Da war der Teufel los
„Woikatshofana Theaterleit“ zeigten Ralph Wallners „Deifi Sparifankerl“ und überzeugten

08.11.2023 | Stand 08.11.2023, 18:00 Uhr |
Hans-Peter Gabler

Mit ihrer diesjährigen Theateraufführung trafen die „Woikatshofana Theaterleit“ voll ins Spaß- und Unterhaltungszentrum. Die Schauspieler sprühten vor Leidenschaft, raffinierte Verwicklungen gaben dem Stück einen besonderen Zauber und die Zuschauer erlebten zum wiederholten Male eine großartige Vorstellung. Foto: Gabler

Der Teufel war im (Theater-) Spiel bei den diesjährigen Aufführungen der „Woikatshofana Theaterleit“. Deifi Luziferius „Lucki“ Sparifankerl musste für seine Oma einen biederen und braven Mann zu einer Lumperei überreden. Am besten nach dem Motto: „Wenn das Leben nicht die richtigen Voraussetzungen bietet, sollte man es selbst in die Hand nehmen.“ Bei einem Scheitern drohte der Oma ein Absturz zur Puppe im Kasperltheater. Bei gelegentlichen Zwiegesprächen aus dem Theaterhimmel machte sie ihm mit Kopfnüssen den Ernst der Lage immer wieder eindringlich klar. Alle sechs Aufführungen waren mit einem begeisterten Publikum ausverkauft, die die brillanten Schauspieler mit viel Applaus belohnten.

Doch niemand wurde in dem turbulenten Stück mit geheimnisvoller Atmosphäre in die Hölle geschickt. Das „arme bayerische Belzebüble-Sparifankerl“ kam zu einer Wäsche mit Engelsduft und zu einem köstlichen Essen, das Liebesleben war äußerst kompliziert, aber unterhaltsam – nur für die letztlich unsichtbare Oma lief es überhaupt nicht nach Plan. Sparifankel tauchte als rundum stinkender Grantler bei den Geschwistern Senta und Bertl auf. Bertl hatte mit seinem Freund gewildert und war für die Lumperei vorgesehen. Als Sparifankel eintraf, strotzte er vor Ausstrahlung, aber Seife und Spiegel waren ein Horror für ihn. Die Damen der ländlichen „Haute Volee“ störte das nicht unbedingt. Sie stolzierten mit einem extravaganten Benehmen zweideutigen Ursprungs durch das Familienleben und verwirrten nicht nur Beelzebub. Sie scheuten sich nicht, in häuslicher Kleidung bei Nacht auf die Pirsch zu gehen und mit dem Teufel anzubändeln. Die Hofherrin Senta liebte den Graf von Falkenklamm und nutzte Küchenaufenthalte für eine, ihrer Ansicht nach, herzliche Liebschaft. Für verwirrende Situationen sorgte die „Ungerin“, die immer wieder lautstark ihre „partielle Amnesie“ hervorhob und fragte „ob man denn schon im Stall nachgeschaut hätte“. Ausgerechnet sie war es dann, die mit einem Schrottschuss ins Hinterteil bestraft wurde. Wie sich herausstellte, war sie die Verlobte des Grafen und keinesfalls so duselig. Der von den beiden geplante Versicherungsbetrug ging nur auf ihre Haut.

Die Regie hatte Manuel Spreng. Die Darsteller und Darstellerinnen waren Andreas Strobl, Sylvia Reißner, Michael Baumgartner, Michael Sterner, Gertrud Kammerbauer, Walberta Eisenberger, Daniela Grillmeier und Andreas Spreng. Als Souffleuse agierte Margit Strobl. Für den Bühnenaufbau war Alois Strobl zuständig und für die Tontechnik Xaver Hollinger. Musikalisch unterhielten die „Feichtlberger Musikanten“.

hpg

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