischen Neustadt und Weltenburg und die zukünftigen Planungen informiert zu werden und Bilanz zu ziehen.

Kommunale Trägerschaft

Die Trägergemeinschaft besteht aus dem Landkreis Kelheim, den Städten Kelheim und Neustadt, der Wildland-Stiftung Bayern und dem federführenden Landschaftspflegeverband Kelheim VöF.

Zur projektbegleitenden Arbeitsgruppe gehören die Regierung von Niederbayern (Höhere Naturschutzbehörde), die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Kelheim, das Wasserwirtschaftsamt Landshut, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Abensberg-Landshut, das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, die Fachberatung für Fischerei Bezirk Niederbayern, der Kreisverband Kelheim des Bayerischen Bauernverbands, der Kreisfischereiverein Kelheim, die Neustädter Fischerfreunde, der Kreisjagdverband Kelheim, der Bund Naturschutz Kreisverband Kelheim und die Kreisgruppe Kelheim des Landesbunds für Vogelschutz.
In seiner Begrüßung dankte Landrat und VöF-Vorsitzender Martin Neumeyer allen Beteiligten für die Zusammenarbeit und lobte: „Im Donautalprojekt ziehen der Landkreis Kelheim, die Städte Kelheim und Neustadt a.d.Donau, der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. die Wildland-Stiftung Bayern sowie alle Fachbehörden und -verbände an einem Strang. Das ist vorbildlich.“

VöF-Geschäftsführer Klaus Amann ergänzte: „Ohne diese konstruktive Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe aber auch mit den Landwirten und den Flächeneigentümern wären die Erfolge des Projekts so nicht möglich gewesen“.

Das vierte Projektjahr neigt sich nun dem Ende entgegen. Bisher sind über 100 Grundstücke im Wert von rund 1,2 Millionen Euro und einer Fläche von 37 Hektar gekauft worden und stehen zukünftig für Schutz und Entwicklung der herausragenden Flora und Fauna zur Verfügung.

Über 60 Pflegeprojekte

Über 60 Pflegemaßnahmen wurden durchgeführt, mit denen konkrete Ziele für die Natur und den Klimaschutz umgesetzt werden. Dazu zählen Schutz und Neuanlage von Feuchtwiesen, Verbesserungen für die Hüteschäferei und Einsatz von Ziegen.
Der Bayerische Naturschutzfonds fördert das Donautalprojekt mit über 80 Prozent. Neustadts Bürgermeister Thomas Memmel lobt diese große finanzielle Unterstützung ausdrücklich.

„In den zurückliegenden Jahren ist im Donautal schon vieles erreicht und einiges angestoßen worden. Das gilt es nun auch langfristig weiter voranzutreiben und dazu möchte die Stadt Kelheim gerne ihren Beitrag leisten“ sagt Kelheims Bürgermeister Christian Schweiger.