In feierlichem Rahmen fand am Donnerstagvormittag die Abschlussfeier für die Absolventinnen und Absolventen der Staatlichen Berufsschule Eichstätt statt. Nicht weniger als 281 Auszubildende erhielten beim Festakt in der Aula des Neubaus in Anwesenheit des stellvertretenden Landrats Bernhard Sammiller, zahlreicher Vertreter der Ausbildungsbetriebe sowie von Lehrkräften und Eltern ihre Abschlusszeugnisse. 50 Absolventen der verschiedenen Berufsausbildungszweige konnten für ihre herausragenden Leistungen auch wieder Preise des Fördervereins und des Landkreises sowie Bayerische Staatspreise als Jahrgangsbeste entgegennehmen.
Schulleiter Wendelin Ferstl gratulierte im Namen der Lehrkräfte und Ausbilder zu der großen Leistung, die die Absolventen mit dem Bestehen ihrer Abschlussprüfungen erbracht hätten. Ganz im Zeichen des Mottos „Mit Optimismus in die Zukunft“ stand die Rede des Schulleiters, die aktuelle Themen von Zukunftsängsten und spürbar angespannter Stimmung in Deutschland aufgriff. Als Ursachen für die momentane Stimmung und zugleich gefährliche Tendenzen für die Demokratie habe eine Umfrage des Westdeutschen Rundfunks vom Mai 2024 extremistische Parteien, soziale Ungleichheit, Zuwanderung, politisches Desinteresse und Streit zwischen den politischen Parteien diagnostiziert. „Es wird die einfachen Lösungen, die radikale Parteien und Gruppierungen anbieten, nicht geben, denn die Welt ist komplex wie nie“, betonte Ferstl und erinnerte an die Zukunftsängste, die jede Generation – ob in 1960er- oder 1970er-Jahren durch den Kalten Krieg oder in den 2000er-Jahren durch Terrorismus – gehabt habe.
Den jungen Absolventen wünschte er daher Optimismus und die Einsicht und Fähigkeit, den Alltag in kleinen Schritten positiv zu beeinflussen. Dazu seien Freundlichkeit, Offenheit, Zuhören, Verantwortungsbewusstsein und Verlässlichkeit entscheidend: „Vertrauen Sie auf sich selbst, bleiben Sie neugierig und gehen Sie mutig Ihren Weg – Ihre Zukunft ist voller Möglichkeiten“, gab er den Absolventen abschließend mit auf den Weg.
Auch der stellvertretende Landrat Bernhard Sammiller zollte den jungen Absolventen für ihre Ausdauer und ihr Durchhaltevermögen große Anerkennung und hob die herausragenden Arbeitschancen hervor: „Sie starten in einen Arbeitsmarkt, der Ihnen in unserer Region so vielfältige Möglichkeiten eröffnet wie nie zuvor.“ Durch die hohen Investitionen des Landkreises in die Gesamtbaumaßnahme Berufsschule Eichstätt in Höhe von bisher gut 52 Millionen Euro seien beste Voraussetzungen für eine moderne Ausbildung geschaffen worden.
Sammiller hob auch die Verabschiedung von 39 Schülerinnen und Schülern der Berufsvorbereitungs- und der Berufsintegrationsklassen hervor. Diese Schüler verdienten großen Respekt, die deutsche Sprache fernab der Heimat und in einer anderen Kultur gelernt zu haben. Seinen ausdrücklichen Dank sprach der stellvertretende Landrat schließlich für das Projekt „Frieden“ aus, für das sich der Berufsschulbeirat in der Wertekommission ausgesprochen habe und das zukünftig am Eingang der Schule ebenso wie in der Aula sichtbar gemacht werde.
In einer bewegenden Schülerrede warfen Farid Samadi und Soraia Da Silva Carvalho aus den Berufsintegrationsklassen 1 und 2 einen Blick zurück auf ihre dreijährige Schulzeit, in der Deutschlernen, Rechnen, Berufsorientierung und schließlich die B1-Sprachprüfung, aber auch Gemeinschaftsaktionen und Ausflüge auf dem Programm gestanden hatten. Den engagierten Lehrkräften, die immer an ihrer Seite standen, dankten die beiden Schüler für die lehr- und abwechslungsreiche Zeit.
Zum Auftakt der Abschlussfeier hatte Studienrätin Christina Scherer einen eindrücklichen Impuls zum Thema Frieden präsentiert und die berührende Geschichte von „Sadako und die 1000 Kraniche“ vorgestellt. Im Rahmen des Festakts präsentierten Anna Eberle und Isabell Kelnberger (BU 12 B) ihr erfolgreiches, von Klassleiter Felix Michahelles initiiertes Unterrichtsprojekt „Unsinniger Donnerstag“. Für den Faschingstag hatten sie in der Berufsschule fünf Verköstigungs- und Unterhaltungsstände aufgebaut und so Projekt- und Veranstaltungsmanagement realisiert.
EK
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