Christopher Winkler war am Samstag ein gefragter Mann. Der Vorstand der Sportfreunde Essing war eigentlich für den Hauptlauf über 9,1 km angemeldet, zog jedoch kurz vor dem Start zurück.
„Es gibt rund um das Rennen so viel zu tun, da wollte ich mich jetzt nicht auf die Laufrunde begeben. Bei dem Wetter aber vielleicht nicht die schlechteste Entscheidung“, schmunzelte er. In der Tat war für die insgesamt über 150 Starter vor allem Schwitzen angesagt. Während die Bambini- und Schülerwettbewerbe früh genug starteten und somit der größten Hitze noch entkamen, schien die Sonne für die Teilnehmer des Hauptlaufs erbarmungslos. „Das Wichtigste war, dass wir keine medizinischen Notfälle hatten“, bilanzierte Christopher Winkler anschließend. „Trotz der Temperaturen haben es alle Läuferinnen und Läufer sicher ins Ziel geschafft.“ Dort hatten die Helferinnen der Zielverpflegung dann alle Hände voll zu tun. Mit Wasser, Cola, Bananen und Äpfeln wurde versucht, den erschöpften Finishern bei der Erholung zu helfen.
Insgesamt verdiente sich die Rennorganisation am Samstag Bestnoten. Der Meinung waren auch die beiden überlegenen Sieger bei den Herren und Damen: Andreas Westermeier vom FSV Sandharlanden sowie Julia Deinhart aus Kelheim, welche für die SG Post/Süd Regensburg ins Rennen ging. Beide waren nach ihrem Lauf voll des Lobes: „Dieser Lauf macht einfach richtig Spaß!“
Westermeier, der vor einigen Wochen beim Bad Abbacher Insellauf schon Zweiter geworden war und somit bereits auf die Gesamtwertung des Landkreiscups schielt, war in Essing zum ersten Mal am Start.
Harter Kampf gegen die Hitze
„Hinten raus wurde es auf dem heißen Asphalt sehr, sehr hart. Die Trailstücke im Wald bieten zwar ein wenig Schatten, du musst aber trotzdem bei jedem Schritt auf Wurzeln aufpassen“, so der 30-jährige, der sich vor dem Rennen durchaus Siegchancen ausrechnete. „Ich hab dann gemerkt, dass der Abstand zum Zweiten immer größer wurde. Dann hab ich einfach durchgezogen.“ Bis ins Ziel baute Westermeier den Vorsprung kontinuierlich aus und erreichte nach 36:18 Minuten mit knapp zwei Minuten Vorsprung vor Stefan Alkofer (ebenfalls FSV Sandharlanden) den Zielbogen auf dem Essinger Fußballplatz. Als Dritter erreichte Mutlu Bektas-Betz aus Bad Abbach das Ziel.
Eine ähnlich klare Sache gab es auch bei der Damenkonkurrenz. Hier zog Julia Deinhart einsam ihre Kreise an der Spitze. Die Titelverteidigerin des Reiherlaufs lief in 44:39 Minuten durch das Ziel. Dabei waren ihre Voraussetzungen bei der diesjährigen Ausgabe des Rennens durchaus anspruchsvoll. „Ich bin erstmal verhalten angegangen, weil ich alleine mit meinen Kindern da bin. Auf keinen Fall wollte ich nach dem Rennen total erledigt sein. Dadurch hab ich mir aber den Lauf gut einteilen können“, erzählte die 33-jährige Kelheimerin, die im Mai beim Regensburger Viertelmarathon ebenfalls den Sieg erlaufen hatte.
Deinhart hat den Hattrick im Sinn
Mit 1:40 Minuten Respektabstand folgte Lissy Drechsel von Baches Laufprojekt auf Platz zwei. Den dritten Rang sicherte sich die erfahrene Silvia Bach von run&bike Kelheim. Julia Deinhart blickte derweil bereits mit einem Auge auf die nächste Ausgabe 2025 und einen möglichen Reiherlauf-Hattrick. „Ich werde auf jeden Fall wieder in Essing laufen. Das Rennen hier ist was ganz anderes. Es geht permanent auf und ab, der Untergrund wechselt ständig“, sprudelte es aus ihr heraus. Zunächst aber steht für Deinhart das Heimrennen beim Kelheimer Volksfestlauf an. „Als Kelheimerin will ich da unbedingt dabei sein.“ Auch Westermeier kündigte für das dritte Rennen des Kelheimer Laufcups seinen Start an und will dort einen weiteren Schritt für die Gesamtwertung gehen. Und Christopher Winkler? Der war hochzufrieden mit der Organisation: „Wir konnten die Teilnehmerzahl heuer wieder ein wenig steigern und als kleiner Verein stolz auf uns sein, dass wir so einen Lauf anbieten.“
DK
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