Verhandlungen mit Augsburg gescheitert
Rolle rückwärts: Bistum Eichstätt bleibt Träger seiner Schulen

11.06.2024 | Stand 11.06.2024, 19:45 Uhr |

Das Realschulzentrum in Rebdorf. Foto: Schneider

Die Diözese Eichstätt macht eine weitere Rolle rückwärts: Nachdem man weder wie angekündigt die Kirchenzeitung aufgegeben noch die Dom-Buchhandlung in Eichstätt geschlossen hat, bleibt man nun auch Träger der Schulzentren in Rebdorf und in Ingolstadt. Das teilte das Ordinariat am Dienstagmittag mit.



Am Montag wurden die Lehrerkollegien und Elternbeiräte über den Schritt informiert, am Dienstagmittag Elternbriefe verschickt. Man stehe zu den Schulen, betonten Generalvikar Michael Alberter, Amtschef Thomas Schäfers und Schulabteilungsleiter Markus Moder gegenüber unserer Zeitung. Dazu solle ein Konzept erarbeitet werden, das bereits zum Schuljahr 2025/26 greifen soll.

„Finanzielle Herausforderung“



Dass man in Eichstätt die Schulen behalten will, bedeutet für das Bistum nach eigenen Angaben eine „finanzielle Herausforderung“. Die Kirche ist finanziell angeschlagen, hat in den vergangenen Jahren stets defizitäre Haushalte vorgelegt. Die Kirchensteuereinnahmen gehen zurück. Amtschef Thomas Schäfers mahnte noch heuer: Es müsse weitere Anpassungen geben.

Millionenschweres Defizit



Es war Paukenschlag im März vergangenen Jahres: Damals legte die Bistumsleitung einen „Zukunftsplan“ vor, vornehmlich um finanzielle Konsolidierungen vorzunehmen. Weil die kirchlichen Schulen – den beiden Realschulen in Eichstätt und den Gnadenthal-Schulen in Ingolstadt – jedes Jahr ein millionenschweres Defizit einfahren, wollte man deren Trägerschaft aufgeben.

Nun verkündet die Diözese allerdings nach mehr als einem Jahr Verhandlungen mit dem Schulwerk der Diözese Augsburg: Alles bleibt wie es ist. Als Begründung führt die Bistumsleitung in einer dürren Presseerklärung an, dass eine Gesetzesnovelle des Freistaates zu einer besseren Förderung der Schulen freier Träger einen entsprechenden Weiterbetrieb ermögliche.

Immobilien werden zur Herausforderung



Die Gespräche mit Schulwerk hätten am Ende „nicht zu einer künftigen Trägerschaft der Schulen durch das Schulwerk“ geführt. In der offiziellen Stellungnahme des Bistums war von „jederzeit konstruktiven“ Gesprächen die Rede.

Für das Bistum Eichstätt bleibe die Trägerschaft der Schulen eine Herausforderung – vor allem, was die Immobilien anbelangt. Hier suche man die Kooperation mit den Kommunen. Die wurden, wie der Freistaat Bayern, vorab über den Schritt der Kirche informiert.

Ausführlicher Bericht folgt

Zu den Kommentaren