Abteilungsleiter, Motor und Ideengeber
Regierungsdirektor Karl Zecherle mit 76 Jahren in Eichstätt gestorben

06.12.2022 | Stand 18.09.2023, 4:28 Uhr

Mit 76 Jahren gestorben: Karl Zecherle. Foto: Archiv

Ohne ihn gäbe es kein „Römerprogramm“, kein Natur- und Umweltprogramm des Landkreises, kein Jura-Bauernhofmuseum... Karl Zecherle war nicht nur Vertreter des Landrats im Amt und Amtsjurist, sondern Spiritus Rector einer Vielzahl von Ideen und Motor von Projekten, die noch heute den Landkreis Eichstätt prägen: Im Alter von 76 Jahren ist der Regierungsdirektor gestorben.

Landrat Alexander Anetsberger würdigte Zecherle als Mensch, dessen Leben von „unglaublichem Wissen, juristischem Scharfsinn und einer Leidenschaft für die Historie und die Natur geprägt war“. Unter drei Landräten arbeitete Zecherle exakt drei Jahrzehnte hinweg als Abteilungsleiter in Eichstätt – obwohl er dadurch wohl auch die Karriere in München hintanstellte. Wohl nicht zuletzt der Familie und seiner Frau Pia wegen zog es ihn von seinen Aufgaben in München im Innenministerium weg ins damals noch nicht einmal zehn Jahre alte „neue“ Landratsamt. 1974 hatte Zecherle, der in Pfünz aufgewachsen ist, mit der zweitbesten Abschlussprüfungsnote das zweite juristische Staatsexamen abgelegt.

„Mit seinem angenehmen Charakter, seiner Wertschätzung gegenüber Mensch und Natur, seinem unermüdlichen Engagement für den Landkreis Eichstätt auch über sein Aufgabengebiet hinaus“ sei er über das Haus hinaus eine hoch geschätzte Persönlichkeit gewesen. Im Landratsamt leitete Zecherle zunächst die Abteilung für Sicherheit und Ordnung, dann die für zentrale Angelegenheiten. „Karl Zecherle war nicht nur der leitende Beamte des Landratsamts, er war auch eine Institution“, sagte Anetsberger bei der Beisetzung am Montag in Eichstätt. Bürgermeister suchten seinen Rat, die Landräte hörten auf sein Wort; er unterrichtete an der Altenpflegeschule und war Organisator des Residenzfestes 2002.

Von seiner Kunst-, Kultur-, Natur- und Geschichtsbeflissenheit konnte der Landkreis ebenfalls zehren – über den Ruhestand hinaus. So entstanden unter der Federführung von Zecherle in den 1980er-Jahren die legendären „gelben Büchlein“, eine Schriftenreihe, die neben der Erläuterung der Gemeindewappen im Landkreis auch die Natur, Burgen und Schlösser, Kirchen und Klöster sowie Haus und Hof im Altmühljura im Landkreis Eichstätt beschreiben. „Seine Spuren bleiben im Landkreis erhalten“, betonte Landrat Anetsberger.

EK