Gemeinsam wohnen und leben
LimesGemeinden: Bürgermeister und Gemeinderäte bei Workshop zur Entwicklung der Orte

26.08.2024 | Stand 26.08.2024, 20:30 Uhr |

Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Markt- und Gemeinderäte der LimesGemeinden trafen sich zu einem Workshop, um der Frage nachzugehen, wie die Ortskerne in unseren Dörfern für die Zukunft gestärkt werden können. Foto: Lund

Im Rahmen der Erstellung eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes ILEK steht die „Innenentwicklung“ der Dörfer in den sechs LimesGemeinden Altmannstein, Denkendorf, Kinding, Kipfenberg, Titting und Walting im Mittelpunkt. Dazu hat es nun einen Workshop gegeben.

Bereits im Juni und Juli haben die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Mitglieder der Markt- und Gemeinderäte Rothenburg ob der Tauber sowie ausgewählte Stationen in den LimesGemeinden besucht. Dort gab es Anregungen, wie man Herausforderungen in den sechs Kommunen gemeinsam bewältigen könnte. Die so gewonnenen Eindrücke wurden in einem Workshop unter dem Motto „Die Zukunft unserer Dörfer – unsere Lebensgrundlage, unser Schatz“ konkretisiert. Darin wurden jetzt auch mögliche Lösungsansätze erarbeitet.

Der Einladung zum Workshop waren Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Markt- und Gemeinderäte nach Rapperszell gefolgt. Hannes Bürckmann und Melanie Darger vom Beratungsbüro neulandplus GmbH moderierten den Workshop. Kipfenbergs Bürgermeister Christian Wagner (SPD) betonte in seiner Begrüßung, dass Grund und Boden unsere Lebensgrundlage bilden. „Diese Ressourcen stehen uns aber nur begrenzt zur Verfügung, um die Versorgung mit Nahrung und Rohstoffen, für Wohnen und Gewerbe, für Verkehrsflächen und Versorgung, für die Sicherung von Erholung, aber auch für die Anpassung an den Klimawandel und für die Gestaltung der Energiewende sicherzustellen.“ Wie man diese wertvolle Ressource noch besser schützen und sinnvoll nutzen könne, darüber informierte Referent Aaron Gralla in seinem Impulsvortrag „Flächensparen im ländlichen Raum“.

Gralla gab einen Einblick zum Flächenverbrauch in Bayern und Deutschland und erläuterte die rechtlichen Grundlagen zum Flächensparen. Die gezeigten Statistiken offenbarten, dass Wohnbauflächen den größten Anteil an den Siedlungsflächen ausmachten. Um neue Flächen im Außenbereich zu schonen und die Innenentwicklung zu stärken, sollten vorhandene und für eine bauliche Nutzung geeignete Flächen in den Ortskernen und Siedlungsgebieten zur Nachverdichtung vorrangig genutzt werden, folgerte Gralla. Dass dies nicht nur theoretisch möglich ist, sondern es sich auch praktisch umsetzen lasse, legte er anhand verschiedener Beispiele dar. Diese zeigten, dass verdichtetes Wohnen in Mehrfamilienhäusern auch mit ländlicher Baukultur im Innenbereich von Ortsteilen möglich ist. Gralla ging in seinem Vortrag auch auf staatliche Fördermöglichkeiten ein. Ein wirksames Instrument sei die „Integrierte Ländliche Entwicklung“, an dessen Konzepterstellung die LimesGemeinden gerade arbeiten. Aufbauend auf dem Vortrag fanden im Verlauf des Workshops konstruktive Gespräche unter der Moderation von Hannes Bürckmann und Melanie Darger statt.

Dabei setzten sich die Markt- und Gemeinderäte mit der Frage auseinander, wie der Innenraum der Ortsteile in den LimesGemeinden als attraktiver Lebensraum gestaltet werden kann. Ebenso gingen sie der Frage nach, welche baulichen und rechtlichen Herausforderungen es gibt. Im Ergebnis sahen Markt- und Gemeinderäte es als gemeinsames Ziel, die Ortskerne der Dörfer zu stärken und neue Siedlungsgebiete zu vermeiden. Um dies zu erreichen, gebe es starken Beratungsbedarf für Eigentümer und Bauinteressenten, stellten die Teilnehmer des Workshops fest. Eine mögliche Beratungsmaßnahme könne die Einführung einer „Impulsberatung“ sein. Bei dieser würden bauwillige Familien dabei unterstützt, sich von einem Architekten beraten zu lassen, um erste Ideen für die Umnutzung und Sanierung eines älteren Gebäudes in den Ortskernen und älteren Siedlungen der LimesGemeinden zu bekommen.

Das Beratungsbüro werde die von den Räten gemachten weiteren Lösungsvorschläge prüfen und entsprechende Maßnahmen in das neue Entwicklungskonzept der LimesGemeinden einarbeiten. Auch attraktive Treffpunkte wie das Dorfgemeinschaftshaus in Rapperszell tragen zu lebendigen Ortskernen bei. Die aktive Dorfgemeinschaft Rapperszell hatte zur Stärkung „Pizza aus dem Steinbackofen“ zubereitet, die sich die Teilnehmer des Workshops schmecken ließen.

lun

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