Riedenburg
Das Feiern in der Pandemie nicht verlernt

Organisatoren ziehen überaus positive Bilanz des Volksfests – Security ohne Einsatz

31.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:13 Uhr

Beim Seniorennachmittag war die Riedenburger Dreiburgenkönigin Kerstin Schels (links) ein gerne gesehener Gast an den Tischen der älteren Herrschaften. Foto: Erl

Riedenburg – Es sind fünf Volksfesttage auf der Wiesn in Riedenburg gewesen, wie man sie sich nach drei erzwungenen Jahren der Pause nur wünschen konnte: heiter, gelassen, friedfertig und von der Sehnsucht dominiert, nach den Corona-Jahren endlich wieder gemeinsam feiern zu können.

Entsprechend zufrieden zeigt sich der Festwirt Friedrich Riemhofer. An mehreren Tagen und vor allem an den meisten Abenden war das Bierzelt voll, die Leute hätten sein Bier zum moderaten Preis von 8,80 Euro gelobt und auch die Gastronomie habe nach seinen Erfahrungen gut geklappt. „Ich hatte im Vorfeld sieben Absagen von Festküchen, weil sie nicht ausreichend Küchenpersonal finden konnten. Zum Glück hat dann der Festküchenbetrieb Schmidt aus Straubing zugesagt“, äußert sich der Bräu am Dienstag noch immer erleichtert.

Lediglich am Sonntagabend hätte Riemhofer gerne ein paar Gäste mehr im Zelt gesehen, „aber wenn man mit dem politischen Frühschoppen schon früh anfängt, sind es am Abend dann halt weniger Besucher“, weiß er aus Erfahrung. Froh ist er, dass alle bisherigen 16 Bedienungen wieder zur Stelle waren und die Gäste flott versorgen konnten.

Glücklich ist Riemhofer zudem über den friedlichen Ablauf der fünf Tage und Nächte. „Die Security musste kein einziges Mal eingreifen“, sagte er und spricht seinen Gästen und allen Zeltbesuchern damit ein großes Kompliment aus.

Von der gleichen Zufriedenheit berichten Claudia und Johannes Heindl als Organisatoren der Schausteller. Die 18 Fieranten und die vier Fahrgeschäfte seien mit dem Verlauf recht zufrieden. „Die Leute haben sich spürbar gefreut, dass wir wieder da sind. Riedenburg ist ein kleines, familiäres Fest und man kennt sich eben“, weiß Claudia Heindl.

Nicht weniger Lob an die Gäste verteilt Fabian Helmich, der Wirt des Weinzelts. „Die Idee war, neue Gästegruppen zum Volksfest zu bringen und das ist uns mit dem Weinzelt und mit den engagierten Musikgruppen gelungen“, betont er als Geschäftsführer der Gestaltenden Gesellschaft und Betreiber des Weinzelts.

Die neue Dreiburgenkönigin Kerstin schwärmt selbst am fünften Tag des Festes noch von ihren Erlebnissen. „Schee wars – richtig schee“, sagt sie und vergisst ihre Blasen an den Füßen. „Für die Kinder ist eine Wiesnkönigin noch was besonderes, die schauen einen mit strahlenden Augen an. Ich habe jeden Tag genossen“, versichert die neue Regentin.

Sogar aus Sicht der Festorganisatorin Petra Kolbinger von der Tourist-Info der Stadt war das Volksfest ein großartiger Erfolg. „Das Fest ist total entspannt und harmonisch verlaufen. Die Leute haben sich darauf gefreut. Manche hatten sicher Angst vor Corona, aber die Furcht vor dem Alleinsein nach diesen beiden Jahren hat überwogen und die Lust, wieder am Gemeinschaftsleben teilzuhaben“, ist ihr Eindruck. Probleme im Vorfeld gab es alleine bei Beschaffungen, etwa von Süßigkeiten und Präsenten zum Kindernachmittag. „Das lag an den angespannten Lieferketten, aber wir haben alles rechtzeitig bekommen“, berichtet sie und spricht ein großes Dankeschön für die tolle Zusammenarbeit im Team aus. „Die Riedenburger haben trotz der Pandemie das Feiern am Volksfest nicht verlernt“, betont sie bewundernd.

Ein überzeugter Fan der Riedenburger Wiesn ist auch Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG). „Das war ein ganz tolles Volksfest, das ich in meiner ersten Amtszeit eröffnen durfte“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung und erinnerte an die enorm große Zahl an Teilnehmern schon am Freitag beim Volksfestzug. Auch der politische Frühschoppen bleibt ihm in bester Erinnerung, bei dem Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) den Leuten im vollen Bierzelt aus dem Herzen gesprochen hat.

Die Musik aus allen Ecken als Neuerung im Programm am Sonntag und die immer heitere Stimmung im Festzelt hat Zehetbauer überaus geschätzt. Dem Organisationsteam seiner Stadtverwaltung spricht er angesichts des reibungslosen und entspannten Ablaufs ein besonderes Lob aus. „Mit denen werde ich extra mal ein Glas Wein trinken“, verspricht er. „Mein erstes Volksfest als verantwortlicher Bürgermeister sehe ich als überaus gelungen an und ich freue mich auf das nächste Jahr“, versichert der Bürgermeister.

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