Starke Mannschaftsleistung
Ruhigeres Jahr trotz aufwendigen Einsätzen bei der Feuerwehr Kasing – Führung plant für die Zukunft

17.01.2025 |

Für langjährige Treue sind viele Vereinsmitglieder der Feuerwehr Kasing ausgezeichnet worden (oben). Auch Kameraden der aktiven Wehr sind geehrt worden. Fotos: Krammer

Im Vergleich zum ereignisreichen Fest-Jahr 2023 war das vergangene Jahr für die Feuerwehr Kasing wieder deutlich ruhiger. Laut Vorsitzendem Nicolas Höring hat sich aber trotzdem viel getan. Nicht nur im Verein, sondern auch bei der aktiven Mannschaft. Kommandant Sebastian Seitz berichtete bei der Jahresversammlung von aufwendigen Einsätzen und einer Neustrukturierung der Führungsebene.

Wie gewohnt hat sich der Feuerwehrverein das gesamte Jahr über am Dorfleben beteiligt. Ob beispielsweise bei der Aktion „Saubere Landschaft“, an der 30-Jahr-Feier der Alfons Buam oder beim Watt-Turnier der Vereine. Auch bei kirchlichen Anlässen, wie dem Pfarrfest und dem Volkstrauertag, waren die Kameraden mit einer Fahnenabordnung vertreten, so Vorsitzender Höring.

Das Fest-Jahr hat seine Spuren hinterlassen – und zwar durchaus positiv. Denn die Kasinger Feuerwehr pflegt noch immer den Kontakt und die Kameradschaft mit dem Patenverein aus Oberdolling, ob bei gemeinsamen Wanderungen oder bei gegenseitigen Besuchen. Die Kameraden der Nachbarwehr waren auch dabei, als im November der offizielle Festfilm seine Premiere gefeiert hat.

Ehrenamtliche sind 448 Stunden im Einsatz

Zu insgesamt 19 Einsätzen ist die Kasinger Wehr im Jahr 2024 ausgerückt. Die Ehrenamtlichen leisteten dabei 448 Einsatzstunden, teilte Kommandant Seitz mit: „Die Zahl ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Das liegt aber hauptsächlich am Paar-Hochwasser.“ Denn viermal sind die Feuerwehrleute nach Großmehring gefahren, um bei der Deichsicherung mit Sandsäcken, der Deichwache und beim Ziehen von Entwässerungsrinnen zu helfen. Laut Seitz haben 43 Kasinger Kameraden mehr als 300 Stunden in Großmehring geleistet. Dafür dankte er seinen Aktiven und lobte die „sehr starke Mannschaftsleistung“. Einer der spektakulärsten Einsätze für die Feuerwehr Kasing war ein Verkehrsunfall Ende November, der sich dann als Fahrzeugbrand entpuppte.

79 Kasinger leisten Dienst am Nächsten

Insgesamt leisten 53 Erwachsene (darunter 13 Frauen) und 26 Jugendliche (darunter 12 Mädchen) Dienst in der Feuerwehr Kasing, informierte der Kommandant. „Wir sind personell gut aufgestellt“, betonte er. Besonders auch im Bereich der Führungskräfte – also Gruppenführer, Atemschützer und Maschinisten. Vor allem auch im Bereich der Lkw-Fahrer konnte in den vergangenen Jahren ordentlich aufgerüstet werden, sodass die Wehr nun nicht mehr unter solchem „Handlungsdruck“ stehe, wie es Seitz formulierte.

Wie auch im Verein wird bei der praktischen Ausbildung die Zusammenarbeit mit den Kameraden aus Oberdolling weitergeführt. Auch mit den Nachbarwehren Mindelstetten, Theißing und Unterdolling hat die Kasinger Wehr im vergangenen Jahr gemeinsame Übungen abgehalten. Ein Schwerpunkt bei der Ausbildung liegt in Kasing seit mehreren Jahren auf der Vegetationsbrandbekämpfung. Die Feuerwehrler setzten sich damit immer wieder theoretisch und praktisch auseinander; auch entsprechende Geräte und Einsatzmaterial wurde nachgerüstet. 2024 konnten sich 20 Teilnehmer im Rahmen eines Lehrgangs des Landkreises Eichstätt zu diesem Thema weiterbilden. Auch im Bereich der sogenannten Heißausbildung war die Feuerwehr Kasing im vergangenen Jahr sehr aktiv, und mehrere Kameraden konnten sich an staatlichen Feuerwehrschulen weiterbilden. Wie soll die Feuerwehr Kasing im Jahr 2030 aussehen? Damit haben sich die Führungskräfte bei einer Klausurtagung im August auseinandergesetzt. Thematische Schwerpunkte dabei waren neben der Ausbildung der Mannschaft auch die Personalentwicklung und die Führungsorganisation. „Bei der Einsatzbereitschaft besteht deutlicher Handlungsbedarf – gerade tagsüber“, betonte der Kommandant. Und auch wenn die Wehr personell gerade gut aufgestellt ist: „Wenn wir nicht mehr tun, werden wir in zehn Jahren nicht mehr so gut dastehen“, warnte Seitz.

Dass die Jugendarbeit in Kasing aber ohne Zweifel gut funktioniert, beweisen die Zahlen von Jugendwart Jakob Bauer. Gleich elf neue Mädchen und Burschen konnte die Jugendfeuerwehr 2024 für sich gewinnen. Und die jungen Feuerwehrler sind mit Fleiß und Eifer dabei: 17 von ihnen legten den Wissenstest erfolgreich ab, zehn nahmen an der bayerischen Jugendleistungsprüfung teil, die zusammen mit den Jugendlichen aus Oberdolling abgehalten wurde.

Professioneller Führungsstil mit Weitblick

Für die tatkräftige ehrenamtliche Arbeit sprach Bürgermeister Ralf Sitzmann den Feuerwehrmännern und -frauen in Kasing seinen „allerhöchsten Respekt“ aus. „Ihr seid immer da, wenn Not am Mann ist.“ Er hob die gute Planung und den professionellen Führungsstil der Wehr hervor und lobte außerdem den Weitblick. „Macht weiter so. Ich stehe hinter euch“, versprach er. Auch Kreisbrandmeister Christoph Bürzer betonte, wie wichtig die Feuerwehren sind. „Die Feuerwehr ist das wichtigste, das eine Gemeinde hat“, sagte er. Die Prognosen der bayernweiten Personalentwicklung bei den Feuerwehren sehe zwar düster aus – „aber hier im Markt wird sehr viel getan und Hervorragendes geleistet“.

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