Eichstätt
Wieder Werke aus dem Präsenzunterricht

Jahresausstellung des Gabrieli-Gymnasiums kann man auch im dritten Jahr online besuchen<?ZE?>

28.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:50 Uhr

Zu sehen sind unter anderem Kunstwerke von Stephan Bittl (oben), Annalena Unfried (links) und Tristan Körner (rechts). Fotos: Buckl

Von Walter Buckl

Eichstätt – Bereits seit dem Schuljahr 2008/09 präsentiert die Fachschaft Kunst des Eichstätter Gabrieli-Gymnasiums der Öffentlichkeit, was im GG-Kunstunterricht entstanden ist, und traditionell war die Johanniskirche der passende Ort dafür. Auch Corona konnte die Kontinuität dieser „Werkschauen“ nicht durchkreuzen: In den Jahren 2020 und 2021 wich man auf das Netz aus – „heuer nun zum dritten und hoffentlich zum letzten Mal“, wie Andreas Karlstetter, Fachbetreuer der Fachschaft Kunst, seufzend zu Protokoll gibt.

Wieder ist Corona schuld an diesem Ausweichmanöver, diesmal freilich auf andere Weise als zuvor – denn obwohl die Johanniskirche im Mai für das GG reserviert war, wurde kurzfristig abgesagt, weil diese immer noch als Lokalität für das Testzentrum in Eichstätt benötigt wird. In der Kürze der Zeit konnte kein adäquater alternativer Ausstellungsraum gefunden werden, so dass man sich entschied, auf die Erfahrungen in der Online-Präsentation zurückzugreifen. Die Kunst-Jahresausstellung ist bereits seit einigen Tagen online und kann über www.gabrieli-gymnasium.de besucht werden.

Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Online-Ausstellungen wird dieses Mal aber eine Vielzahl an Schülerarbeiten präsentiert, „die seit langer Zeit wieder rein im Präsenzunterricht angefertigt wurden“, wie sich Andreas Karlstetter freut. Diese Arbeiten zeigen die vielseitigen Möglichkeiten des „Kunstunterrichts, der neben Wissensvermittlung und Erlernen von technischen Fähigkeiten auch einen willkommenen Ausgleich zum rein geistigen Lernen leisten kann“, so der Fachbetreuer der Fachschaft Kunst weiter: „Haptisches Erleben und handwerkliche Tätigkeit werden somit zu einem positiven Gegengewicht zu meist sitzenden Tätigkeiten im Schulalltag.“

Wenn man die Themenbereiche der einzelnen Jahrgangsstufen anklickt, stößt man auf eine bunte Palette von Werken, die einen Augenschmaus bieten. Zu sehen sind dabei auch alle Arbeiten, die im Rahmen des Mal-Wettbewerbs der Volks- und Raiffeisenbanken zum Motto „Was ist schön?“ prämiert worden waren. Gezeigt werden Arbeiten in unterschiedlichsten Techniken wie Malerei, Zeichnung, Druck, Collage, Relief bis Skulptur, die zu einem digitalen Rundgang einladen – ein Querschnitt durch die seit September entstandenen Werke der Jahrgangsstufen 5 bis 12. So zeigt die Unterstufe Freude am Modellieren steinzeitlicher Tiere mit Ton und erforscht die Anfänge der Kunstgeschichte, experimentiert mit unterschiedlichen Möglichkeiten des Farbauftrags in ihren Strandbildern, um dann zu einer Reise in den Weltraum anzutreten – hier finden sich Bilder, worauf Astronauten in Raumkapseln und Raketen munter durchs All schwirren.

Die Mittelstufe präsentiert Landschaftsmalereien zur Luftperspektive, Karikaturen, die sich zeichnerisch und als plastische Tonarbeiten mit Verformungsexperimenten beschäftigen, oder Weihnachtsmotive in Hochdrucktechnik. Ebenso zeigen diese Klassen ihre technischen Fähigkeiten in zentralperspektivischen Gestaltungen einer städtischen Architektur. In diesem Rahmen beschäftigten sich die 10. Klassen auch ausführlich mit einem Eichstätter Thema: Sie setzten sich intensiv mit der Planung der Neugestaltung der Altmühlaue auseinander und legten dabei interessante Ideen an den Tag.

Die Oberstufe beschäftigte sich unter anderem mit dem Erfassen von menschlicher Proportion und Bewegung in der räumlichen Darstellung im Tonrelief und mit der perspektivischen Abbildung einer futuristischen Architektur. Außerdem zeigt sie Fantasie in der Gestaltung einer verrückten „Weltmaschine“.

Zu sehen ist die Online-Ausstellung bis zum 5. Juni.

EK