Aktionstag an der Grundschule Wellheim
Rauch und Explosion bei Brandschutzerziehung des Kreisfeuerwehrverbandes Eichstätt

10.07.2024 | Stand 10.07.2024, 20:00 Uhr |
Manfred Völkl

Über die Gewalt einer Fettbrandexplosion staunten Schüler und auch Landrat Alexander Anetsberger. Im Klassenzimmer zeigte sich ein Feuerwehrmann mit voller Ausrüstung. Foto: Völkl

Eine Brandschutzerziehung des Kreisfeuerwehrverbandes Eichstätt fand unter der federführenden Leitung von Kreisbrandmeister (KBM) Uwe Schuster in der Grundschule Wellheim statt.

Bürgermeister Robert Husterer freute sich, dass dieser Aktionstag zusammen mit den Grundschulen Mörnsheim und Schernfeld in seiner Gemeinde stattfand. Das mobile Theaterstück „Marco und das Feuer“ der TourneeOper Mannheim, das sich an Grundschüler richtet, sensibilisiert für den Umgang mit Feuer und das richtige Verhalten im Notfall. Das Besondere: Nach dem Theaterstück lädt ein Feuerwehr-Erlebnisparcours auf dem Schulhof zum Mitmachen ein.

Theaterstück mit feurigem Inhalt



Darum geht es in dem Stück: Marco, Philipp und Lucie sind beste Freunde. Das Feuer übt eine magische Anziehungskraft auf sie aus. Doch wie schnell aus Spaß Ernst werden kann, erfahren sie am eigenen Leib. Marco erlebt, wie seine Mutter einen Fettbrand verursacht. Sie reagiert sofort und richtig. Statt mit Wasser zu löschen, legt sie schnell den Deckel auf die Pfanne und der Brand erlischt. Ebenso meistert Marco mit seinem Vater einen Entstehungsbrand, der durch ein Bügeleisen verursacht wurde. Hier hilft eine Löschdecke. Doch als sich Marco und Philipp hinter Lucies Rücken zu einem nächtlichen Lagerfeuer verabreden, steht mehr auf dem Spiel als die Freundschaft. Das Feuer greift auf den Wald über. Werden sich die Jungen retten können? Lucie kann noch rechtzeitig die Feuerwehr über die 112 alarmieren.

Im Anschluss an das Stück konnten die Schüler den Schauspielern und KBM Robert Husterer Fragen stellen. Schulamtsdirektor Rudolf Färber forderte sie auf, Bilder von den Stationen zu malen und ihm zu schicken. Ohne die Hilfe der Feuerwehren Wellheim und Konstein und der Wasserwacht Wellheim wäre ein solcher Aktionstag nicht durchführbar gewesen. Während das Schauspiel lief, hatten die vielen Helfer die verschiedenen Stationen aufgebaut.

Kein Wasser beim Fettbrand verwenden



Nun konnten die Kinder diese durchlaufen und sich ein Bild von der Arbeit der Feuerwehr machen. Die Station 1 war wohl die interessanteste: Hier wurde eine Fettbrandexplosion durchgeführt. Während Wasser normalerweise das Löschmittel schlechthin ist, wirkt es bei Öl- und Fettbränden genau umgekehrt. Versucht man diesen Brand mit Wasser zu löschen, kommt es zu einer regelrechten Explosion und es entsteht eine Feuerlawine. Ein Deckel oder ein anderer Topf auf der Pfanne genügt und das Feuer erstickt. Landrat Alexander Anetsberger und Schulleiter Rudolf Färber zeigten sich beeindruckt von der Wucht dieser Explosion.

An Station 2 staunten die Kinder nicht schlecht, als sie die vielen Ausrüstungsgegenstände eines Feuerwehrmannes sahen. An Station 3 durften sie selbst den Umgang mit einem THL-Spreitzer üben. Dieser war auf einem Stativ montiert und die Kinder versuchten damit einen Tennisball zu greifen. Eine Herausforderung für sie war Station 5, bei der sie mit einer Kübelspritze versuchen mussten, kleine Fenster auf einer Spritzwand zu treffen. Bei Station 6 durften sie mit einem Schlauch auf Tennisbälle zielen, die auf Pylonen lagen. Das machte den Kindern besonders viel Spaß. An Station 7 legten sie einem Verletzten einen Verband an. Die Wasserwacht Wellheim zeigte ihnen noch andere Erste-Hilfe-Maßnahmen. An weiteren Stationen ging es auch darum, wie man einen Notruf absetzt, wie sich Rauch im Haus entwickelt oder was brennt und was nicht. Gut angenommen wurden die Stationen 11 und 12, an denen für das leibliche Wohl gesorgt war. Verantwortlich dafür zeigte sich der Elternbeirat.

Feuerwehrautos auf dem Schulhof



Auf dem Schulhof waren die Feuerwehrautos aufgebaut und konnten von den Schülern erkundet werden. Für Landrat Anetsberger sind solche Veranstaltungen sehr wichtig. Nebeneffekt ist, dass sich Kinder für die Feuerwehr interessieren. Das merkt er an den vielen Kinderfeuerwehren, die sich im Landkreis gründen. Er sieht die Feuerwehren für die Zukunft gut aufgestellt. Dieser Meinung schloss sich auch der Kreisbrandinspektor Erwin Meilinger an. Für ihn kann es gar nicht genug solcher Aktionstage geben. Hier dankte er besonders KBM Uwe Schuster, der seit Jahren diese Aktionstage organisiert. Für Färber ist es eine Selbstverständlichkeit, solche Aktionstage in seinem Zuständigkeitsbereich zu unterstützen. In der Regel wird die Brandschutzerziehung im kleineren Rahmen von den jeweiligen örtlichen Feuerwehren in den Schulen durchgeführt.

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