Mit 97 Jahren gestorben
Trauer um Erika Sperl: Wichtige Stütze der Evangelischen in Eichstätt ist tot

19.07.2024 |

Mit 97 Jahren gestorben: Erika Sperl. Foto: Redl

Mit Erika Sperl ist eines der Gesichter der evangelischen Kirche in Eichstätt gestorben: Bis ins hohe Alter hat sie ihrer Gemeinde die Treue gehalten – auch an der Orgel.



Am Donnerstag ist Sperl 97-jährig in Augsburg beigesetzt worden. Vormittags war ihr Leichnam in ihrer Erlöserkirche aufgebahrt – dort, wo die Pfarrerstochter fast 70 Jahre lang die Kirchenmusik gestaltete.

Geboren wurde Erika Sperl am 13. März 1927 im oberfränkischen Aufseß als Tochter eines Pfarrers. Unmittelbar nach dem Krieg, 1946, machte Erika Sperl eine Ausbildung zur Kindergärtnerin, bevor sie schließlich 1947 bis 1950 Kirchenmusik in Erlangen studierte und noch ein Seminar für Religionslehrer absolvierte. 1955 wurde sie von ihrem Vetter in Schernfeld auf eine freie Stelle an der evangelischen Kirchengemeinde Eichstätt hingewiesen – und damit war ihre künftige Heimat vorherbestimmt.

Pfarramtssekretärin und Organistin



Zunächst als Pfarramtssekretärin und Kantorin, dann auch als Katechetin im Religionsunterricht und leidenschaftliche Orgelspielerin Sperl leitete den Kirchen- und Posaunenchor, sie sorgte jahrelang für den Blumenschmuck in der Kirche und war Gründungsmitglied des Frauenbunds sowie über drei Wahlperioden hinweg Mitglied im Kirchenvorstand. Und damit nicht genug: Sperl war im Kammerchor Ingolstadt aktiv und hat an der Katholischen Universität Kunstgeschichte als Gasthörer gehört.

Auch im Ruhestand präsent

Das alles hat nach dem Ruhestand nicht aufgehört. Sie war präsent, im Gottesdienst, im Kirchenchor, im Seniorenkreis – selbst in den letzten Jahren, als sie körperlich immer schwächer wurde, hat sie sich immer wieder aufgerafft und ist mit ihrem Wägelchen zu so mancher Gemeindeveranstaltung gekommen. An dieser Stelle soll auch Sperl selbst zu Wort kommen: „Über die Jahrzehnte gab es viele, meist gute Erfahrungen und Kontakte, allmählich auch im langsam wachsenden ökumenischen Bewusstsein. Dankbar schätze ich die Lebensqualität in der Altmühllandschaft, der historischen Bischofsstadt und die Kultur in der Region.“

Pfarrer würdigt „einzigartige Persönlichkeit“



Martin Schuler betonte am Donnerstag bei der Trauerfeier: Mit Sperl „verlieren wir eine einmalige wie einzigartige Persönlichkeit, die unser Leben über Jahrzehnte hinweg mit sehr großer Begabung und sehr viel Herzblut unterstützt, geprägt und bereichert hat“.

EK


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