Während am Freitagabend bei schweißtreibenden Temperaturen zum Volksfest-Auftakt die ersten kühlen Maß Gerstensaft über den Tresen flossen, rang der VfB Eichstätt – obwohl er wie schon in der Vorwoche Chancenwucher betrieb – nur wenige hundert Meter entfernt den TSV Kornburg in der Bayernliga Nord mit 3:2 (0:0) nieder. Dank des siebten Saisonsieges schlossen die Domstädter damit zumindest vorübergehend nach Punkten zum Tabellenführer ATSV Erlangen, der am Samstag bei der SpVgg Bayern Hof zu Gast ist, auf.
VfB Eichstätt trifft das Tor nicht
„Das ist nur noch eine Frage der Zeit“, meinte mindestens einer von insgesamt 530 Zuschauern nach 15 Spielminuten. Zu dominant, zu überlegen waren die Hausherren in der Anfangsviertelstunde. Er sagte diesen Satz unmittelbar danach, als Pascal Schittler die größte von bis dahin schon vier guten Eichstättern Möglichkeiten vergab. Kapitän Jonas Fries hatte die Abwehr der Mittelfranken mit einem schönen Pass ausgehebelt und der 25-jährige Angreifer hatte alle Zeit der Welt. Doch freistehend vor Torwart Tim Pager setzte er die Kugel neben den linken Pfosten. Und wer auch immer nach Schittlers „Monster-Chance“ zum Abschluss kam – egal, ob Ferat Nitaj, Timo Meixner oder Arif Ekin: sie alle trafen das Tor nicht. „Die Chancen muss man sich erst einmal herausspielen“, lobte VfB-Trainer Dominic Rühl, kritisierte aber auch zugleich: „Aber natürlich muss die Chancenverwertung dann viel besser sein.“ Nach einer halben Stunde war der Anfangselan ein klein wenig raus, und die Partie gestaltete sich fortan ausgeglichener.
In der zweiten Halbzeit geht es Schlag auf Schlag
Es dauerte also bis kurz nach der Halbzeit, bis der Zuschauer mit seiner Aussage recht behalten sollte. Dann jedoch lag der Ball zur Überraschung aller im VfB-Tor: Jannis Sauer (49.) „murmelte“ das Spielgerät irgendwie zum Kornburger 1:0 ins Netz. Die Rühl-Schützlinge schlugen aber postwendend zurück. Keine zwei Zeigerumdrehung später köpfte Timo Weglehner (51.) eine Fries-Flanke zum 1:1-Ausgleich ein. In der 63. Minute nahm Schittler Maß und ließ Pager mit einem platzierten Schuss ins Eck keine Chance – 2:1.
Die Gäste gingen nun mitunter etwas ruppiger zu Werke – so wie Can Dedeoglu (66.), der Nitaj übel umgrätschte, dafür aber nur die Gelbe Karte sah – so wie der Eichstätter Torwarttrainer Norbert Scheuerer, der sich deswegen lautstark beschwerte. „Wenn man bedenkt, dass Ferat Nitaj vorher wegen einem viel harmloseren Foulspiel auch Gelb erhalten hat, dann war das nicht verhältnismäßig“, ärgerte sich auch Rühl.
Zimmermann sorgt für die Vorentscheidung
Es ging also mit Elf-gegen-Elf weiter, und der eingewechselte Jan Zimmermann sorgte in der 81. Minute für die Vorentscheidung. Der „Sturmtank“ setzte gegen Justin Kussmann gekonnt seinen Körper ein, schüttelte ihn wie eine lästige Fliege ab und vollstreckte eiskalt zum 3:1, nachdem er von der Mittellinie losgelaufen war. Mit dem Schlusspfiff konnte Salah El Berd (90.+4) nach einem weiten Einwurf noch auf 2:3 verkürzen. „Diese Fehler müssen unbedingt abstellen. Wir dürfen niemals zwei Gegentore kassieren“, sagte Rühl – und trat wenig später den Nachhauseweg an, während die Spieler den Sieg ein paar hundert Meter weiter auf dem Eichstätter Volksfest gebührend feierten. Die kühle Maß Bier hatten sie sich jedenfalls mehr als verdient.
dno
VfB Eichstätt: Sauernheimer, Ekin, Bösl, Leipold (90. Raimann), Ruiu, Nitaj (68. Hofrichter), Meixner (88. Weiß), Fries, Lamprecht, Weglehner (68. Jan Zimmermann), Schittler (83. Fazlji). – Tore: 0:1 Jannis Sauer (49.), 1:1 Timo Weglehner (51.), 2:1 Pascal Schittler (63.), 3:1 Jan Zimmermann (81.), 3:2 Salah El Berd (90.+4). – Gelbe Karten: Nitaj, Schittler – Dedeoglu, Olschewski, Schuster. – Schiedsrichter: Maximilian Dadder (TSV Kirchenlaibach-Speichersdorf). – Zuschauer: 530.
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