Grünes Licht nach Kostenreduzierung
Neues Baugebiet „Demlinger Weg“ in Katharinenberg kommt voran

17.07.2024 |
Martin Wallner

Der Erschließungsentwurfsplan „Demlinger Weg“ in Katharinenberg stand im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung in Großmehring. Foto: Wallner

Die Entwurfsplanung für die Erschließung des Baugebiets „Demlinger Weg“ in Katharinenberg ist nun vom Großmehringer Gemeinderat mit einer Gegenstimme genehmigt worden. In der Juni-Sitzung hatte es noch große Bedenken wegen der gewaltigen Kostensteigerung gegeben, die Andreas Eder vom Büro Eder Ingenieure aus Regensburg in der jüngsten Sitzung auch nicht ganz ausräumen konnte. Aber nachdem er nochmals verschiedene Einsparmöglichkeiten vorgestellt hatte, stimmte der Rat seiner Planung zu.

Insgesamt wurden die Kosten jetzt um 122179 Euro reduziert. Unter anderem entfällt die Treppenanlage und der Aushub wird flächig einplaniert, sodass die Erschließungskosten jetzt 865756 Euro betragen. Auf eine alternative Kanaltrasse, durch die weitere 31336 Euro eingespart hätten werden können, wurde verzichtet, da es dadurch später nicht mehr möglich wäre, die Erschließungsfläche südlich der Prinz-Karl-Straße kostengünstig zu erweitern.

Weiter versprach Andreas Eder, dass er für jedes Baugrundstück ein eigenes Datenblatt erstellen werde. Bürgermeister Rainer Stingl (WFG) erinnerte daran, dass die Ortsteile Demling und Theißing in den vergangenen Jahren Neubaugebiete bekommen haben, und es deshalb auch für Katharinenberg ein neues Baugebiet geben soll. Auch das dort angedachte Dorfgemeinschaftshaus erwähnte Stingl in diesem Zusammenhang.

EDV-Schwachstellen sind beseitigt worden

Verwaltungsamtsrat Stefan Mirbeth stellte dem Gremium detailliert die überörtliche Prüfung der Jahresrechnungen 2019 bis 2022 vor und erörterte die Stellungnahmen der Verwaltung zu den einzelnen Textziffern. Vorab sagte Mirbeth: „Es wurde nichts Dramatisches beanstandet. Es waren Kleinigkeiten, von denen wir jetzt schon viele aufgearbeitet haben.“ So seien beispielsweise bereits einige EDV-Schwachstellen beseitigt worden.

Als positiv hob Mirbeth hervor, dass die Gemeinde bei der Prüfung darauf hingewiesen worden ist, dass vom Freistaat Gastschulbeiträge für Schülerinnen und Schüler mit ausländerrechtlichem Status eingefordert werden können. „Das war der Gemeinde nicht bekannt. Die entsprechenden Anträge wurden gestellt und mittlerweile auch bearbeitet. Etwa 25000 Euro bekommen wir für die letzten Jahre.“

Ein etwas heikler Punkt sei die Schülerbeförderung, führte er weiter aus. Da es hier um große Zuschüsse gehe, müsse sich die Gemeinde eines rechtlichen Beistands zur europaweiten Ausschreibung der Beförderungsleistungen für den freigestellten Schülerverkehr bedienen oder eine Einbindung des Schülerverkehrs in den ÖPNV anstreben. Dieser Punkt wurde einstimmig auf die Septembersitzung des Gemeinderats vertagt.

Buslinie 22 läuft auch ohne Zuschuss weiter

In der Sitzung ging es außerdem um die Buslinie 22. Sie verbindet die Stadt Ingolstadt über Kösching mit dem Interpark. Bisher wurde sie im Rahmen eines Förderprogramms mit 80 Prozent bezuschusst. Ab 2025 entfällt dieser Zuschuss.

Da es für die im Interpark ansässigen Firmen wichtig ist, dass ihre Auszubildenden und Mitarbeiter den Nahverkehr nutzen können und sich auch die Fahrgastzahlen positiv entwickeln, beschloss der Gemeinderat mit einer Gegenstimme, die Buslinie auch ohne Zuschuss vorerst für ein Jahr weiterlaufen zu lassen. Die Fahrt am Samstag um 6.03 Uhr wird aus Kostengründen zukünftig aber entfallen. Sie wurde bisher am wenigsten genutzt. Damit verbleibt für die Gemeinde Großmehring ein jährlicher Kostenanteil von rund 29500 Euro.

„Der Interpark wird dadurch aufgewertet“

Gerhard Lechermann (UW) mahnte schließlich noch an, dass die Buslinie keine Anbindung zum Hauptort Großmehring habe und die Gemeinde deshalb zwar zahlen müsse, aber wenige Vorteile davon habe. Bürgermeister Stingl wandte ein: „Der Interpark wird aber dadurch aufgewertet.“

Die Zuständigkeit für das Gremium zur Ortsentwicklung ist in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats einstimmig erweitert worden. Das Gremium ist damit auch befugt, den genauen Text des Leistungsbildes zum ISEK (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) Großmehring mit vorbereitenden Untersuchungen festzulegen sowie Inhalt und Ablauf des Vergabeverfahrens. Dadurch werden schnellere Entscheidungen ermöglicht.

Keine Gegenstimme gab es beim Abwägungs- und Feststellungsbeschluss zur 14. Änderung des Flächennutzungsplans „Solarpark Pettling II“. Der Gemeinderat beschloss, ebenfalls ohne Gegenstimme, die Einleitung eines Parallelverfahrens zur 17. Änderung des Flächennutzungsplanes und der 13. Änderung des Bebauungs- und Grünordnungsplanes „Gewerbepark Großmehring-Kösching (Interpark)“.

Einstimmig beschloss das Gremium, dass die Gemeinde Mitglied beim Förderverein UG-ÖEL Landkreis Eichstätt wird. Der Jahresbeitrag beträgt 100 Euro.

Auf die Frage von Werner Schneider (CSU) zum Glasfaserausbau in Großmehring konnte Bürgermeister Rainer Stingl nur eine unbefriedigende Antwort geben: „Es steht noch immer kein Termin fest, obwohl die Gemeinde alle Voraussetzungen dafür erfüllt hat.“

Artikel kommentieren