Altmannstein
Der Friedhof soll wieder schön werden

Altmannsteiner Bürger beteiligen sich an der Planung – Vor mehr als 50 Jahren ausgezeichnet

11.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:27 Uhr

Kirchenpfleger Reinhold Meyer (rechts) erläuterte den Teilnehmern des Ortstermins, unter ihnen die Marktratsmitglieder Markus Feßlmeier, Stefanie Wojcik und Ümit Usta, die Pläne für den Altmannsteiner Friedhof. Foto: Meyer

Altmannstein – Eine Auszeichnung, die lange zurückliegt: Im Sommer 1970 errang der Altmannsteiner Friedhof den ersten Preis für Blumen- und Gartenschmuck. Der ehemalige Landkreis Riedenburg hatte zu diesem Wettbewerb aufgerufen. Der damalige Landrat Franz Lang hat die Urkunde unterschrieben und bestätigt, dass der Altmannsteiner Friedhof damit zur Förderung des Ansehens, der Sauberkeit und der Schönheit des Landkreises beigetragen hat.

Das ist jetzt bald 52 Jahre her, und der Friedhof ist längst nicht mehr so schön wie damals. Die Gemeinde Altmannstein hat die Landschaftsarchitektin Beate Weiß, die schon mehrere Friedhöfe im Gemeindebereich umgestaltet hat, damit beauftragt, das Friedhofsareal gefälliger zu gestalten. Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) hatte bereits im zeitigen Frühjahr mehrere Marktratsmitglieder, Friedhofswärterin Johanna Schmailzl, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Marianne Wagner und Kirchenpfleger Reinhold Meyer zur Präsentation verschiedener Gestaltungsmöglichkeiten durch Beate Weiß eingeladen. Dabei wurde beschlossen, nicht nur im kleinen Kreis zu entscheiden, was schön und machbar ist. Jeder Interessierte sollte zu Wort kommen. So wurden die Pläne bereits beim Weltgebetstag der Frauen sowie in der jüngsten Kirchenverwaltungssitzung vorgestellt. Jetzt wurden sie allen interessierten Friedhofsbesuchern erläutert.

Beim Haupteingang an der Ingolstädter Straße sollen demnach als Abschluss des Friedhofsgeländes mehrere Bäume gepflanzt werden. Auf dem ganzen Friedhof sollen einzelne Bäume und Sträucher oder auch nur niedrig wachsende Stauden gesetzt werden, um eine Auflockerung zu erreichen. Am meisten verändern werden sich die Wege auf den Hauptachsen. Diese sollen in einer Breite von 1,20 Meter gepflastert werden. Auch ein Grünstreifen ist vorgesehen. Die Blaufichten am Leichenhaus sollen entfernt werden. An dieser Stelle könnten laut der Vorplanung eine Urnenwand und auf der Rasenfläche Urnengräber entstehen. Auch anonyme Urnengräber oder eine Möglichkeit zur Baumbestattung könnten vorgesehen werden, wenn es gewünscht werde.

Zum Ortstermin auf dem Altmannsteiner Friedhof haben die Markträtin Stefanie Wojcik (BL/FW), Pfarrgemeinderatssprecherin Marianne Wagner und Kirchenpfleger Reinhold Meyer eingeladen. Zahlreiche Interessierte wollten mitdiskutieren. Mit dabei waren auch die Ratsmitglieder Markus Feßlmeier und Ümit Usta (beide BL/FW). Mehrmals entstand an diesem Tag eine lebhafte Diskussion. Doch am Ende kristallisierten sich einige konkrete Wünsche für die Umgestaltung heraus.

Bäume und Sträucher sollten demnach wegen des Herbstlaubs nicht gepflanzt werden, wenn aber, dann nur am Haupteingang und dort eher kleinwüchsige, schmale Zypressen. Die Hauptachse sollte circa zwei bis zweieinhalb Meter breit gepflastert werden, ohne Grünstreifen. Die Quergänge sollten so breit wie möglich gepflastert werden, ebenso um die Gießbehälter herum.

Im oberen Bereich zur Ingolstädter Straße hin sollten die meisten Gräber des Altenheims eingeebnet werden – samt Thujen-Hecke. Die jüngste dieser Grabstellen stammt aus dem Jahr 1978. In diesem Bereich könnten Kleingräber entstehen, so der Wunsch. Hierbei handelt es sich um Urnengräber mit einer maximalen Größe von einem Quadratmeter, mit einem kleinen Grabstein oder einer Platte. Einig waren sich alle Anwesenden, dass die großen Blaufichten entfernt werden sollen, um dort ebenfalls Platz für Urnengräber zu schaffen. Zur leichteren Rasenpflege sollten die Platten bodeneben sein. Auch dass in diesem Bereich eine Ruhezone mit Bank entsteht, wurde sehr positiv aufgenommen.

Den Holzzaun an der Ingolstädter Straße könnte man erneuern und eventuell durch einen wartungsfreien verzinkten Stahlzaun austauschen, hieß es weiter. Alle Eingangstore sollten geprüft und eventuell auch erneuert werden.

Am Leichenhaus würde die Gemeinde nur die Haupttür austauschen. Es wurde aber bereits darauf hingewiesen, dass auch die Beleuchtung und die alten Fenster auf den neuesten Stand gebracht werden sollten. Eine Besucherin schlug vor, die Trennwand im Leichenhaus zu entfernen, sodass es möglich wäre, mehr Stühle aufzustellen. Die betonierte Fläche am Eingangsbereich ist schon sehr marode und von Rissen durchzogen. Hier wünschen sich die Teilnehmer eine schräge Rampe, damit ein behindertengerechter Zugang von jeder Seite entsteht. Die Beleuchtung auf dem Friedhof wurde ebenfalls bemängelt, da im Winter bei früh einbrechender Dunkelheit kein gefahrloser Zugang möglich ist, weder von der Ingolstädter Straße noch vom Großparkplatz her. Mit der anstehenden Umgestaltung könnte auch dort Abhilfe geschaffen werden. Es wurde beschlossen, sich wegen der weiteren Planung wieder mit Beate Weiß kurzzuschließen.

myr