Neues Konzept
Tage des Amberger-Geländes in Oberdolling sind gezählt – Abbrucharbeiten beginnen im Juni

24.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:36 Uhr
Ramona Ernhofer

Nachdem das ehemalige Firmengebäude in Oberdolling nun einige Jahre brach gelegen ist, soll es nun im Juni von der Firma Lämmle abgerissen werden. Foto: Ernhofer

Die Tage des alten Amberger Firmengeländes in Oberdolling sind nun endgültig gezählt, das wurde in der jüngsten Oberdollinger Gemeinderatssitzung bekanntgegeben.

Nach der finalen Schließung des Produktionsgeländes im Jahr 2018 hatte die Gemeinde das Areal erworben. „Die Firma Lämmle aus Eberhardzell wird noch im Juni mit den Abbrucharbeiten beginnen“, teilte Bürgermeister Josef Lohr (CSU) mit. Das Ingenieurbüro Wipfler aus Pfaffenhofen, das mit der Überplanung des ehemaligen Firmengeländes beauftragt worden war, stellte nun ein entsprechendes Strukturkonzept vor, was künftig auf dem Gelände entstehen könnte.

Bürger wurden befragt



Dabei wurden die Wünsche der Bürger, die in einer Befragung ermittelt worden waren, berücksichtigt. „Im Norden des Geländes wären kleingliedrige Wohneinheiten bestehend aus Einzelhäusern und Kettenhäusern mit Tiefgaragensystem denkbar, im Süden würden sich die gemeindlichen Flächen anschließen, wo die von den Bürgern gewünschte Seniorenwohnanlage, der Kindergarten, Gemeindeverwaltung oder auch Ladenflächen mit Bestuhlungsmöglichkeiten und Stellplätzen entstehen könnten“, teilte Ursula Burkhart, Geschäftsführerin des Planungsbüros, mit. Bürgermeister Lohr betonte, dass es sich lediglich um Vorschläge handle, es werde nun ein Vorentwurf für den Bebauungsplan erstellt.

16000 Haushalte mit Strom versorgen



Als weiterer Referent war Alexander Mastnak von der MHB Montage GmbH aus Merkendorf mit Schwerpunkt Bau von Solarparks und Industrieanlagen anwesend. Hintergrund ist, dass ein Antrag auf Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage auf Flurstücken, welche die Gemarkung Unterdolling betreffen, vorliegt. Auch die Stadt Vohburg sei betroffen, einige beteiligte Flurstücke liegen in deren Gemarkung. Die Lage, auf dem das Grünstromkraftwerk entstehen soll, sei hervorragend, betonte Mastnak. Der Ertrag sei so gut, dass 16000 Haushalte von diesem Solarpark mit Strom versorgt werden könnten. Es soll nun geklärt werden, ob man ein gemeinsames oder getrenntes Verfahren zu diesem Sachverhalt mit der Stadt Vohburg anstrebt, erläuterte Lohr. Abermals aufgegriffen wurde das Thema Bebauungsplan „Innerorts Oberdolling – Teilbereich Hauptstraße“. Rege diskutiert wurde dabei über die Festlegung der Einfriedungshöhe. Es wurde sich nun im Gremium auf eine geschlossene Einfriedungshöhe von 1,20 Meter geeinigt. Bei offenem Material werde eine Höhe von 1,80 Meter einschließlich Sockel im Bebauungsplan hinterlegt.

Nach nächtlicher Begehung soll entschieden werden



Auch über das Lichtkonzept für den Radweg von Oberdolling nach Unterdolling wurde im Rat beraten. Hans Lichtl von der Firma HL Lichttechnik informierte über intelligente Solarbeleuchtung und Lichtpunkthöhen. Die Leuchten seien mit Bewegungssensoren ausgestattet, was eine sinnvolle Einsparung von Akkuleistung ermögliche, wenn nachts der Radweg nur sporadisch befahren werde. Eine nächtliche Begehung des Radweges sei sinnvoll, meinte Lichtl, weil ja schon herkömmliche Straßenlaternen auf dem Weg sind, die berücksichtigt werden müssen. Diese Begehung mit Angebotskalkulation soll nun demnächst erfolgen, um eine Entscheidung zu treffen.

Weiter mit Breitbandausbau



Bereits in einer Sitzung vergangenes Jahr war der Breitbandausbau in der Gemeinde thematisiert worden. Der Rat kam damals zu dem Entschluss, auf das Förderprogramm des Bundes zu warten, das nun im April in Kraft getreten ist. Die Firma IK-T aus Regensburg wurde jetzt mit der fachlichen Begleitung des Förderprogramms beauftragt. Die Leistungen des Unternehmens sind über die Fördermittel für Planungs- und Beratungsleistungen, die der Gemeinde in Höhe von 50000 Euro gewährt wurden, komplett abgedeckt, „es handelt sich also um eine 100-Prozent-Förderung“, betont Lohr.

Kein Zuschuss für Mini-PV-Anlagen



Dem Antrag einer Bürgerin nach Bezuschussung eines Balkonkraftwerkes konnte vonseiten des Gemeinderats nicht stattgegeben werden, obwohl man solche Mini-PV-Anlagen grundsätzlich befürworte. Michael Forster (CSU) betonte, dass der organisatorische Aufwand, die Bezuschussung zu kontrollieren, einfach zu groß wäre. Wolfgang Kawan (CW) führte ebenfalls Bedenken an, weil sich Bürger, die schon entsprechende PV-Anlagen montiert hätten, benachteiligt fühlen könnten.

Finanzhaushaltsplan war Thema



Ein weiterer Themenpunkt an diesem Abend war der Finanzhaushaltsplan der Gemeinde Oberdolling für das Jahr 2023. Kämmerin Julia Seidel legte einen umfassenden Bericht zu den laufenden Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt vor. Sie führte außerdem auf, dass für das laufende Jahr Projekte mit hohem Kostenvolumen geplant seien wie die Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Amberger Firmengelände.

Die weitere Investitionsplanung für die Folgejahre soll sich deswegen auch auf wesentliche Projekte wie den Vollausbau der Ortsstraße in Weißendorf, die Beschaffung der Solar-Straßenleuchten für den Ortsverbindungsradweg von Oberdolling nach Unterdolling und die Modernisierung des Pfarrsaals beschränken.