Beilngries
Neues Bürgerversammlungs-Konzept: „Das werde ich so beibehalten“

Rathauschef will weiterhin auf zweigeteiltes Konzept mit Bürgerversammlung und Bürgerdialog setzen

09.08.2022 | Stand 22.09.2023, 7:02 Uhr

Klassische Bürgerversammlungen wie hier zum Auftakt des Reigens 2021/22 in Kevenhüll will Helmut Schloderer auch weiterhin nur noch in den größeren Orten abhalten. Foto: F. Rieger (Archiv)

Von Fabian Rieger

Beilngries – Der lange Reigen der Bürgerversammlungen und Bürgerdialoge in der Großgemeinde Beilngries hat jüngst seinen Abschluss gefunden. Bei diesem zweigeteilten Konzept soll es auch weiterhin bleiben, kündigt Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) gegenüber unserer Zeitung an.

Der Aufschrei war durchaus groß, als der Rathauschef im vergangenen Herbst kurz vor dem Startschuss seiner ersten großen Tour durch die Gemeinde die Bürgerversammlungs-„Revolution“ verkündete. Nicht mehr jeder Ort solle eine eigene große Zusammenkunft mit offiziellem Charakter samt städtischem Protokollführer erhalten. Vielmehr sind diese Termine, bei denen Schloderer jeweils auch einen Bericht zum allgemeinen Geschehen in der Großgemeinde vorträgt, nun den größeren Orten vorbehalten. Acht klassische Bürgerversammlungen fanden im Reigen 2021/22 statt – in Kevenhüll, Beilngries, Hirschberg, Wolfsbuch, Irfersdorf, Kottingwörth, Aschbuch und Paulushofen. Dazu waren jeweils auch die Bewohner von Nachbarortschaften eingeladen. Und für diejenigen Dörfer, die keine eigene Bürgerversammlung mehr hatten, stellte Schloderer dann sogenannte Bürgerdialoge in Aussicht. Aus diesen Orten, insbesondere von einigen Ortssprechern, kam damals eine recht deutliche Rückmeldung: Es herrsche „Unmut und Unverständnis“ ob dieser Veränderung, man fühle sich als „Bürger zweiter Klasse“.

Es sei ihm damals vermutlich nicht gelungen, ausreichend zu transportieren, was es mit den besagten Bürgerdialogen auf sich habe, sagt der Rathauschef nun im DK-Gespräch. Denn mit dem Verlauf dieser Veranstaltungen – Pandemie-bedingt letztlich weit in den Sommer 2022 hinein gestreckt – und den Rückmeldungen der Bürger sei er ausgesprochen zufrieden. „Ich habe im Nachgang fast in jedem dieser Fälle die Reaktion bekommen: ,Das ist ja viel besser, da kommt man ja viel mehr zu Wort, da kommen ja viel mehr Themen.’ So war jetzt das Feedback.“ Man könne sich das Ganze wie ein Wirtshausgespräch vorstellen, bei dem dann auch mal Debatten innerhalb der Ortsgemeinschaft entstehen könnten – und weniger der eher förmliche Bürgerversammlungs-Charakter mit Frage und Antwort vorherrsche, so der Rathauschef.

Für den nächsten Reigen der Gemeinde-Tour teilt Schloderer daher auf Frage unserer Zeitung mit, dass er keine Veranlassung sehe, das von ihm eingeführte neue Konzept wieder über den Haufen zu werfen. „Das werde ich so beibehalten“, kündigt er an. „Und wenn sich jemand für übergreifende Themen interessiert, dann ist es denke ich kein Problem, eine dieser acht ,Großveranstaltungen’ zu besuchen“ – also die Bürgerversammlungen klassischer Art, die es in den größeren Ortsteilen wie gehabt auch weiterhin geben werde, samt Einladung an Bewohner der Nachbardörfer.

(Ein umfangreiches Interview mit Bürgermeister Helmut Schloderer zu zahlreichen aktuellen Themen lesen Sie in den kommenden Tagen.)

DK