An Themen und Ereignisse, die vor rund einem halben Jahrhundert aktuell waren, hat der Volksfestzug in Beilngries erinnert. Unter dem Motto „Blick zurück in die 1970er-Jahre“ präsentierten am Sonntagnachmittag etliche Gruppen und Vereine den sehr zahlreichen Zuschauern ein abwechslungsreiches Spektakel.
Bei bestem Spätsommerwetter warteten sogar die jüngsten Teilnehmer mit Beiträgen ganz im Zeichen der damaligen Zeit auf. Der Kindergarten Sandkiste präsentierte „Blumenkinder“ und bei der Kindertagesstätte St. Franziskus hieß es: „Mini Flower – ganz viel Power“. Mit demselben Themenbereich befasste sich der Heimatverein Paulushofen. Bei ihm hieß es: „Flower Power und die Hippies“.
Ölkrise, autofreie Sonntage und betagte Gefährte
Dass es beim Thema Energieversorgung auch schon vor einem halben Jahrhundert Turbulenzen gegeben hat, wurde ebenfalls deutlich. Die Faschingsgesellschaft Grün-Weiß Zwiebelonia befasste sich mit der „Ölkrise“ und erinnerte an den rasanten Anstieg des Ölpreises im Jahr 1973. Dass es deshalb vor fast genau einem halben Jahrhundert auch vier „Autofreie Sonntage“ gab, wurde durch den gemeinsamen Beitrag des Schützenvereins Eichenlaub Hirschberg und der dortigen Feuerwehr deutlich.
„So rollte man in den 1970ern“ führte der Kulturhistorische Verein Beilngries-Kinding vor Augen und auch die Dorfgemeinschaft Kottingwörth wartete mit einem automobilen Evergreen auf: „Unser Bulli läuft und läuft“.
Von AC/DC bis Disco
Musik aus den 70ern und Tanz durften ebenfalls nicht fehlen. Die Irfersdorfer Almberg-Schützen präsentierten die Hard-Rock-Band AC/DC und die Beilngrieser Feuerwehr wartete mit einer „Disco“ auf. Die Line-Dance-Gruppe des 1. FC Beilngries bewegte sich zu den Klängen des Country-Klassikers „Cotton Eye Joe“ durch die Stadt und „Wuid und schee“ war die Tanzgruppe Marion Thoma unterwegs.
Die früher beliebten Immenhof-Filme waren das Thema des Reit- und Fahrvereins, an einst allgegenwärtige Waschmittelwerbung von „Klementine“ erinnerte der Stammtisch Vital ’98. Der Gebietsreform in Bayern im Jahr 1972 hatte sich der Männergesangverein 1861 angenommen und die „Ritter der Kokosnuss“ des Fischereivereins Beilngries waren ein besonders attraktiver Beitrag zum Festzug.
Auch Jubelvereine sind vertreten
Als sogenannte Jubelvereine waren der FC Irfersdorf, der Krieger- und Kameradenverein Aschbuch und der Heimat- und Volkstrachtenverein Beilngries dabei. Auf sein 30-jähriges Bestehen wies der Beilngrieser Schutzengel-Kindergarten hin.
Auch etliche Kutschen, das Pferdegespann der Festbrauerei Schattenhofer, Kinder mit bunt geschmückten Fahrrädern, Oldtimer-Traktoren und das Drehleiterfahrzeug der Beilngrieser Feuerwehr bewegten sich durch die Stadt. Für schneidige Musik sorgten die Original Altmühltaler Blaskapelle Beilngries, das Symphonische Blasorchester aus der Altmühlstadt, die Kindinger Dorfmusikanten sowie die Kolpingkabelle Töging. (Ein Video vom Festzug finden Sie ab Montagnachmittag auf www.donaukurier.de.)
nur
Zu den Kommentaren
Mit der „Ölkrise“ befasste sich der Beitrag der Zwiebelonia. Foto: Nusko
Traditionell nicht fehlen dürfen beim Beilngrieser Volksfestzug die Pferdegespanne. Foto: Nusko
Eine bekannte Werbung rief der Stammtisch Vital ’98 Beilngries wieder ins Gedächtnis. Foto: Nusko
Der Männergesangverein 1861 Beilngries rief die Debatten um die Gebietsreform ins Gedächtnis. Foto: Nusko
In die Disco lud der Beilngrieser Feuerwehrnachwuchs. Foto: Nusko
„Flower Power“ war ein gerne gewähltes Motto – unter anderem beim Kindergarten Sandkiste. Foto: Nusko
Auch der Heimatverein Paulushofen war in Friedens- und Flower-Power-Mission unterwegs. Foto: Nusko
