Beilngries
Stammgäste aus Dänemark: „An Beilngries fährt man nicht vorbei“

Bei ihren Italien-Reisen: Schwestern aus Dänemark machen seit Jahrzehnten Übernachtungs-Zwischenstopps in der Altmühlstadt

12.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:54 Uhr

Treue Gäste bei Edi Liebscher (2. von rechts) und dessen Hoteliersfamilie sind Hanne Svansø (Mitte) und ihre Zwillingsschwester Birte Christensen (2. von links) aus Dänemark – stilvoll unterwegs im Auto mit „Namensschild“. Für die inzwischen mehr als 100 Übernachtungen in Beilngries gab es kleine Präsente und einen netten Plausch mit Touristikchef Andreas Seyller. Mit dabei war diesmal auch noch die jüngere Schwester der Zwillinge, Lykke Egebjerg. Foto: Adam

Von Regine Adam

Beilngries – Wenn Hanne Svansø und Birte Christensen aus Nyborg in Dänemark in ihr Ferienhaus nach Italien fahren, dann ist ein Zwischenstopp in Beilngries immer fest mit eingeplant. Seit über 30 Jahren übernachten die 82-jährigen Zwillingsschwestern schon im Hotel Die Gams in der Altmühlstadt, jeweils bei der Hin- und bei der Rückfahrt, mehrmals jährlich. Dieses Mal wurden sie auch noch von ihrer 77-jährigen Schwester Lykke Egebjerg begleitet. Und es gab eine besondere Überraschung: Sie erhielten Besuch von „Andi“, mit dem sich das lebhafte Trio gleich bestens verstand. „Andi“ – der Beilngrieser Touristikchef Andreas Seyller – hatte von den treuen Urlaubsgästen, den 30 Jahren und den weit über 100 Übernachtungen in Beilngries durch Hotelier Edi Liebscher erfahren und kleine Geschenke mitgebracht, um die Damen aus Dänemark zu begrüßen und ihnen für ihre Treue zur Altmühlstadt zu danken. Die Freude war groß, die Überraschung gelungen und das Gespräch dann so lustig, dass auch der Touristikchef gern eine Zeit lang sitzen blieb und mitplauderte.

Früher, erzählte Hanne Svansø, die wie ihre Schwestern sehr gut Deutsch spricht, sei ihr Mann immer dabei gewesen. Er war beruflich durch Handelsbeziehungen nach Italien gekommen und hatte dort ein Ferienhaus in der Nähe von Rimini gekauft. Schon für ihn war die Gams in Beilngries für eine von mehreren Zwischenübernachtungen – weitere im Harz und am Gardasee – auf der langen Strecke viel mehr als nur ein x-beliebiger Übernachtungsort. Warum? „Weil es hier in Beilngries halt so schön ist, da fährt man nicht vorbei. Weil wir die Familie Liebscher mittlerweile sehr gut kennen, die Seniorchefs, ebenso Markus und Birgit, und weil wir die Kinder groß werden sahen. Ohne hier zu übernachten, können wir nicht nach Italien und zurück fahren“, versicherte Hanne Svansø.

Dass sie dieses Mal bei der Heimreise nicht nur für eine Übernachtung in Beilngries blieben, sondern gleich zwei Nächte, ist ein kleines Zugeständnis ans Alter – „und an die schon anstrengende und schwierige Strecke über die Berge“. Denn Hanne Svansø fährt die ganze Strecke von rund 2000 Kilometern noch selbst – die Schwestern dürfen nur als Beifahrerinnen mit. Stolz zeigte die agile Seniorin, die gern auch mal „zügig“ fährt – „aber natürlich immer so, wie es erlaubt ist“ – ihr Autokennzeichen, das aus ihrem Namen besteht. „Da muss man in Dänemark ein bisschen etwas zahlen, dann geht das mit dem eigenen Namen“, erklärte sie.

Zweieinhalb Monate waren die drei Schwestern nun in ihrem zweiten Zuhause in Italien. Auf Nyborg, wo sie alle ebenfalls nah beieinander wohnen, freuten sie sich jetzt doch sehr, „vor allem auf die Kinder und die Enkel und auf ein bisserl Pause daheim“. Allzu lange wird sich allerdings nicht ausgeruht: „Im Oktober geht es mit Kindern und Enkeln nach Ägypten, kommendes Jahr schon an Ostern wieder nach Italien, allerdings wahrscheinlich mit dem Flugzeug. Und im Mai fahren wir dann wieder gemeinsam mit dem Auto. Dann wird auf alle Fälle wieder in Beilngries übernachtet“, plante Hanne Svansø – und alle drei versprachen: „Andi, bei dir in der Touristinfo schauen wir ganz sicher auch vorbei!“

DK