„Eingekesselt“, so lautete der Titel des Heimatkrimis, den Philipp Nadler aus Echenzell bei Wettstetten verfasst hat. In Beilngries stellte er sein Erstlingswerk nun bei einer Lesung vor. Unsere Zeitung war dabei.
Philipp Nadler ist begeisterter Fußballfan und deshalb nennt er seine Autorenlesung in Beilngries sein erstes „Auswärtsspiel“. Nur einmal zuvor war der junge Autor aus Echenzell bei Wettstetten bereits vor sein Leserpublikum getreten – beim „Heimspiel“ in seinem Heimatort. Jetzt wählte er Beilngries für eine Lesung und auch, wenn die Besucherzahlen sich – wohl hitzebedingt – in Grenzen hielten, war die Resonanz auf die abwechslungsreichen zwei Stunden sehr gut.
Das Besondere dabei: Philipp Nadler las nicht nur Passagen aus seinem Erstlingswerk, dem Heimatkrimi „Eingekesselt“, vor, sondern erzählte dazwischen auch von der Entstehungsgeschichte des Krimis, von seiner Schreibleidenschaft, seiner Motivation für ein Buch, der Umsetzung und schließlich der Ungeduld, bis er sein erstes gedrucktes Werk in Händen halten konnte.
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Jüngster Zuhörer im Raum war der erst fünf Wochen alte Sohn des Autors, Elias, der allerdings die meiste Zeit selig in den Armen seiner Mama schlief. Gut so, denn natürlich beginnt ein echter Krimi meist dramatisch spannend – im Fall von „Eingekesselt“ mit einem brutalen Mord. Nadler stellte seine Protagonisten vor, das Ermittlerteam um Kommissar Frank Dörfler, das sich auf die Spur des Täters macht, und verriet gleich zu Beginn: „Einen Spoiler kann ich jetzt schon geben – der Gärtner war es nicht.“
Wer der Mörder ist, wird natürlich an dieser Stelle nicht verraten, nur so viel: Auch Philipp Nadler wusste lange beim Schreiben seines Heimatkrimis, der im Spannungsfeld zwischen Oberbayern und Mittelfranken spielt, nicht, wem er diesen mörderischen Part übernehmen lassen würde.
Von der leeren Seite zur „blühenden Blumenwiese“
„Ich habe einfach begonnen, mit einer leeren Seite am Laptop, die ich dann gefüllt habe, wie sich eine grüne Wiese mit blühenden Blumen belebt“, erzählte er anschaulich und verriet, dass er schon in der Schule gern und viel geschrieben habe – nicht immer zur Freude des Deutschlehrers, der ihm damals allerdings riet: „Dann schreib halt irgendwann ein Buch.“
Und das hat der 28-Jährige getan, begonnen in ruhigen Corona-Zeiten. Rund ein dreiviertel Jahr habe er geschrieben, erzählte Nadler, nachdem er eine weitere Passage vorgelesen hatte. „Als es fertig war, dachte ich, ich habe jetzt ein Buch. Irrtum. Es folgten fast eineinviertel Jahre Korrekturarbeiten. Ich habe es nicht professionell Korrektur lesen lassen, das haben Verwandte und Freunde übernommen. Eine Heidenarbeit war es, dann alle Infos zusammenzufassen“, erzählte Nadler.
Der langwierige Weg zur Veröffentlichung
„Jetzt sind wir aber fertig“, habe er sich dann gedacht, als auch diese Arbeit getan war. Erneut: Irrtum. „Es begann die Verlagssuche, die ich schließlich aufgegeben habe, weil es mir zu lange gedauert hat, bis ich da Bescheid bekommen hätte. Also habe ich meinen ehemaligen Deutschlehrer gefragt, wie es schneller gehen kann – und von ihm den entscheidenden Tipp für die Homepage von tredition bekommen, über die ich mein Buch schließlich erstellt habe“, verriet Nadler.
Wieder dauerte es: Wie soll das Cover aussehen? Welchen Preis kann man verlangen? Wie macht man nun überhaupt bekannt, dass es da einen neuen Heimatkrimi und einen neuen Heimatkrimiautoren gibt? All das galt es zu klären und von all dem erzählte Philipp Nadler humorvoll und anschaulich bei seiner Lesung.
Irgendwann habe er schließlich sein gedrucktes Buch in Händen gehalten. Ein wunderbares Gefühl des Stolzes. Nur – es sollte ja zum Leser. Die Veröffentlichung auf Online-Plattformen sei das eine dazu gewesen, meinte Nadler, aber zudem sei er rund 1400 Kilometer gefahren, um in Buchhandlungen und Geschäften sein Buch vor- und auszustellen.
Buch unter anderem im „bsunders schee“ erhältlich
So kam der junge Autor übrigens auch nach Beilngries – im Laden von „bsunders schee“, in dem die Lesung stattfand, ist der Heimatkrimi von Philipp Nadler ausgestellt und kann käuflich erworben werden. Das Taschenbuch kostet 15,99 Euro, die Hardcover-Version 24,99 Euro. Einige Bücher hat der junge Autor nach der Lesung noch signiert – wer Glück hat, bekommt eine dieser besonderen Ausgaben.
Die nächste Autorenlesung mit Philipp Nadler findet am Samstag, 9. September, um 19 Uhr im Hotel Heckl in Enkering statt.
arg
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