Hofstetten
Zu Gast in fremden Gärten

Tag der offenen Gartentür lockt über 700 Besucher auf der Suche nach Inspiration nach Hofstetten

15.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:13 Uhr

Im Garten der Familie Pauleser gibt es ein zentral gelegenes Rosenbeet zu sehen, um das die Besucher herumlaufen können. Foto: Pauleser

Von Petra Preis

Eichstätt/Hofstetten – Zum Tag der offenen Gartentür haben heuer der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Eichstätt und der Gartenbau- und Landschaftspflegeverein Hofstetten eingeladen. Über 700 Besucher kamen nach Hofstetten, um einen Blick in fremde Gärten zu werfen und sich Inspiration zu holen.

Bei der offiziellen Eröffnung hatten sich viele Gäste im Garten von Familie Zinsmeister eingefunden und wurden vom Altlandrat und Vize-Vorsitzenden des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege, Anton Knapp, entsprechend begrüßt: „Ohne die Bereitschaft der Gärtnerinnen und Gärtner, ihre Pforten für die Öffentlichkeit zu öffnen, den Gärten im Vorfeld besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und am Veranstaltungstag für Fragen und Gespräche bereitzustehen, wäre ein solcher Tag undenkbar.“ Der Zweite Bürgermeisters der Gemeinde Hitzhofen, Martin Schroll, wünschte allen Besuchern viele schöne Eindrücke aus dem Ort.

So individuell wie die Gärtner waren auch die von ihnen gestalteten Flächen: Im Naturgarten von Familie Zinsmeister waren viele von Hella Zinsmeister geschaffene Töpferkreationen stilvoll in Szene gesetzt. Nicht nur die menschlichen Besucher fühlten sich in den Gärten wohl, Schmetterlinge und Wildbienen summten um die verschiedenen dekorativen Nisthilfen. Im Teich tummelten sich Kaulquappen, und in einem Sandhaufen hatte eine Eidechse ihre Kinderstube eingerichtet.

Nur ein paar Häuser weiter konnten die Besucher den klassisch gestalteten Rosengarten von Familie Pauleser bewundern. Neben Blumenrabatten mit 300 Rosenstöcken und deren Begleitstauden befand sich auf dem Grundstück noch ein Gemüsegarten und ein gepflegter Spielrasen für die Enkelkinder. Im Vorgarten zog eine malerisch gewachsene Zwergulme die Blicke auf sich. Als Besonderheit im dritten Privatgarten, von Markus Schermer und Sabine Weigt, stand eine Hecke aus schmalen Obstspindelbäumen als Sichtschutz-Alternative zu den gängigen Buchen-, Buchs-, Kirschlorbeer- oder Thujenhecken. Als Grundstücksbegrenzung, die zugleich Obst liefert, standen Apfel-, Birnen-, Zwetschgen-, Kirsch-, Aprikosen- und Pfirsichsträucher und Bäume. Kreativ gestaltete Pflanzgefäße und Beete zeigten, dass man auch in einem relativ kleinen Siedlungsgarten kreativ sein kann. Der örtliche Kindergarten und der Pfarrgarten standen den Besuchern ebenfalls offen. Totholzelemente als Käferhabitat, ein Kräuterhügel für Wildbienen und Eidechsen sind nicht nur für die Jüngsten interessant. Im Pfarrgarten gibt es alte und neue Obstbäume mit naturnahen Wiesen neben dem denkmalgeschützten Gebäude zu bewundern, in dem die örtliche Bücherei und der Dorfladen untergebracht sind. Ein Hingucker für die Gäste waren die verschiedenen Lebensinseln im Ort – öffentliche, insektenfreundlich gestaltete Grünflächen, die von Privatleuten gepflegt werden und das Ortsbild aufwerten.

Einen Ausflug in die Vergangenheit konnte man beim Besuch des Jura-Bauernhofmuseums machen. Das restaurierte Bauernhaus mit Nebengebäuden bietet Einblicke in das bäuerliche Leben zwischen 1910 und 1930 und wird vom Landkreis Eichstätt als Sachaufwandsträger unterhalten. Neben einer kleinen Hühnerschar, verschiedenen landwirtschaftlichen Geräten und eingerichteten Innenräumen konnten Besucher den traditionellen Bauerngarten mit Staketenzaun besichtigen. „Es war ein sehr gelungener Tag mit vielen interessanten Gesprächen und Eindrücken. Ich hoffe, dass sich die Besucher an der Schönheit und Individualität der Gärten und Blühflächen erfreut haben und die ein oder andere Idee für den eigenen Garten mit nach Hause nehmen konnten,“ sagte Anne Fröhlich, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege im Landkreis.

EK