Riedenburg – Zum Dankgottesdienst für die Altötting-Wallfahrt an Pfingsten und zur anschließenden Jahresversammlung der Riedenburger Fußwallfahrer hat in diesem Jahr erstmals Pilgerführer Jakob Schmailzl eingeladen. Schmailzl wurde dann auch zum Nachfolger des im Jahr 2020 gestorbenen Hans Schlagbauer gewählt. Den Dankgottesdienst in der Stadtpfarrkirche zelebrierte Stadtpfarrer Edmund Bock, der auch geistlicher Beirat der Wallfahrer ist.
Schmailzl konnte zu der anschließenden Versammlung 72 Pilger und Vereinsmitglieder sowie Pfarrer Werner Sulzer (Schmidmühlen) begrüßen. Er dankte eingangs allen, die zum guten Gelingen der Wallfahrt vom 2. bis 5. Juni beigetragen haben. Verschiedene Firmen hatten Fahrzeuge zur Verfügung gestellt, die Wallfahrer erhielt aber auch Geld- und Sachspenden.
Grab von Anna Schäfferohne Auflagen besucht
Der Tätigkeitsbericht des Pilgerführers umfasste heuer drei Jahre, da man sich in den vergangenen Jahren wegen der Corona-Pandemie nicht treffen durfte. Am 29. Juni 2019 fand die bislang letzte Jahresversammlung mit Neuwahlen statt. Wegen des Drei-Jahres-Turnus’ standen erneut Neuwahlen auf der Tagesordnung. Die Wallfahrt nach Mindelstetten zum Grab der heiligen Anna Schäffer konnte unter Auflagen auch während der Pandemie stattfinden.
Eine schwierige Situation entstand für die Wallfahrer mit dem plötzlichen Tod des Pilgerführers Hans Schlagbauer. An der Aussegnung und Beerdigung nahmen zahlreiche Wallfahrer aus der ganzen Region teil.
2020 musste man dann auch die gemeinsame Wallfahrt nach Altötting absagen. Dennoch machten sich einige wenige Wallfahrer eigenverantwortlich auf den Pilgerweg.
Zum 187. Mal ging es zur Schwarzen Madonna
2021 fand eine getrennte Wallfahrt mit einer gemeinsamen Messfeier in der St.-Anna-Basilika statt. Pfarrer Werner Sulzer hatte dazu Videos und Begleitmaterial über die Homepage des Wallfahrervereins zur Verfügung gestellt. Etwa 70 Personen pilgerten damals die gesamte Strecke von Riedenburg nach Altötting. Mehr als 150 Gläubige nahmen am Gottesdienst teil. Die Wallfahrt wurde also nicht unterbrochen, wie Schmailzl feststellen konnte. Heuer pilgerte man demnach zum 187. Mal zur Schwarzen Madonna. Am 7. Juni fand die Nachbesprechung statt und heute nun der Dankgottesdienst und die Jahresversammlung, so Schmailzl.
Mit der Standarte nahm man an mehreren Beerdigungen von Fußwallfahrern teil. Auch die Beisetzung des Ehrenpilgerführers Michael Höcker wurde so begleitet. Schmailzl wies darauf hin, dass die Mitglieder den Tod von ehemaligen Wallfahrern melden sollen. Ohne Kenntnis davon könne die Abordnung mit der Standarte nicht an den Beerdigungen teilnehmen.
Im Anschluss an die Ehrungen langjähriger Fußwallfahrer (siehe eigenen Bericht) gab Kassier Manfred Schemmerer den Kassenbericht ab. In den beiden Jahren ohne Wallfahrt konnten keine Beiträge eingenommen werden. Die laufenden Kosten fielen aber weiterhin an, so dass der Kassenbestand etwas abschmolz. 2022 wuchs das Finanzpolster trotz der Neuanschaffung der Friedenskreuze und weiterer Gegenstände wieder ein wenig. Die Wallfahrer spendeten zusätzlich 1500 Euro, die für die Renovierung der Gnadenkapelle weitergeleitet wurden.
Wahlvorschlag ausgearbeitet
Für die Neuwahlen wurde bereits im Vorfeld ein Wahlvorschlag ausgearbeitet. Roswitha Mößl, Günther Dineiger, Manfred Gohmert und Klaus Mieslinger gaben ihre Ämter ab. Schmailzl dankte ihnen für die jahrelange Unterstützung der Riedenburger Fußwallfahrt und überreichte ihnen jeweils eine Kerze mit dem Schriftzug „Vergelt’s Gott“. Als Wahlleiter für die Neuwahlen fungierte Helmut Mühlbacher aus Stammham. Dank der guten Vorbereitung gingen die Abstimmungen rasch über die Bühne.
Jakob Schmailzl wurde zum Vorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreterin ist Alexandra Wagner. In ihren Ämtern bestätigt wurden Kassier Manfred Schemmerer und Funkwart Wolfgang Tratner. Schriftführerin wurde Eva Mayer und neue Pilgersanitäterin ist Johanna Ferstl. Zum geistlichen Beirat wurde Stadtpfarrer Edmund Bock bestimmt. Im Beirat unterstützen den Wahlfahrerverein in den nächsten drei Jahren: Kathrin Heid, Josef Petz, Albert Schels, Martin Schmailzl, Pfarrer Werner Sulzer, Martin Werner, Martin Wibmer und Matthias Wittmann. Zu Kassenprüfern bestellte man Josef Petz und Stefan Koch.
Die Wallfahrer schlugen schließlich noch die eine oder andere Änderung zum Wallfahrtsablauf vor. Schmailzl gab zu bedenken, dass an dem Zeitplan viele andere Abläufe und Termine hängen, die er selbst nicht beeinflussen könne. Er will aber die eine oder andere Anregung aufnehmen und eine Umsetzung prüfen.
Seine Premierenwallfahrt als Pilgerführer habe Schmailzl „super gemacht“, bestätigten die Wallfahrer. Dafür gab es einen lang anhaltenden Applaus. Folgende Wallfahrten sind bereits eingeplant: Am Sonntag, 18. September, findet die Wallfahrt zur heiligen Anna Schäffer von Mindelstetten statt. Die 188. Fußwallfahrt nach Altötting startet im kommenden Jahr am Donnerstag, 25. Mai.
mby
