Die kommende Woche wird ereignisreich für Paul Massari: Am Dienstag beginnt die Klausurenphase mit der ersten Prüfung. Als Erstsemester ist das für ihn Neuland, weshalb er gerade mehr lernt, als wahrscheinlich nötig wäre. Am Tag zuvor beginnt darüber hinaus ein neues Kapitel in seiner Fußballerkarriere: Dann nämlich ist Trainingsauftakt beim VfB Eichstätt – mit Neuzugang Massari an Bord.
„Das ist eine neue Herausforderung für mich. Ich kenne viele Jungs und habe mit dem ein oder anderen schon zusammengespielt. Deswegen freue mich auf die Mannschaft“, sagt der 21-Jährige. Zuletzt stand er eineinhalb Jahre beim Landesligisten SC Schwabach unter Vertrag. Doch seit er zu Beginn des Semesters nach Ingolstadt gezogen ist, wo er ein duales Studium bei Audi und an der Technischen Hochschule (THI) macht, war das nicht mehr praktikabel. Zum Training musste er fast 100 Kilometer fahren. „Es ist schon sehr viel Zeit für den Fußball draufgegangen. Dabei sollte ich mich eher auf meinen akademischen Weg konzentrieren, denn es ist nicht selbstverständlich, dass man ein duales Studium bei Audi bekommt“, sagt Massari.
Rühl hat Massari schon länger auf dem Schirm
Also hielt er Ausschau nach Alternativen. Und an diesem Punkt kommt Dominic Rühl, Noch-Trainer des VfB Eichstätt, ins Spiel. Denn der hatte schon vor langer Zeit ein Auge auf den talentierten Massari geworfen, als er selbst noch Trainer beim ASV Neumarkt war. „Ich wollte ihn damals schon nach Neumarkt holen, da hat er sich dann aber für Eltersdorf entschieden. Aufgrund meines Netzwerkes kam es nun zustande, weil mir sein ehemaliger Trainer Bescheid gegeben hat, dass er nach Ingolstadt zieht“, erklärt Rühl. Nach einem ersten Telefonat durfte Massari zum Probetraining kommen – und überzeugte sofort. „Er ist ein feiner Instinktfußballer und hat eine gute Ballbehandlung. Es war im Probetraining auffällig, dass er auch zwischen den Linien gut agieren kann. Er bringt schon ordentlich was mit“, sagt der Coach.
In der Club-Jugend gegen Musiala und den FC Bayern
Dass Massari eine besondere Veranlagung hat, ist unbestritten. Nicht umsonst spielte er in der Jugend vier Jahre lang beim 1. FC Nürnberg. Während dieser Zeit konnte er sich bereits mit den Besten messen – beziehungsweise sogar mit dem Besten: Im Oktober 2019 traf Massari mit dem Club auf die U 19 des FC Bayern. Damals ebenfalls auf dem Platz: Jamal Musiala. „Es haben alle schon über Jamal gesprochen. Er hat Linksaußen gespielt, ich war Linksverteidiger, das heißt ich musste zum Glück nicht direkt gegen ihn spielen. Seine Dribblings waren schon damals brutal“, schwärmt Massari. Er selbst musste gegen Yusuf Kabadayi ran, der mittlerweile beim FC Augsburg unter Vertrag steht. „Das war jetzt auch nicht so einfach. Die zwei waren schon wirklich brutal.“ Die Partie endete mit einer 0:3-Niederlage für die Franken.
Große Ziele mit dem VfB
Nun greift der gebürtige Nürnberger selbst neu an. Beim SC Eltersdorf durfte er bereits ein Jahr lang Bayernliga-Luft schnuppern, doch durchsetzen konnte er sich nicht. Das soll nun anders laufen. Vorerst läuft sein Vertrag bis zum Sommer, doch wenn es nach ihm geht, darf sein Engagement beim VfB durchaus längerfristig sein. Gerne auch in der Regionalliga. Mit drei Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten SC Eltersdorf, aber eben auch noch einem Nachholspiel in der Hinterhand, ist für die Grünhemden alles drin. „Es hängt natürlich davon ab, wie wir aus der Rückrunde rauskommen. Da ist schon so einiges passiert“, sagt Massari. Das hat er im vergangenen Jahr selbst erlebt, als er mit Schwabach als Zweiter ins Jahr startete, nach einer Pleitenserie aber nur auf Platz fünf landete. Dennoch hält Massari den Aufstieg für ein realistisches Ziel: „Wir spielen noch im direkten Duell gegen Eltersdorf. Es ist auf jeden Fall sehr, sehr viel drin.“
EK
Artikel kommentieren