Mit ausgeliehenen alten Feuerwehruniformen, -helmen und einem mehr oder weniger anspruchsvollen Musik- und Gesangsprogramm sorgten Ludwig Koch und einige seiner Freunde bei einem Faschingsauftritt in Großmehring für eine Riesengaudi im Publikum: Sie imitierten die Altneihauser Feierwehrkapell’n, die aus verschiedenen Fernsehsendungen allseits bekannt ist – und das mit Erfolg.
Nach dem ersten Auftritt im Fasching 2009 folgten einige weitere Darbietungen dieser Art. Schon immer wurden die Lieder auf der Bühne live gespielt und gesungen, erinnert sich „Kommandant“ Ludwig Koch.
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Da der Bandname der oberpfälzer Original-Feierwehrkapell’n geschützt ist, mussten sich die Großmehringer bereits bei den ersten Auftrittsterminen einen anderen Namen suchen. Schlussendlich entschieden sich die damaligen Mitglieder für die „Schnaxelreiter Feuerwehrkapell’n“. Ein Name, der sich an der Kunst des Fingerschnackeln orientiert, die einer der Musikanten perfekt beherrschte.
Gründungsbesetzung nur mit drei gelernten Musikern
Rasch hatte die Schnaxelreiter Feuerwehrkapell’n – nicht zuletzt wegen ihres historischen Feuerwehroutfits und der gelungenen Choreographie – einige Auftritte in der Region. Von den neun Musikanten des Ensemble waren damals nur drei ausgebildete Musiker, erzählt Koch. Die restlichen Schnaxelreiter bedienten ihr Blasinstrument eher nach Gefühl und mit teilweise überschaubarem Erfolg. Außerdem musste die historische Garderobe zu jedem Auftritten ausgeliehen werden.
Beides hat sich mittlerweile aber geändert: Die Nicht-Musiker der Blaskapelle beendeten ihre Karriere. Es kamen neue Leute hinzu, die Koch aus dem beruflichen oder privaten Umfeld kennenlernte und zum Mitmachen animieren konnte. Sie alle beherrschen jeweils ein oder mehrere Musikinstrumente, sind vielfach auch in anderen Musikkapellen – etwa der Audi-Werkskapelle – aktiv und haben auch gesanglich einiges zu bieten.
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„Wir haben eigene Feuerwehruniformen beschafft, meine Tochter schneiderte die Jacken passend. Über das Internet haben wir jemand gefunden, der für uns die historischen Feuerwehrhelme hergestellt hat“, erzählt der „Kommandant“ weiter. Im Laufe der Zeit haben sie zudem die Auftrittschoreographie weiter verfeinert, etwa indem sie die Youtube-Videos ihrer Vorbilder studierten.
Koch erinnert sich auch gerne an die Kontakte und Gespräche mit dem „Original-Kommandanten“ Norbert Neugierg und seinen Musikanten, die am Rande einiger Auftritte der Oberpfälzer Feuerwehrmusikanten in der Region zustande kamen.
Mit den politisch-provokanten Texten, lustigen Rededarbietungen in Reimform und einem musikalisch anspruchsvollen Live-Programm glaubt man bei Koch und seiner Truppe in der Tat, die original Altneihauser Feierwehrkapell’n vor sich auf der Bühne zu haben. Mit einem Unterschied: Bei der Schnaxelreiter Feuerwehrkapell’n spielen auch zwei Frauen mit.
Anfrage aus Bayreuth: Koch glaubte an einen Scherz
Noch heute erinnert sich Koch gerne an eine Begebenheit, die sich vor zehn Jahren ereignet hat: Damals bekamen die Schnaxelreiter – als ersten größeren Auftritt – die Anfrage für einen Auftritt bei den Blaulichttagen im Rahmen der damaligen Landesgartenschau in Bayreuth. „Zunächst glaubten wir an einen Scherz, bis wir nach wenigen Tagen die Vertragsunterlagen zugesandt bekommen haben und diese auch – vollständig ausgefüllt – zurückschickten“, erinnert sich der Musikant noch gut.
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Personell haben die neun Musiker bei ihren Gigs alles im Griff, nur eines wünscht sich der Schaxelreiter-„Kommandant“: „Wir bräuchten noch einen Tontechniker, um die Bühnen-Akkustik weiter zu optimieren“, sagt er. „Oft mache ich das selbst, aber ich bin ja beim Live-Auftritt beschäftigt“, fügt er lachend hinzu. Vielleicht findet sich jemand, der die Schnaxelreiter diesbezüglich bereichern möchte.
Wer mehr über die „neun finsteren Gestalten“ erfahren oder die Band für einen Auftritt buchen möchte, kann dies auf deren Internetseite tun.
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