Eichstätt
Wenn Farbfontänen am Nachthimmel blitzen

An Silvester soll es wieder krachen: Als Pyrotechniker ist Thomas Jenuwein ein Experte fürs Feuerwerk

28.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:39 Uhr

Noch bis 31. Dezember darf Thomas Jenuwein die Silvesterartikel verkaufen. Foto: Wermter

Von Angela Wermter

Eichstätt – Wenn an Silvester nachts bunte Farbkaskaden, elegant weiße Lichterfontänen und silberne Sternschnuppen am Himmel blitzen, dann strahlt auch Thomas Jenuwein. Der Eichstätter ist Profi in Sachen Feuerwerk und Veranstaltungstechniker im Alten Stadttheater. Seine Leidenschaft für die schillernden Himmelsspektakel entdeckte er, als er ein Indoorfeuerwerk sah. Eine große Firma hatte im Rahmen einer Feier ein Spezialistenteam für die zündende Showeinlage engagiert. Jenuwein besuchte die erforderlichen Zusatzkurse – seit 1998 ist er jetzt Bühnen-Pyrotechniker, seit 2002 Großfeuerwerker. Heißt, er darf für öffentliche wie private Auftraggeber die nächtlichen Farbhighlights inszenieren.

Auch auf der Theaterbühne sind seine Spezialeffekte gefragt. „Manchmal soll ein Kaminfeuer oder ein Kurzschluss auf der Bühne zu sehen sein. Dann komme ich zum Einsatz“, verrät Jenuwein. „Und wenn ein Bügeleisen durchschmoren und rauchen soll, dann steckt auch ein kleines pyrotechnisches Teil in dem Gerät.“

Für das Silvesterfeuerwerk hat er ein üppiges Sortiment im früheren Domcafé in Eichstätt parat. „Von 29. bis 31. Dezember dürfen die Böller, Raketen und Komplettfeuerwerke verkauft werden“, sagt Jenuwein. „Das ist gesetzlich so geregelt.“ Der Trend gehe derzeit zum Komplettfeuerwerk. Das brenne zwei Minuten lang und liefere gleich mehrere Effekte. Mittlerweile gebe es zudem spezielle Kinderfeuerwerke, die für Jugendliche ab 12 Jahren gedacht sind.

Eine Verkaufsprognose mag er nicht abgeben. Aber: „Die Menschen wollen nach dieser langen Zeit der Pandemie endlich wieder raus, wollen feiern, wollen Spaß haben“, ist Jenuwein überzeugt. „Das war doch schon bei den ersten Volksfesten nach Corona und auf den Weihnachtsmärkten zu sehen.“ Zwar gebe es in der Eichstätter Innenstadt Sperrzonen fürs Silvesterfeuerwerk. „Aber dann treffen sich die Menschen halt woanders, etwa auf dem Bahnhofsplatz.“ Für Kritik am Silvesterfeuerwerk und Überlegungen, das Geld für die Kracher doch besser für einen guten Zweck zu spenden, hat er Verständnis. „Doch würden die Menschen das Eingesparte dann tatsächlich spenden? Ich denke, wenn jemand spenden will, dann tut er das auch.“

Jenuwein hat sich noch nicht entschieden, was er selbst privat entzünden will. Aber er ordert für den Verkauf ohnehin nur, was ihn selbst begeistert. Da kann er dann auch kurzfristig entscheiden. Er bevorzugt die bunten Lichtspektakel. „Aber zum Finale gehört dann schon ein richtiger Wumms.“ Schließlich werde an Silvester das alte Jahr verabschiedet und das neue willkommen geheißen.

EK