„Alteisen“ wird elf Jahre alt
Pietenfelder Kapelle feiert Jubiläum mit einem Standkonzert auf dem Dorfplatz

27.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:02 Uhr |

„Eine Kapelle mit so vielen Lehrern, einem Bürgermeister, einer Zeitungsschreiberin und sogar einem Pfarrer des gibt’s nicht überall“, fasste der kürzlich gestorbene Herbert „Haf“ Meyer, der selbst bei der Kapelle mitmusizierte, die Zusammensetzung in Worte. Foto: Kleinhans

Alteisen, die Kapelle mit dem etwas ungewöhnlichen Namen, feiert Geburtstag. Passend zur nicht ganz typischen Benennung einer Blaskapelle feiert diese auch ein ungewöhnliches Jubiläum: ihr 11-jähriges Bestehen. Gefeiert wird am Samstag, 6. Mai, ab 18.30 Uhr mit einem Standkonzert auf dem Pietenfelder Dorfplatz.

Bei Alteisen denkt so mancher vermutlich eher an „Altmetall“, welches zur Entsorgung ansteht. Auch wenn dies auf eine Blaskapelle natürlich nicht zutrifft, könnte man die mittlerweile im elften Jahr bestehende Combo durchaus als „eine Sammlung“ – wenn auch aus Musikern – bezeichnen.

In der Wirtsstube des Gasthaus Walk, welche bis heute als Probenort dient, begann die Gruppe, damals unter dem Arbeitstitel „Senioren-Combo“ mit gerade einmal elf Musikern. „Wir wollen gelegentlich zusammen Musik machen, ganz ungezwungen und ohne Erfolgsdruck…“ ist auf der damaligen Einladung an die Musiker zur ersten Probe am 13. Januar 2012 zu lesen. Zudem wurde darin für die Musiker, die entweder als Erwachsene inspiriert durch ihre Kinder ein Blasinstrument erlernt haben oder bereits in früheren Jahren mal in einer Blaskapelle aktiv waren, gleich der erste Auftrittstermin angekündigt. Kaum zwei Wochen später – am Seniorenfasching sollte dieser stattfinden. „Das war im Nachhinein betrachtet wirklich etwas optimistisch“, erinnern sich Gründungsmitglieder.

Begonnen hatte die Gruppe im kleinen Kreis und sich bereits vor dem ersten Auftritt in „Kapelle Alteisen“ umbenannt. Aufgrund der oftmals erst in „späteren Jahren“ erlernten Instrumente und auch ihres Alters, fanden die Musiker den Namen passend. Passend zu „Alteisen“ verkleideten sich die Musiker beim Seniorenfasching. Auch wenn der Anfang etwas holprig war, stellte sich die Kapelle nicht als einmaliges Projekt heraus. Danach ging es Schlag auf Schlag: Die Kapelle erweiterte ihr Repertoire stetig und gewann bald weitere Musiker dazu. „Wir haben tatsächlich einige in unseren Reihen, die extra als Erwachsene ein Instrument gelernt haben, um bei Alteisen mitzuspielen“, stellen die Musiker fest. Auch die Zahl der Auftritte nahm neben dem Seniorenfasching, der seit Gründung fester Bestandteil im Kalender der Gruppe ist, deutlich zu.

Vor allem in Pietenfeld und der näheren Umgebung spielt die Kapelle seitdem. Neben regelmäßigen Proben ist auch ein jährliches Probenwochenende seit einigen Jahren nicht mehr wegzudenken. Sogar international war eine Abordnung der Kapelle bereits im Einsatz, als diese 2015 einen Ausflug nach Barcelona unternahm, um dort ein kirchliches Jubiläum mitzugestalten. Einen festen Dirigenten gab es damals aber noch nicht.

„Führungslos beziehungsweise basisdemokratisch agierender Haufen“ wurde die Kapelle in den Aufzeichnungen betitelt. Und so agierte man bis 2017, bis Willibald Schels die musikalische Leitung übernahm. Unter seiner Führung konnte man das musikalische Niveau nochmals deutlich steigern. Zwischenzeitlich ist die Kapelle auf 24 Mitglieder angewachsen. Im Herbst 2021 war dieser „bunte Haufen“ hoch motiviert und stellte Planungen für Feierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen an. Doch dann machte ihnen Corona ein jähes Ende. Und so entschlossen sich die Musiker ein ungewöhnliches Jubiläum zu feiern: „Ja mei, normale Jubiläen könna’s ja alle. Mir brauchen schon was B’sonderes“.

klk

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