Durchforstet man das Internet nach dem Namen Jan Zimmermann, dann findet man viele Informationen über den Trainer von Borussia Dortmund II oder über einen ehemaligen Torwart sowie aktuellen Torwarttrainer von Eintracht Frankfurt. Über Eichstätts Neuzugang Jan Zimmermann sind dagegen kaum Auskünfte abrufbar – und das, obwohl der gebürtige Berliner einst in der Junioren-Bundesliga spielte und im Vorjahr 22 Tore in der Bezirksliga Mittelfranken Süd erzielte.
Lesen Sie auch: Gelungene Generalprobe des VfB Eichstätt
Wir haben uns deshalb ausführlich mit dem 21-Jährigen, dem in der Vorbereitung schon vier Treffer gelangen, unterhalten. Jan Zimmermann über ...
... seinen sportlichen Werdegang: „Seit ich laufen und denken kann, spiele ich Fußball. Angefangen hat es bei den Bambini in Neuses. Weil meine Eltern nach Berlin-Brandenburg zurückgezogen sind, waren die weiteren Stationen der JFC Märkische Löwen 09 und der FC Strausberg. 2015 bin ich dann nach einem Sichtungslehrgang zum FC Energie Cottbus gewechselt und habe gleichzeitig in der Brandenburg-Auswahl gespielt. Im Sommer 2019 folgte die Rückkehr zum FV Fortuna Neuses, mit dem ich zuletzt zweimal in Folge aufgestiegen bin.“
... die Zeit in der Junioren-Bundesliga: „Mit 15 bin ich schon in die U17-Bundesliga hochgezogen worden. Allerdings habe ich dann nur ein paar Spiele absolvieren dürfen. Es war auf jeden Fall eine lehrreiche Zeit, von der ich viel mitnehmen konnte. Einer meiner Mitspieler war Maximilian Beier, der Profi bei der TSG Hoffenheim ist und auch bei der Europameisterschaft dabei war. Kontakt zu ihm habe ich keinen mehr. Wir waren ja schließlich Konkurrenten und somit nicht die dicksten Freunde.“
... Kontaktmann Leo Eberle: „Seine Freundin und meine Freundin sind gute Freundinnen. Von daher kannten wir beide uns schon länger privat. Als wir uns dann mal unterhalten haben, kam das eine zum anderen. Dem Telefonat mit Trainer Dominic Rühl folgte ein Probetraining und kurze Zeit später die Vertragsunterzeichnung. Persönlich finde ich Leos Wechsel zur SpVgg Bayreuth natürlich schade, weil ich gerne mit ihm zusammengespielt hätte. Aber sportlich kann ich es absolut nachvollziehen. In diesem Geschäft muss jeder auf sich selbst schauen. Jeder will nämlich Profi werden. Auch ich verfolge diesen Traum noch. Ich will es jetzt einfach nochmal wissen und deshalb bin ich nach Eichstätt gewechselt.“
... die ersten Wochen in Eichstätt: „Die Mannschaft hat mich super aufgenommen. Ich verstehe mich mit jedem gut. Durch die Intensität im Training und in den Spielen habe ich jedoch gemerkt, dass ich die vergangenen Jahre nur unterklassig gespielt habe. Es ist kein Geheimnis, dass ich von der Grundfitness her noch einiges aufholen muss.“
... seine Stärken und Schwächen: „Meine Robustheit und Kopfballstärke sowie meine Schusskraft und der Abschluss sind mein Plus. Aufgrund der Körpergröße von 1,98 Meter ist meine Beweglichkeit dagegen leider ein bisschen eingeschränkt. Und wie gesagt: An der Fitness muss ich noch arbeiten.“
... sein Vorbild als Stürmer: „Erling Haaland. Er ist einfach eiskalt vor dem Tor und ich finde es auch beeindruckend, mit welcher Akrobatik er oftmals die Tore schießt. Bei den Mannschaften bin ich Fan von Borussia Dortmund.“
... seine Fahrgemeinschaft ab Weißenburg: „Ich wohne in Neuses-Burgoberbach im Landkreis Ansbach. Von dort sind es rund 75 Kilometer bis nach Eichstätt. Ab Weißenburg fahre ich mit Ferat Nitaj und Marlon Roth sowie Nik Leipold, der aus Schwabach dazustößt. Weil meine Freundin in Treuchtlingen wohnt, fahre ich nach dem Training dann direkt zu ihr. Die Pendelei hält sich also in Grenzen.“
... die Ziele für die Saison 2024/25: „Ich will natürlich so viele Einsatzminuten wie möglich bekommen und hoffe, dass ich dann mit Toren meinen Beitrag leisten kann. Mein Ziel ist der Aufstieg in die Regionalliga Bayern.“
... seinen Beruf: „Ich bin Elektroniker für Automatisierungstechnik. In der jüngeren Vergangenheit hatte ich viele Auslandsmontagen, wodurch ich auch das eine oder andere Training und Spiel verpasst habe. Diese Einsätze habe ich jetzt aber abgesagt, sodass ich mich voll auf Fußball konzentrieren kann. Für ein anderes Hobby bleibt ohnehin keine Zeit.“
EK
Zu den Kommentaren