Verleihung in Eichstätt
Shalompreis: Auszeichnung geht an Youth Peace Ambassadors Network

20.09.2022 | Stand 20.09.2022, 14:00 Uhr

Der Arbeitskreis Shalom an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt arbeitet ehrenamtlich. Der Menschenrechtspreis ist jedes Jahr mit bis zu 30.000 Euro dotiert. Er speist sich ausschließlich aus Spenden. −Foto: Kusche, Archiv

Von Marco Schneider

Einer der höchst dotierten Menschenrechtspreise in Deutschland wird am 10. Dezember wieder in Eichstätt verliehen. Der diesjährige Shalompreisträger steht bereits fest.



Der mit mehreren zehntausend Euro dotierte Preis, der ausschließlich aus Spenden finanziert wird, geht in diesem Jahr an das "Youth Peace Ambassadors Network". Das teilte der Arbeitskreis Shalom für Gerechtigkeit und Frieden an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt mit. Der Preis wird seit genau 40 Jahren verliehen.

Bei dem Netzwerk, kurz YPAN, handelt es sich um eine internationale Gruppe junger Leute, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Menschenrechte durch Bildung, Lobbyarbeit und andere gewaltfreie Aktionen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu fördern. Die Verantwortlichen des Netzwerks mit mehr als 100 Mitgliedern leben quer über die Welt verteilt: in Osnbarück, Melbourne, Brüssel oder Warschau. "Wir wollen ungleiche Machtverhältnisse verändern", schreibt YPAN auf seiner Internetseite.

Weltweite Workshops für junge Menschen

Um künftige „Friedensstifter“ auszubilden, veranstaltet das YPAN weltweit Workshops für junge Menschen insbesondere zu den Themen Friedensbildung und gewaltfreie Kommunikation. Zudem ist YPAN in Konfliktregionen aktiv, aktuell beispielsweise im Kosovo. „Es ist das erste Mal, dass wir kein Projekt aus einem bestimmten Land, sondern ein überregionales Netzwerk auszeichnen. Wir glauben, diese Entscheidung entspricht auch der Komplexität von Konflikten und Krisen in der heutigen Zeit. Wir finden, YPAN trägt durch intensive Bildungsarbeit dazu bei, dass eine Kultur des Friedens in die Welt getragen wird", sagt Ulrike Schurr-Schöpfel vom AK Shalom.

Der Shalompreis wird seit 1982 verliehen, der Arbeitskreis, der sich für die Auszeichnung engagiert, ist rein ehrenamtlich organisiert und setzt sich nach eigenen Angaben teilweise "unter erheblichen persönlichen Risiken für die Wahrung der Menschenrechte und den weltweiten Frieden ein". Preisträger waren unter anderem bereits der frühere polnische Staatschef und Solidarnosc-Gründer Lech Walesa oder Bertha Cáceres Flores, die 2016 ermordert wurde. Die Auszeichnung gilt als einer der höchst dotierten Menschenrechtspreise in Deutschland. In den vergangenen Jahren wurden zwischen 25.000 und 32.000 Euro ausgeschüttet. Die Preisverleihung findet am 10. Dezember im Holzersaal der Sommerresidenz der KU statt.

DK