Auf große Resonanz ist die Bürgerversammlung in Lobsing gestoßen. Vor allem beschäftigte die Teilnehmer das Thema Radwege.
Ortssprecher Robert Dinauer begrüßte neben dem Bürgermeister Dieter Müller (CSU) auch dessen Stellvertreter Sebastian Kügel (UW) sowie etliche Gemeinderäte und Vereinsvorsitzende im Dorfgemeinschaftshaus.
Zu Beginn gab Müller einen kurzen Überblick zur Einwohnerentwicklung, der Entwicklung der Baugebiete, zur Situation an den Schulen, den Kindergärten und im Seniorenheim sowie zu den Kennzahlen des Haushalts. Sorgen bereitet dem Bürgermeister das Defizit im Seniorenheim. Es sei nicht voll belegt, da ein Mangel an examinierten Pflegekräften herrsche. Er rief die Anwesenden dazu auf, dies weiterzugeben, damit wieder Bewerbungen abgegeben würden.
Derzeit gibt es keineFinanzmittel für Radwege
Viel Raum bei der Diskussion nahm wieder das Thema Radwege ein. Konkret verwies Müller auf die Planung zum Radweg von Pförring über Forchheim nach Lobsing. Bei einem Workshop des Landkreises Eichstätt über Alltagsradwege seien dem Kreis die Vorrangstrecken gemeldet worden, darunter auch der oben genannte Radweg entlang der Staatsstraße. Vom Freistaat Bayern stünden derzeit aber keine Mittel zur Verfügung, um Radwege entlang von Staatsstraßen zu bauen, bedauerte Müller. Man bemühe sich aber, andere Fördertöpfe zu finden, um die Finanzierung zu bewerkstelligen.
Mehrere Bürger merkten an, es gebe mehrere Wege, um mit dem Fahrrad nach Pförring zu gelangen. Dabei wurde von den Lobsingern der Wunsch geäußert, sich zusammenzusetzen und das Thema auszudiskutieren. Der Bürgermeister bot an, eine kleine Bürgerversammlung über Radwege anzubieten und jeder könne Routenvorschläge einbringen, die mit dem Tiefbauamt in der Gemeinde besprochen würden.
Eine weitere Frage betraf die Verkehrsanbindung der Ortsteile durch den Bürgerbus. Hier verwies der Rathauschef auf das Fifty-Fifty-Taxi. Im gesamten Landkreis Eichstätt hätten junge Leute hier die Möglichkeit, kostengünstig unterwegs zu sein. Außerdem stehe der Markt Pförring mit dem Bürgermeister der Stadt Neustadt in Verbindung, die den im Landkreis Kelheim im Einsatz befindlichen Rufbus Kexi teste. Man habe schon versuchsweise die Anbindung von Pförring vorgenommen und könne sich gut vorstellen, den Rufbus auch auf die Pförringer Ortsteile zu erweitern. Hier sei aber noch Geduld gefragt, da sich das gesamte Projekt noch in der Versuchsphase befinde und es werde die Entwicklung des Defizits noch beobachtet.
Viele Lobsinger sind auch mit den Baupreisen im neuen Baugebiet Richtung Pirkenbrunn unzufrieden. Die Baupreise seien viel zu hoch, hieß es. Müller betonte, der Preis für die Bauplätze sei vom Gutachterausschuss vorgegeben und der Gemeinderat dürfe die Flächen nicht unter diesem vorgegebenen Preis anbieten – außer bei dem Familienmodell, das aufgelegt worden sei.
Eine Wortmeldung betraf einen neuen förderfähigen Käferholzlagerplatz, der auf dem Gemeindegrund im Anschluss an das Dorfgemeinschaftshaus errichtet werden soll. Der Bürger hatte die Befürchtung, dass dieser Platz dann auf Dauer nicht mehr anderweitig genutzt werden könne. Müller führte hierzu aus, dass man trotz intensiver Suche keinen anderen Lagerplatz gefunden habe, der 500 Meter vom Wald entfernt sei. Natürlich werde der Platz nur so lange für diesen Zweck genutzt, bis er anderweitig benötigt werde.
Eine Frage betraf den Verkauf des ehemaligen „Schreinerhäusls“ und der Bürger wollte wissen, ob der Verkaufserlös für Projekte in Lobsing eingesetzt würde. Müller bejahte dies, das Geld bleibe in Lobsing. Daraufhin stellte ein Bürger gleich den Antrag, auch das Posthalteranwesen in Pförring zu verkaufen.
Eine weitere Wortmeldung betraf die Erdaushubdeponie im Steinbruch in Lobsing. Laut Müller müsse diese kostendeckend betrieben werden und das sei aktuell nicht möglich. Ärgerlich für die Lobsinger ist weiterhin die Situation am Strauchgut-Lagerplatz, da hier nur Strauchgut ab einem Durchmesser von zwei Zentimetern angeliefert werden dürfe. Hier konnte der Rathauschef keine Abhilfe versprechen. Für Grüngut stehe der Wertstoffhof in Pförring zur Verfügung. Für einen zusätzlichen Container in Lobsing müssten höhere Gebühren berechnet werden, da hier der Landkreis nicht mitbezahle. Man einigte sich auf eine bessere Ausschilderung und eventuell Infotafel vor Ort.
Eine Frage betraf die neue Grundsteuer. Hier steht laut Müller noch die Steuerschätzung des Finanzamtes aus. Sobald sie vorliege, werde der Gemeinderat entscheiden, ob der Hebesatz angehoben wird oder nicht.
Polizei lehnt Aufhebungvon Tempo-30-Zone ab
Ein Bürger stellte die Frage nach dem Sachstand betreffend Veränderungen am Dorfgemeinschaftshaus seit der vorjährigen Versammlung. Laut Aussage des Schützenvorstandes gebe es keine neuen Erkenntnisse, da aktuell keine Fördergelder zum Anbau beziehungsweise Neubau eines Vereinsheimes zur Verfügung ständen. Darauf stellte eine Bürgerin einen Antrag auf Anbringung eines Schallschutzes im Turnraum des Dorfgemeinschaftshauses. Ebenso seien weder Feuerlöscher, noch Rauchmelder und Verbandskasten vorhanden.
Ebenso beantragt wurde von einem Bürger die Aufhebung der Tempobeschränkung 30 in der Straße Castellweg in Forchheim. Hier meldeten sich die Markträte aus dem Ortsteil Forchheim zu Wort, dass dies bereits durch eine Verkehrsschau der Polizei abgelehnt worden sei.
cgs
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