Für ihr Stück „Allein unter Kühen“ im Treppenhaus des Kipfenberger Pfarrheims bekam die Theatergruppe Kipfenberg viel Lob und großen Applaus.
Rund zweieinhalb Stunden vorher waren die Schauspielerinnen und Schauspieler davon aber noch ein gutes Stück entfernt. Hinter der Bühne wuchs die Anspannung: „Die Intervalle zum Klogehen werden grad immer kürzer“, scherzte Albert Kerl, der die Rolle des alten Bauern Franz spielt. Und Manuela Überall gestand frei heraus: „G’scheid nervös bin i.“ Dann wurde es ernst, das Glöckchen läutete.
Zusammen mit Conny König eröffnete sie im Ratsch-Weiber-Duo Edeltraud und Wilma den Theaterabend. Vor jedem der drei Akte sorgten die beiden mit ihren amüsanten Dialogen für Kipfenberger Lokalkolorit. Vom Pfarrer Maierhofer und seiner Lust aufs Predigen bis zum Apotheker Stocker richteten die beiden so manchen ein bisserl aus.
Dann öffnete sich der Vorhang für das Liebes- und Machodrama um den Bergbauern-Single Mathias Höllriegel, gespielt von Florian Hackner. Dessen Motto: „Keine Weiber mehr.“ Zu Beginn des Stückes schafft er es endlich, die dritte Frau in Folge aus dem Haus zu ekeln. Die fromme Maria, gespielt von Samantha Thimm, hat keine Lust mehr auf den Glöifi: „Nie is er da. Am Montag Schützenverein, am Dienstag Stammtisch, am Mittwoch Milchviehhalter.“
Sein neuester Verein ist der AOH, der „Auffangverein für oberbayerische Hardcore-Machos“. Der hat sich dem „Kampf gegen die zunehmende Unterdrückung des Mannes durch das Weib verschrieben“. Seine Eltern Rosa (Gisela Ostermeier) und Franz treibt von da an nur noch ein Gedanke um: Ohne Frau am Hof wird es keine Erben geben. Ihren Sohn versuchen sie zu überreden: „Mathias, du brauchst koa Glück, du brauchst a Frau.“ Aber alles Bitten und Betteln nützt nichts.
Gerade zur rechten Zeit kommt da in Person von Monika Schermer die Viehhändlerin Lisa Ramberg in die Bauernstube. Eigentlich um eine Kuh zu verkaufen. Aber zum großen Glück der alten Bauersleut betreibt die findige Lisa seit Neuestem auch eine Art Partneragentur für Bauern. Zusammen schmieden sie einen Plan, wie der unwillige Jungbauer doch noch an die Frau gebracht werden soll. Ihre weibliche, unwiderstehlich liebevolle Geheimwaffe: die balinesische Bauerstochter Palinda, gespielt von Betty Neumeyer. Doch bevor der Plan aufgehen kann, kommt auf einmal der Bruder der geschassten Maria, Herbert Assinger (Michael Renner), an und der droht alle Pläne zunichte zu machen.
Für das Publikum im Pfarrsaal entwickelte sich damit ein äußerst unterhaltsamer Abend. Vor allem, weil die Schauspielerinnen und Schauspieler in ihren Rollen mehr als beeindruckend aufgingen. Für die drei Vorstellungen am Wochenende gibt es noch Karten. Vorverkauf ist bei Schreibwaren Gürtner.
fki
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