Eine reine Freude
Weihnachtskonzert am Gabrieli-Gymnasium mit vielen Glanzlichtern

24.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:54 Uhr

Spannend und abwechslungsreich gestaltete sich das Konzert zum Thema „Musik rund um Weihnachten“. Foto: Rank

Von Stephan Reil

Eichstätt – Ja, das Weihnachtskonzert des Gabrieli-Gymnasiums war ein großer Mix aus den verschiedensten musikalischen Epochen und Stilen. Und gerade das war das Reizvolle an diesem Abend. Getragen vom roten Faden „Musik rund um Weihnachten“ musizierten alle Ensembles der Schule, dass es eine reine Freude war. Nur eine Kleinigkeit hat gefehlt. Dazu mehr am Schluss.

Der erste Teil des Konzerts wartete mit einer sehr sinnvollen und optisch reizvollen Neuerung auf: Alle drei Musiziergruppen der Unter- und Mittelstufe standen und saßen von Anfang an gleichzeitig auf der Bühne. Dadurch entfielen die sonst notwendigen Umbaupausen. Abwechselnd spielten und sangen die Schüler, um sich dann beim Schlussstück vor der Pause zu einem großen Chor und Orchester zu vereinen. Man konnte das sinfonische Blasorchester unter der Leitung von Roland Albrecht mit drei schön arrangierten Stücken hören. Dabei begeisterte der weiche, volle Klang der Blasinstrumente. Der Jugendchor sang mehrstimmig mit glockenreiner Intonation. Unter der Leitung von Christine Bleitzhofer und mit Begleitung Luise Bussas am Klavier und Titus Taubald am Bass erklangen Weihnachtslieder aus verschiedenen Epochen. Die dritte Gruppe, das Jugendorchester unter der Leitung von Erika Brosinger, spielte zwei Ausschnitte aus Vivaldis Konzert „Der Winter“. Sehr stimmungsvoll im langsamen und mitreißend im schnellen Satz des Stückes musizierten die jungen Streicherinnen und Streicher. Als Solisten konnte man Johannes Roppelt, Judith Laib und Klara Köhnlein hören. Und dann erklang das fulminante Schlussstück dieses ersten Teiles: Alle Mitwirkenden auf der Bühne musizierten „Adeste fideles“ in der berühmten Bearbeitung von David Willcocks. Was für ein schöner Höhepunkt des ersten Teiles dieses Konzertes.

Nach der Pause hieß es „Bühne frei“ für die Big-Band: Unter der Leitung von Ulrich Schiekofer versammelten sich zwölf Spielerinnen und Spieler. Mit den Zutaten Musizierlaune, großem technischem Können und präzisen Anweisungen des Dirigenten konnte natürlich nichts „schiefgehen“: Das Ensemble begeisterte das Publikum mit drei kurzweiligen, mitreißenden Nummern.

Sehr abwechslungsreich gestaltete sich der Auftritt des großen Chores: Unter der souveränen Leitung von Christina Schiekofer konnte man zuerst das Lied „Weil Gott in tiefster Nacht erschienen“ mit Sebastian Arlt als Gesangssolisten und der Unterstützung durch die Big-Band hören, dann, mit einfühlsamer Klavierbegleitung von Monika Hniday, „A Clare Benediction“ von John Rutter und zum „Finale“ das „Gloria“ von Antonio Vivaldi, mit Begleitung des Orchesters. In allen Stücken zeigte der Chor einen wunderbar ausgewogenen Gesamtklang.

Barbara Schürch und das große Orchester brachten dann mit der berühmten Pastorale aus Arcangelo Corellis „Weihnachtskonzert“ ein weiteres Werk der Barockepoche zum Klingen. Als Solisten waren Albert Meier und Laura Telgkamp, Violine, und Tabea Thoma, Violoncello, zu hören. Spielfreude, Präzision und ein ausgewogener Streicherklang waren dann auch beim folgenden „Let It Snow“ zu bestaunen. Dann war die Bühne bis auf den letzten Platz besetzt beim Auftritt des Symphonischen Blasorchesters unter der Leitung von Dominik Harrer, der beim ersten Stück aber selbst mit seinem Horn bei den Spielern saß: Ans Dirigierpult trat Timo Forster aus der 10. Klasse. Er dirigierte sein selbst komponiertes Stück, die „Ouvertüre für Blasorchester op. 1“. Was man da hören konnte, war schon erstaunlich! In majestätischem Moll und mit mächtigem Klang begann das Werk. Es schlossen sich dann von der Instrumentierung durchsichtigere Passagen an, bevor wieder das Hauptthema erklang. Dann, jetzt unter der Leitung von Dominik Harrer, vier Stücke, die von kurzen Texten verbunden wurden. So ergab sich eine Einheit, die nicht von Applaus unterbrochen wurde. Der Höhepunkt und Schluss des Konzerts: Harrers Komposition „Die Glocken von St. Peter“. Bei diesem, wie auch bei allen anderen Stücken verblüffte das Blasorchester durch seinen volltönenden, feierlichen Klang und seine dynamischen Feinheiten. Das Konzert ging zu Ende mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Tauet, Himmel, den Gerechten“.

Und was hat gefehlt? Der Christbaum! Bei allen Weihnachtskonzerten seit Jahrzehnten gehörte er unverzichtbar dazu. Warten wir auf das nächste Jahr.

EK