Gammersfeld – Den 300. Jahrestag der Weihe ihres Gotteshauses hat die Filialkirchengemeinde in Gammersfeld begangen. Wie bestellt wurde das Kirchlein von der Sonne angestrahlt: Die schmucke Barockausstattung beeindruckte die Ehrengäste, allen voran Bischof Jose Porunnedom aus Mananthavady (Kerala). Mit ihm angereist war der frühere Ortspfarrer Sebastian Kandeth.
Kandeth ging in seinem Grußwort kurz auf die inzwischen langjährige Verbindung mit Bischof Porunnedom ein, der bereits 2009 in Gammersfeld Gottesdienst feiern sollte. Aufgrund einer akuten Erkrankung musste er damals ins Krankenhaus. Doch der hohe Geistliche ließ es sich nicht nehmen, den versprochenen Gottesdienst zu halten und unterbrach seinen Aufenthalt auf der Intensivstation, um in Begleitung eines befreundeten Arztes die Messe in Gammersfeld zu feiern. „Umso mehr freuen wir uns heute darüber, dass Bischof Jose gesundheitlich ohne Einschränkungen diesem Festgottesdienst vorstehen kann“, sagte Kandeth. Auf das Lied „Wer glaubt, ist nie allein“ ging der Bischof in seiner Predigt näher ein: Der Glaube verbinde, stärke, verleih Weitblick. So stünden Priester aus Indien am Altar und feiern mit den Gläubigen der Pfarrei Wellheim. „Als Schwestern und Brüder, gestärkt durch das Gebet und die Sakramente, sind wir aufgerufen, die Schönheit des Glaubens in unser tägliches Leben hinaus zu tragen und so Zeugnis über das Wirken Gottes abzulegen“, sagte der Geistliche. Beim Rückblick auf die 300 Jahre Kirche müsse man nicht das Gebäude aus Stein, sondern die Menschen, die hier lebten und leben, in den Blick nehmen. Sie seien die lebendigen Steine, die die Kirche ausmachten.
Vor dem Ende der Messfeier überbrachte Dritter Landrat Sven John (SPD) die Grüße des Landkreises. Er ging auf die Geschichte des Gebäudes sowie auf den Schutzpatron der Kirche, den heiligen Leonhard, ein. Kirchenverwalterin Anna-Maria Biber bedankte sich beim Bischof für die Leitung des Gottesdienstes. Für die musikalische Gestaltung zeichneten Gerhard Reissig an der Orgel und Ursula Pfund als Chorleiterin verantwortlich. Die Sängerinnen und Sänger von der Kirchenchor-Singgemeinschaft trugen zum Gelingen des Festtags bei. Altbürgermeister Karl Forster dankte Biber für seine Verbundenheit zu Gammersfeld. Vor dem Gotteshaus warteten die Böllerschützen, um dem Bischof mit einem Salut ihre Anerkennung und Wertschätzung zu zollen.
EK
