Nassenfels – Die bayernweite Aktion „Lange Nacht der Feuerwehren“ fiel in Nassenfels besonders feierlich aus. Unter der Teilnahme von einigen Ehrengästen, den befreundeten Feuerwehren aus Wolkertshofen, Meilenhofen/Zell, Adelschlag und Egweil, zahlreichen Bürgern des Marktes sowie der aktiven Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Nassenfels wurde das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug gesegnet.
Bürgermeister Thomas Hollinger wies in seiner Ansprache darauf hin, dass der Markt immer ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehren habe und sowohl in das Equipment als auch in den Schutz der ehrenamtlichen Feuerwehrleute investiere, und sprach ihnen seinen Dank aus, dass sie sprichwörtlich „für andere durchs Feuer gehen“. Er vergaß hierbei nicht, die Leistung der Kommandanten und Gruppenführer und der Ausbildern anzuerkennen: Wissensweitergabe, Engagement, Vorbildfunktion sowie Motivation der Mannschaft. Pfarrer Slawomir Gluchowski segnete anschließend das neue Einsatzfahrzeug.
Kommandant Konrad Haberkern blickte auf die lange Entstehungsgeschichte zurück: Bereits 2016 begannen die Überlegungen, das damalige Fahrzeug LF 16 aus dem Jahr 1987 durch ein neues Feuerwehrauto zu ersetzen. Da solch ein Vorhaben logischerweise mit größeren finanziellen Ausgaben verbunden ist, wurden mit der Marktgemeinde Gespräche gesucht. Die Anforderungen an ein neues Fahrzeug, das voraussichtlich für die nächsten 30 Jahre in Nassenfels seinen Dienst tun soll, mussten genau abgewogen und mögliche Förderungen vom Freistaat sowie vom Landkreis mit berücksichtigt werden. Nachdem diese Aufgaben bewältigt waren, konnte die Ausschreibung beginnen. Der Aufbau auf einem MAN-Fahrgestell wurde an die Firma Schlingmann und die Beladung an die Firma Jahn vergeben. Im Mai 2021 wurde dann während der Corona-Pandemie das Fahrgestell gefertigt. Bis zur Rohbauabnahme im Januar 2022 fanden mehrere Treffen beim Hersteller statt, bei denen der Aufbau bis ins Detail besprochen wurde.
Am 10. April konnten Vertreter der Feuerwehr dann das fertige Fahrzeug in Empfang nehmen. Bevor jedoch die Heimreise angetreten werden konnte, erfolgte eine detaillierte Einweisung, so dass erst zwei Tage später, also am 12. April, die Feuerwehrkameraden das neue HLF 20 in Nassenfels begrüßen konnten. Abschließend erläuterte Haberkern noch einige technische Details: Länge 8,60 Meter, Höhe 3,30 Meter, Breite 2,50 Meter. Mit einem Automatikgetriebe, Rückfahrkamera, Navigationssystem, Umfeldbeleuchtung, Rettungsplattform sowie einem „Pump & Roll System“ ist das Fahrzeug auf dem aktuellen Stand der Technik. Weiter sind ein 2200 Liter fassender Löschwassertank, ein Stromerzeuger und ein Lichtmast verbaut. Gekostet hat es 436214 Euro. Die staatliche Förderung betrug 130900 Euro, die vom Landkreis 52360 Euro. Den festlichen Rahmen nutzte abschließend Kommandant Haberkern, um vier Feuerwehrmänner auszuzeichnen: Adalbert Übel erhielt für besondere Verdienste und vorbildliche Leistungen während seiner aktiven Dienstzeit das Goldene Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbands Eichstätt. Weiter wurden Markus Heinze, Richard Heiß und Thomas Woßmann für 25 aktive Jahre in der FFW Nassenfels mit dem Ehrenzeichen in Silber dekoriert.
fkd
