Kindern die Geschichte von Dollnstein und der Burg auf unterhaltsame Weise näherzubringen, war das Anliegen des Altmühlzentrums im Rahmen des diesjährigen Ferienprogramms der Gemeinde Dollnstein. Angeboten wurden die Schatzsuche und eine Wanderung zu den Originalschauplätzen der Dollnsteiner Sagengestalten.
Als bei den Renovierungsarbeiten der Dollnsteiner Burganlage im Jahre 2007 ein abgedeckter Tontopf gefunden wurde, war auf den ersten Blick nicht ersichtlich, welchen sensationellen Fund man in den Händen hielt. Im Tontopf befanden sich 3742 Silbermünzen, vergoldete Buchstaben und ein Verlobungsring. Warum der Schatz vergraben wurde und wer dafür verantwortlich war, ließ sich damals nicht mehr rekonstruieren. Man geht jedoch davon aus, dass es um 1360 passiert sein muss. Die Fundsachen wurden aufwendig restauriert und sind heute Gegenstand der Ausstellung des Burgmuseums. Um diesen Fund ging es bei der angebotenen Schatzsuche.
Zunächst führte Maria Gegg die Kinder im Innenhof herum und erklärte Wissenswertes über die Burg und die Altmühl. Plötzlich tauchte der Burggeist – gespielt von Franz Hell – auf und suchte verzweifelt seinen vergrabenen Schatz. Er bat deshalb die Kinder um Hilfe. Damit begann ein unterhaltsames Abenteuer rund um die Burgmauern von Dollnstein. Die Kinder waren mit voller Begeisterung bei der Sache. Noch unterhaltsamer wurde die Führung, als sich der Burggeist auch als ausgezeichneter Zauberer entpuppte. Der Schatz wurde natürlich am Ende gefunden. Der Burggeist war vollends vom Auftauchen seiner verschollenen Sachen aus dem Häuschen. Als Lohn für den Fund zauberte er den Kindern Süßigkeiten aus einem Topf.
Etwas ruhiger verliefen die zwei angebotenen Wanderungen zu den Schauplätzen der Dollnsteiner Sagen. Obwohl hier das Thema Magie von großer Bedeutung war, blieben die Zauberkunststücke zunächst aus. Für die Kinder galt es stattdessen, die circa fünf Kilometer von Dollnstein zum Burgsteinfelsen und zurück zu bewältigen. Dabei wurden auf den verschiedenen Stationen die jeweiligen Sagen erzählt. Die Illustrationen, passend zu den Geschichten, konnte Manfred Völkl den Kindern ebenfalls präsentieren. Beispielsweise hörten die Kinder vom Namensgeber Dollnsteins – früher Tollunstein – Hugo von Tollo. Auch die Geschichten über seine zwei Söhne Eiwan und Bernhard, die in einen der vielen Kreuzzüge ins Heilige Land geschickt wurden, gehörten dazu. Doch nur Eiwan kam zurück. Von dessen neun Kindern gab es fürchterliche Sagen zu berichten. Die Mädchen und Jungen wussten bis dato auch noch nicht, dass es unter der Burg ein riesiges Wasserreich geben soll, bewohnt von den Moosweibchen. Diese sind zwar keine Schönheiten, dafür haben sie aber Engelsstimmen. Verfällt man ihrem Gesang, folgt man ihnen zwangsläufig in die Altmühl und verschwindet für alle Ewigkeiten.
Auf dem weiteren Weg zum Burgsteinfelsen konnten die Kinder zusätzlich mit eigenen Augen sehen, wo die Grenze der Bubenrother Wichtel verläuft. In deren Herrschaftsgebiet um den Burgsteinfelsen sind alle Ruhebänke und Tische fein säuberlich gereinigt, außerhalb immer noch unansehnlich. Der Höhepunkt war allerdings das Besteigen eines der Wichteleingänge im Burgsteinfelsen. Wichtel konnten darin jedoch nicht gefunden werden. Nach Aussage von Völkl fehlten ihnen hierfür die magischen Kräfte – Wichtel können eine unsichtbare Tür, die weiter in den Berg hineinführt, öffnen, Menschen haben diese Gabe leider nicht.
Nach der Rückkehr konnten die Kinder ihr erworbenes Wissen in der Museumsralley, gestaltet von Sigrid Paukner, testen. Die Dollnsteiner Sagen sind Gegenstand der Sonderausstellung, die noch bis zum 1. November im Altmühlzentrum zu sehen ist. Dort werden auch die Texte und Illustrationen gezeigt.
vma
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