Böhmfeld
Spatenstich für ein Millionenprojekt

Böhmfelder bringen Gemeinschaftshaus für Rotes Kreuz und Feuerwehr auf den Weg

04.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:17 Uhr
Elena Ostermeier

Auf zum Spatenstich: Max Zehentbauer jun. (Bauunternehmen Erschließungsarbeiten), Oliver Rothbauer (Leiter der Helfer vor Ort), Martina Herrmann (Baumeister-/Zimmereiarbeiten), Architektin Irmgard Kolbinger, Planer Josef Frey, Kreisbrandrat Martin Lackner, Bürgermeister Jürgen Nadler, stellvertretender Landrat Sven John, Anna Hackner (stellvertretende Vorsitzende des Feuerwehrvereins) und 2. Kommandant Stefan Spreßler ließen für das Böhmfelder Gemeinschaftshaus die Erde fliegen. Foto: Halsner

Bei bestem Wetter und mit zahlreichen Besuchern sowie geladenen Gästen beging die Gemeinde Böhmfeld den Start für das finanziell größte Projekt in der Geschichte der Kommune: Voraussichtlich 3,8 Millionen Euro kostet das Gemeinschaftshaus.

Bürgermeister Jürgen Nadler (SPD) umriss zunächst die Vorgeschichte des Bauvorhabens und dankte insbesondere seinem Vorgänger, Altbürgermeister Alfred Ostermeier, der 2017 den Stein erst ins Rollen gebracht hatte.

Gefährliche Situation wird entschärft

Angesichts der sehr beengten und teilweise gefährlichen Situation im bestehenden Feuerwehrhaus schwebte Ostermeier ein neues gemeinsames Domizil für das Rote Kreuz, die Freiwillige Feuerwehr und den Schützenverein Eichenlaub vor. Dass die Schützen nach zähen Verhandlungen im vergangenen Jahr aus dem Vorhaben ausgestiegen waren, sei nach wie vor sehr bedauerlich, sagte Nadler beim Spatenstich. Der Gemeinderat habe alle bisherigen Schritte mitgetragen und das Projekt vorangebracht.

Im Rahmen der Gemeinderatssitzung, die vor dem Spatenstich stattfand, verabschiedete das Gremium zügig mehrere einstimmige Beschlüsse: Auf Antrag von Stefan Spreßler (SPD/FW) übernimmt die Gemeinde an vier Tagen den Bustransfer zum Eichstätter Volksfest und zurück. Pro Person wird ein Unkostenbeitrag von 1 Euro erhoben. Der Gemeinde entstehen pro Tag Kosten in Höhe von 411 Euro netto.

Friedhofssatzung geändert

Die Gemeinde ändert ihre Friedhofssatzung aus dem Jahr 2012: Künftig sind in Teilen des Friedhofs ohne besondere Gestaltungsvorschriften auch Grababdeckplatten erlaubt.

Bürgermeister Jürgen Nadler gab in der Sitzung außerdem zwei dringliche Anordnungen bekannt, die vom Böhmfelder Gremium auch gleich abgesegnet wurden: Die N-Ergie Netz GmbH schließt das Baugebiet „Im Lehen“ an die neu errichtete Abwasserpumpstation an. Die Kosten betragen dabei 15556 Euro. Für die 53 Aktiven der Böhmfelder Feuerwehr bestellt die Gemeinde zudem neue digitale Funkmeldeempfänger. Der Preis pro Empfänger beträgt knapp 600 Euro. Durch die erwartbare Sonderförderung sinken die Gesamtkosten jedoch auf 2400 Euro, wie es hieß.

Beitragserhöhung bleibt ohne Resonanz

Über weitere Themen aus der Gemeindepolitik und die Finanzlage der Kommune informierte Rathauschef Jürgen Nadler in der Bürgerversammlung. Seinen Angaben zufolge ist die Verschuldung rückläufig, und dank des Rücklagenpolsters müssen für den Bau des Gemeinschaftshauses keine neuen Schulden aufgenommen werden.

Die Pro-Kopf-Verschuldung tendiere gegen Null, so Nadler. Die größten Investitionen seien der Bau des Gemeinschaftshauses und die Erschließung des Baugebiets „Im Lehen“ mit 28 gemeindlichen und privaten Grundstücken. Die Vergabe der Bauplätze sei für Anfang 2023 geplant. Jürgen Nadler dankte seiner Stellvertreterin Petra Halsner für ihre zehnjährige Tätigkeit als Kulturbeauftragte, die sie jetzt aus beruflichen Gründen beendet. Damit endet laut dem Bürgermeister das Kulturprogramm der Gemeinde im Kotterhof nach über 20 erfolgreichen Jahren.

Anschließend hatten die Bürger das Wort. Die Frage von Dennis Hoffmann, ob es Neuigkeiten zur Ansiedlung eines Supermarktes gebe, verneinte Nadler. Gerhard Halsner bat, sich rechtzeitig Gedanken um Möglichkeiten zum Energiesparen in öffentlichen Gebäuden zu machen und nicht erst auf Vorgaben „von oben“ zu warten. Auf Helmut Kromes Frage, ob die beiden auf dem Festplatz geplanten öffentlichen E-Ladesäulen verwirklicht würden, antwortete der Bürgermeister mit Nein.

Alfred Ostermeier zeigte sich verwundert, dass trotz der massiven Beitragserhöhung im Haus für Kinder (40 bis 50 Prozent) keine Eltern zu der Bürgerversammlung gekommen seien. Er kritisierte, dass die Erhöhungen bereits am Tag nach der Elternversammlung in Kraft getreten seien. Ein Schuldenabbau innerhalb von nur zehn bis zwölf Jahren sei zumindest fragwürdig: „Die Eltern der nächsten Jahre sollen offenbar alle Schulden abbezahlen.“ Die nachträgliche uneingeschränkte Zustimmung des Gemeinderates zum enormen Beitragsanstieg fand er unangemessen, da zu diesem Zeitpunkt nicht einmal ein Tilgungsplan vorgelegen habe.

Wann mit dem Baubeginn und der Fertigstellung des Glasfaserausbaus zu rechnen sei, wollte Ottmar Oesten wissen. Nach aktueller Auskunft der Telekom ist Anfang 2023 mit dem Baubeginn und nach 1,5 Jahren mit der Fertigstellung zu rechnen.

Monika Frank machte auf die gefährliche Verkehrssituation im Kreuzungsbereich der Gaimersheimer- mit der Frühlingsstraße aufmerksam, die durch häufiges Falschparken entstehe.