Schönfeld
Vorgezogener Volkstrauertag in der Pfarrei Schönfeld

10.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:09 Uhr

Bereits jetzt hat die Pfarrei Schönfeld den Volkstrauertag begangen und der Opfer der Weltkriege gedacht. Foto: Schäffer

Schönfeld – Die Pfarrei Schönfeld hat einen vorgezogenen Volkstrauertag begangen. Pfarrer Thomas Kremer gab den Gläubigen mit auf den Weg, den Glauben an die Auferstehung, die Hoffnung und die Sehnsucht nach einem Leben nach dem Tod nicht zu verlieren. Nach dem Gottesdienst versammelten sich Vertreter der Gemeinde, Bevölkerung und Fahnenabordnungen der Vereine vor dem Kriegerehrenmal. Der stellvertretende Vorsitzende des Krieger- und Kameradschaftsvereins, Roland Ossiander, erinnerte an die 44 gefallenen und vermissten Soldaten aus Schönfeld, die ihr junges Leben für ein sinnloses Unterfangen geopfert haben. Aber auch die 70 Millionen Menschen aller Nationen, die in den beiden Weltkriegen ihr Leben verloren haben, dürften nicht in Vergessenheit geraten. An diesem Tag werde um die Toten, auch des unsinnigen Krieges der gerade im Osten Europas herrsche, gedacht, und auf baldigen Frieden gehofft.

Der Angriffskrieg Russlands sei laut Bürgermeister Stefan Bauer nicht nur ein Angriff auf die Ukraine, sondern auch auf die freiheitlich-demokratisch geprägte europäische Ordnung. Die Gesellschaft sei Ziel dieses Krieges und täglich werde daran erinnert, dass Friede, Wohlstand und Sicherheit, sowie das Beachten und Einhalten menschlicher Grundrechte, keine Selbstverständlichkeit mehr sind. Der Staat sei gezwungen, zivile wie militärische Anstrengungen zu unternehmen, um einem aggressiven Staat entgegentreten zu können. Am Volkstrauertag würden die Opfer, Schmerzen und Entbehrungen aller Kriege wieder ins Bewusstsein gebracht, so Bauer. Er mahnte, nicht zu vergessen, dass jeder Kriegstote immer einer zu viel sei, dass Konflikte am Verhandlungstisch gelöst werden müssten und dass Krieg niemals ein legitimes Mittel der Politik sein könne und dürfe. Die deutsche Gesellschaft dürfe aufgrund seiner Geschichte nicht tatenlos danebenstehen, wenn anderorts grobes Unrecht geschehe. Anderen Menschen in höchster Not zu helfen wäre nicht nur ein christlicher Grundwert, sondern auch ein moralisches Gebot.

Dem deutschen Volk, so fuhr der Bürgermeister fort, sei es gelungen, seit dem Zweiten Weltkrieg eine zivile und menschliche Gesellschaft aufzubauen, die in Demokratie und Freiheit lebe. Deutschland sei auf grundlegende Menschenrechte in Rechtssicherheit und geordneten Verhältnissen aufgebaut. Bauer ermutigte, alles dafür zu tun, um Frieden und Demokratie zu erhalten. Zum besonderen Gedenken an die Opfer aus den eigenen Reihen legte er einen Kranz am Kriegerehrenmal nieder.

ksk