Bayernliga Nord
VfB Eichstätt nach 0:0 gegen Weiden nicht mehr Spitzenreiter – Coach Rühl ärgert „Spannungsabfall“

27.10.2024 | Stand 27.10.2024, 14:02 Uhr |

Kein Glück im Abschluss hatte der VfB im Heimspiel gegen Weiden. Hier scheitert Pascal Schittler (links) an SpVgg-Torwart Jannik Schmutzer. Fotos: Traub, DK-Archiv/Traub

Nach dem 1:1-Unentschieden des bis dato punktgleichen ATSV Erlangen bei der DJK Ammerthal hatte der VfB Eichstätt am Samstag die große Chance, seine Tabellenführung in der Bayernliga Nord auszubauen. Doch das Team von Trainer Dominic Rühl kam zum Rückrundenauftakt im Heimspiel gegen die SpVgg Weiden nicht über eine Nullnummer hinaus und büßte damit die Tabellenführung sogar ein.

Auf dem tiefen und rutschigen Geläuf des Liqui-Moly-Stadions dauerte es vor 400 Zuschauern eine geschlagene Viertelstunde, ehe die erste Chance in einer umkämpften Partie zu verzeichnen war. VfB-Keeper Felix Junghan tauchte bei einem 20-Meter-Schuss von Igli Cami reflexartig nach unten und verhinderte einen Einschlag.

VfB bleibt in der Offensive glücklos



Danach häuften sich die Möglichkeiten der Gastgeber. Pascal Schittler (19.) hatte ein Zuspiel von Daniel Hofrichter in höchster Bedrängnis sehr gut verarbeitet, doch die Kugel zischte hauchdünn am linken Pfosten vorbei. Auch Hofrichter (23.), Lucas Schraufstetter (26.), erneut Schittler oder Ferat Nitaj (30.), der genau in die Arme von Keeper Jannik Schmutzer schoss, hatten kein Glück an diesem Tag.

Gerechtes Remis



In Hälfte zwei standen beide Abwehrreihen weiterhin sicher. Weiden lockte den VfB zudem immer wieder in die Abseitsfalle. Aber auch Eichstätter Distanzschüsse wie der von Arif Ekin (58.) brachten nichts ein. Weil auf der Gegenseite Hendrik Geiler (80.) eine Großchance zu überhastet vergab, stand am Ende ein leistungsgerechtes 0:0.

dno


VfB Eichstätt: Junghan, Ekin (78. Lukic), Bösl, Schraufstetter, Hofrichter, Leipold, Ruiu, Nitaj, Fries, Lamprecht, Schittler. – Schiedsrichter: Hofmann (Langenfeld). – Zuschauer: 400.

VfB-Coach nach Abpfiff im Interview


Nach der Ansprache an seine im Kreis versammelte Mannschaft spazierte VfB-Coach Rühl nachdenklich über den ramponierten Sportplatz und stopfte die Löcher so gut es ging zu. Wir haben uns mit ihm unterhalten.

Herr Rühl, wie ordnen Sie diese Nullnummer ein?
Dominic Rühl: Mit dem Auftritt war ich grundsätzlich schon zufrieden. Es waren gute Phasen, aber auch schlechte Phasen dabei. In der Summe würde ich aber eher von zwei verlorenen Punkten sprechen.

Woran hat es gelegen?
Rühl: Am meisten geärgert hat mich der Spannungsabfall Ende der ersten Halbzeit. Wir hatten alles im Griff und irgendwie war es nur eine Frage der Zeit, bis das 1:0 fällt. Danach haben wir jedoch grundlos die Spannung verloren. Das war einer der Gründe, wieso wir nicht als Sieger vom Platz gegangen sind.

Das Eckenverhältnis betrug 9:0 für Ihr Team. Weil nichts Zählbares dabei heraussprang, bleibt nur der statistische Wert.
Rühl: Ja, klar. Wir analysieren im Vorfeld solche Sachen, welche Räume wann und wie bespielbar sind. Aber gegen Weiden kam entweder die Ecke nicht dahin, wo sie hätte hinkommen sollen, oder das Einlaufverhalten war falsch. Da haben heute im letzten Viertel allgemein ein, zwei Prozent Entschlossenheit gefehlt, weil wir die Abschlüsse zu spät oder gar nicht gesucht haben.

Sie haben nach 78 Minuten nur Darko Lukic als frische Kraft gebracht. Weitere Angreifer wie Timo Weglehner oder Domenic Raimann blieben auf der Bank. Haben Sie sich frühzeitig mit dem 0:0 zufriedengegeben?
Rühl: Nein, das nicht. Ich finde, dass man mit einem Wechsel eine gewisse Dynamik erzeugen sollte – wenn also ein Spieler einen Durchhänger hat oder nicht mehr gefährlich genug ist. Das war aber bei uns nicht der Fall. Mit Daniel Hofrichter, Nik Leipold und Pascal Schittler hatten wir drei Angreifer auf dem Platz, die stets für Gefahr gesorgt haben. Und wir hatten dann ja auch noch Jonas Fries aus dem Zentrum für den Spielaufbau nach hinten gezogen, Lucas Schraufstetter hat auf der Sechserposition agiert. Wir waren also schon durchaus sehr offensiv eingestellt.

Lachender Dritter ist nun der SC Eltersdorf, der sich an die Spitze gesetzt hat.
Rühl: Uns allen war bewusst, dass wir uns von der Herbstmeisterschaft nichts kaufen können. Abgerechnet wird zum Schluss, auch wenn es nächste Woche schon wieder ganz anders aussehen kann. Fakt ist, dass wir in den verbleibenden Spielen bis zur Winterpause auf jeden Fall zulegen müssen, wenn wir uns nicht mit weiteren Punkteteilungen begnügen wollen.

Das Gespräch führte Norbert Dengler.


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