Leising
Wichtige gemeinsame Einsatzübung absolviert

Feuerwehren aus Kottingwörth und Beilngries proben beim Leisinger Bildungszentrum den Ernstfall

12.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:20 Uhr

Für die gemeinsame Übung der Feuerwehren aus Beilngries und Kottingwörth wurde ein Brand in einem der Häuser des Bildungszentrums bei Leising angenommen. Fotos: F. Rieger

Leising – Die gute Nachricht gleich vorweg: Niemand ist in Gefahr, es handelt sich lediglich um eine Übung, wegen der am frühen Samstagnachmittag zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Kottingwörth und Beilngries zum ABG-Tagungszentrum nach Leising eilen. Eine Übung, die für alle Beteiligten von großer Bedeutung ist – weil der Ort des Geschehens und ein dort mögliches Einsatzszenario so viele Herausforderungen und potenzielle Schwierigkeiten bereithalten, dass die erforderlichen Handgriffe der Retter so gut wie möglich einstudiert und aufeinander abgestimmt sein müssen.

Das Bildungszentrum, in Hanglage hoch über dem kleinen Ort Leising angesiedelt, umfasst mehrere Häuser mit Seminarräumen und Hotel. Weit über 100 Leute können sich dort gleichzeitig aufhalten.

Für die Feuerwehrübung am Samstagnachmittag wird ein Zimmerbrand-Szenario in einem der Übernachtungs-Häuser angenommen. Ein Einsatz nach Schema F? Ganz sicher nicht. Einer ganzen Reihe an potenziellen „Fallstricken“ würde man sich hier gegenüber sehen, betont bei der anschließenden Besprechung Martin Tomenendal, zweiter Kommandant der Beilngrieser Feuerwehr. Gemeinsam mit dem Kottingwörther Kommandanten Martin Beckenbauer überwacht er die Übung.

Das Szenario sieht vor, dass noch Menschen in dem Gebäude sind. Wie viele? Das ist eine der besonderen Schwierigkeiten. Denn man werde als Feuerwehr bei einem echten Einsatz zwar eine Zahl genannt bekommen, mit wie vielen Gästen das betreffende Haus aktuell grundsätzlich belegt sei. Ob bei Ausbruch des Feuers aber tatsächlich gerade alle im Gebäude waren oder manche einen Spaziergang machen oder vielleicht Beilngries erkunden? Das könne niemand wissen. Gleichzeitig dürfe man sich auf keine genannte Personenzahl als Obergrenze verlassen, wie bei der Übung aufgezeigt wird − schließlich könnten just in diesem Moment noch weitere Menschen, vielleicht aus Nachbargebäuden, im Haus gewesen sein. Für die Kameraden der Feuerwehr wäre daher klar, dass im Brandfall jedes Zimmer und jeder Winkel des Hauses nach Menschen abgesucht werden müssten.

Weitere große Herausforderung, neben den zum Teil beengten Verhältnissen auf dem Areal: potenzielle Löschwasserknappheit. Bei einem Teilbereich der Löschwasserversorgung müssen verschiedene Vorgaben erfüllt werden, um einen entsprechenden Wasserdruck erreichen zu können. Mit dieser Thematik wird sich am Samstag dann auch nach Abschluss der eigentlichen Übung noch eingehend befasst.

Verfolgt wird das gesamte Szenario von einigen interessierten Kottingwörthern, unter ihnen neben jungen „Zukunftshoffnungen“ der örtlichen Feuerwehr auch Ortssprecher und Stadtratsmitglied Johannes Regnath. Einen Dank an alle Kameraden, die sich an einem sommerlichen Samstagnachmittag in den Ferien Zeit für die Übung genommen haben, formuliert Beckenbauer. Weil es für einen gut verlaufenden Einsatz im Ernstfall unerlässlich sei, vorab gemeinsam gelernt, potenzielle Fehlerquellen erkannt und Erfahrungen gesammelt zu haben.

rgf